Dienstag, 9. Juli 2013

[Rezension] "Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1" von Aimee Agresti







Titel: Das Dunkel der Seele
Reihe: Die Erleuchtete, Band 1
Autorin: Aimee Agresti
Originaltitel: Illuminate
Verlag: Goldmann Verlag (20. Mai 2013)
ISBN: 978-3-442-47754-8
Seiten: 576











Das Cover hat mich angesprochen - vor allem die tolle Schrift - und die Inhaltsangabe tönte so vielversprechend, dass ich es mit dem Debüt von Aimee Agresti unbedingt versuchen wollte.






Ein altes Luxushotel, ein dunkler Pakt und eine fast unlösbare Aufgabe für die junge Haven Terry

Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, denn sie wurde einst ohne Erinnerungen am Straßenrand gefunden. Doch nun führt Haven ein behütetes Teenager-Leben, bis sie ein Praktikum im besten Hotel Chicagos antritt. Haven ist tief beeindruckt von der glamourösen Chefin Aurelia und deren atemberaubendem Assistent Lucian. Sie genießt die luxuriöse Atmosphäre ebenso wie Lucians zunehmende Aufmerksamkeiten. Bis sie merkt, dass sich hinter Aurelias schönem Äußeren eine finstere Seele verbirgt und dass ihre Chefin einen grausamen Plan verfolgt. Doch zum Glück steckt auch in Haven mehr, als ihre Widersacherin ahnt ...
(Bild- und Textquelle: Goldmann)



Einstieg ins Buch:
Bis zu diesem Zeitpunkt war der Englischunterricht ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.

Das Cover verrät eigentlich schon sehr viel und so sind wir als Leser der Protagonistin Haven Terry von Anfang an einen Schritt voraus. So denkt sie sich nichts Böses, als sie mit zwei weiteren sehr intelligenten Schülern für ein Praktikum in ein Luxushotel eingeladen wird.

Als die drei Schüler im Lexington Hotel ankommen, sind sie vom gewaltigen Luxus, dem extravaganten Prunk des Hotels, aber vor allem auch von der äusserst attraktiven Chefin Aurelia beeindruckt. Haven hat zudem ein Auge auf den Assistenten Lucian geworfen, doch der scheint ihr unerreichbar. Oder etwa doch nicht?

Sehr gut gefallen hat mir die Kulisses des Lexington Hotels. Es ist einmal etwas anderes und wird von der Autorin sehr schön, vielfältig und durchdacht in Szene gesetzt.

Das Lexington Hotel schien auf eine seltsame Art und Weise vom Rest des Universums abgeschnitten zu sein. Vielleicht kam mir das aber auch nur so vor, weil es sich um eine ganz andere Welt handelte als die, an die ich gewöhnt war.     (Seite 143)

Die Geschichte ist aus der ich-Perspektive von Haven geschrieben. Sie hat eine etwas undurchsichtige Vergangenheit. Als Baby wurde sie am Strassenrand gefunden und eine Krankenschwester nahm sie bei sich auf. So wuchs sie beinahe im Krankenhaus auf und hilft neben der Schule sogar auf der Abteilung aus. Sie ist sehr intelligent und ehrgeizig, denn sie möchte aus dem Schattendasein, in dem sie momentan an der Schule fristet, heraus treten und sich einen Platz an der Sonne ergattern.
Haven war mir sehr schnell sympathisch, da ich mich in den meisten Situationen mit ihr identifizieren konnte. Sie möchte ihre hoch gesteckten Ziele erreichen, arbeitet hart dafür, hinterfragt, bekommt es mit der Angst zu tun, weiss nicht mehr, wem sie vertrauen kann ....

So ist sie froh, dass sie ihren besten Freund Dante an ihre Seite weiss. Der kreative Kopf bringt oft die einzigen Farbtupfer in Havens bisher ruhiges Leben. Er verkörpert wohl alle Klischees eines Homosexuellen: Bester Freund zum Reden, sehr auf sein Äusseres bedacht, stellt gerne Havens Garderobe zusammen, färbt sich regelmässig seine Haare und Kochen ist seine grosse Leidenschaft. Doch er wächst über die Klischees hinaus und wächst einem sehr schnell ans Herz.

Lance komplettiert das junge Trio. Er ist ein hoch intelligente Nerd, der nicht weiss, wie gut er aussieht. Viel lieber umgibt er sich mit Zahlen und physikalischen Formeln als dass er die Aufmerksamkeit anderer auf sich lenkt. Er macht im Verlaufe des Buches eine enorme Entwicklung durch, entpuppt sich als grosse Stütze für Haven und ist für die eine oder andere Überraschung gut.

Dieses Mal sprachen wir kaum ein Wort, wurden aber von unserer ganz eigenen, gemütlichen Form von Stille umfangen. Ich fand, dass man eine Freundschaft ganz gut danach beurteilen konnte, wie angenehm das Schweigen mit diesem Menschen war. Denn in diesem Moment war man völlig man selbst.

Lance hat in der Bibliothek ein mysteriöses Buch mit Havens Namen drauf gefunden. Darin erscheinen nach und nach wie von Geisterhand geschrieben Warnungen und Anweisungen. So soll sie sich zum Beispiel einen Vorrat anlegen oder ihren Schrank genauer untersuchen.
Nachdem die erste Euphorie verflogen ist, realisiert Haven, dass die prunkvolle Hotelfassade zum Teil etwas bröckelt, denn es ist nicht alles Gold was glänzt. Sie beginnt, die Warnungen ernst zu nehmen, die Anweisungen zu befolgen und kommt so Satan höchst persönlich in die Quere.

Der Schreibstil von Aimee Agresti ist zwar detailliert, doch auch äusserst flüssig zu lesen. Gekonnt zieht sie den Spannungsbogen an und streut einige unerwartete Wendungen, rätselhafte Ereignisse und mysteriöse Vorfälle ein. So konnte mich dieser Kampf um Gut und Böse so fesseln, dass die fast 600 Seiten schnell verschlungen waren.

"Das Dunkel der Seele" ist ein wirklich vielversprechender Auftakt, der jedoch ohne fiesen Cliffhanger endet. Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Haven und ihren Freunden.







Der Kampf zwischen Himmel und Hölle ist nichts Neues auf dem Buchmarkt, doch der erste Band von "Die Erleuchtete" weiss mit authentischen Charaktere, spannenden Ideen, einer extravaganten Kulisse und mysteriösen Details zu überzeugen.




  
  1. Das Dunkel der Seele
  2. Der Ruf des Bösen      → meine Rezension






Aimee Agresti ist Journalistin und Autorin. Sie schreibt regelmäßig für 'US Weekly' und führte bereits zahlreiche Interviews mit verschiedenen Berühmtheiten. Zudem erscheinen ihre Beiträge in 'People', der 'Washington Post', 'Mademoiselle' und dem 'New York Observer' erschienen. Mit ihrer Trilogie um Haven Terra, 'Die Erleuchtete', eroberte sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde im Sturm. Aimee Agresti lebt in Washington, D.C.


(Textquelle: Goldmann)

3 Kommentare:

  1. Meine Wunschliste wäre so viel kürzer, wenn deine Rezensionen nicht wären! Ich weiß nicht, wie oft ich hier schon vorbeigekommen bin und plötzlich Bücher im Wunschbrunnen versenkt habe, die mich vorher gar nicht angesprochen haben ;-)

    Ernsthaft, vielen Dank für die tolle Rezi. Cover und Klapptext hatten mich nicht sonderlich angesprochen, aber deine Beschreibung klingt (wieder einmal) einfach zu gut <3

    Liebe Grüße, Kermit

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  2. Hallo Favola :)

    Jetzt bereue ich schon, das Buch nicht aus der Bücherei mitgenommen zu haben, als es noch dort war. Hätte ich deine schöne Rezi nur einen Tag früher gelesen. Ich möchte irgendwie immer so vieles auf einmal lesen, dass ich eigentlich gar keine Zeit habe, um weitere Bücher auszuleihen, aber diese Blogs mit ihren Rezensionen... :D

    Liebe Grüße,
    Clary

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    1. Hallo Clary

      Ja, ich will auch immer zu viel auf einmal lesen .... und dabei lese ich ja nicht einmal parallel ;-)
      Aber es gibt einfach zu viele tolle Bücher, die ich unbedingt noch lesen muss. Mein SuB ist ja schon dermassen angewachsen ....

      lg Favola

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