Mittwoch, 28. Januar 2015

[Rezension] "Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Nina Blazon





Titel: Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe
Autorin: Nina Blazon
Genre: Kinderbuch, Urban Fantasy. Märchen
Verlag: cbt (1. September 2014)
ISBN: 978-3570162873
Seiten: 416
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren





Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen und enttäuscht wurde ich bisher von keinem. Richtig begeistern konnte sie mich im November mit "Der dunkle Kuss der Sterne". Ich finde es bewundernswert, wie breit gefächert die Autorin schreibt. High Fantasy, Urban Fantasy, historisch angehaucht .... und kein Buch gleicht dem anderen. So wollte ich natürlich auch herausfinden, was zwischen diesen wunderschön schillernden, glitzernden Buchdeckeln von "Lillesang" steckt. 





Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...
(Bild- und Textquelle: cbt)




Einstieg ins Buch:
Du willst wohin?" Jos Mutter schrie nicht, aber ihre blauen Augen blitzten vor Empörung und auf ihrer Stirn braute sich das Gewitter zusammen, das gleich auf Jo niedergehen würde.

Mit "Lillesang" richtet sich Nina Blazon wieder einmal an ein etwas jüngeres Publikum, empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren. Beim Lesen merkt man das auch, doch geschadet hat es meinem Lesegenuss überhaupt nicht, denn das Buch ist nicht nur optisch ein richtiges Highlight.
Wir begleiten die elfjährige Jo, die wahnsinnig gerne schwimmt und so gerne einmal ans Meer reisen würde. Doch genau damit gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, denn diese möchte sie am liebsten von allem, das nass ist, fernhalten. Als sie dann das Häuschen direkt an der dänischen Küste erbt, kommt sie nicht mehr drumherum und reist mit Mann und Tochter nach Ishøj, in der Nähe von Kopenhagen. Erst erwartet man eine typische Mädchen-Feriengeschichte, doch dann entdeckt Jo mit ihren neuen Freunden seltsame Dinge in Mettes Häuschen, eine sonderbare Frau taucht auf, Mama verhält sich komisch und in der Nacht geschehen geheimnisvolle und vor allem richtig gruselige Dinge.

"Das Meer ist ein Labyrinth magischer Spiegelungen. Es täuscht und verzerrt, du wirst alles darin sehen, was du erwartest."     (Seite 283)

"Lillesang" ist eine Märchenadaption und obwohl diese gerade recht in Mode sind, hebt sie sich von den anderen ab. Hier verarbeitet die Autorin "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen und bietet dem Leser ein rasantes und gruseliges Abenteuer durch Kopenhagen und Umgebung. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wird die Spannung nämlich gekonnt angezogen und man hängt gebannt an den Seiten von "Lillesang".
Neben der kleine Meerjungfrau verwebt Nina Blazon auch noch die Sage der Gongur in ihre Geschichte und bringt so nicht nur junge Leser zum Gruseln. Und auch sonst wurde es mir als schon erwachsene Leserin nie langweilig, denn die Autorin erwischte mich mehr als einmal auf dem falschen Bein und weiss zu überraschen.

"Siehst du? Nichts ist nur böse oder nur gut. Und wie bei den Drachen und den Prinzessinnen weiss man nie, ob in der schlimmsten Kreatur nicht doch etwas Gutes steckt."     (Seite 404)

Gant toll finde ich, wie Nina Blazon das Meer überall mit einbindet. Durch die Handlung, steht die See schon im Mittelpunkt, doch sie schafft es, diese auch durch Redewendungen oder andere Begriffe in die Sprache, in die Geschichte mit einzubinden und zaubert so auch in diesem Kinderbuch eine ganz tolle Atmosphäre.
In "Lillesang" werden einem jedoch nicht nur "Die kleine Meerjungfrau", Hans Christian Anderson und die Gongur näher gebracht. Die Autorin zeigt auch auf, wie wichtig Freundschaft und die Familie ist - und das auf eine sehr schöne Art, denn man soll immer auf sein Herz hören.






Einmal mehr beweist Nina Blazon ihre anscheinend unerschöpfliche Fantasie und entwirft eine eindrückliche Story rund um das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" und andere 'meerige' Sagen.
"Lillesang" ist ein rasantes und gruseliges Abenteuer quer durch Kopenhagen und Umgebung und weiss Gross und Klein zu fesseln.









© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)


Samstag, 24. Januar 2015

[Rezension] "Schrei" von Eric Berg





Titel: Schrei
Autor: Eric Berg
Genre: Jugendthriller
Verlag: bloomoon (8. Januar 2015)
ISBN: 978-3845807751
Seiten: 160
empfohlenes Lesealter: 14 - 17 Jahren





Früher habe ich sehr oft Thriller gelesen, doch in letzter Zeit ist dieses Genre definitiv zu kurz gekommen. Da Cover und Inhalt von "Schrei" vielversprechend aussahen, habe ich mich dazu entschlossen, es zumindest mit einem Jugendthriller wieder einmal zu versuchen.





Es sind schwüle Tage im August, als Lulu ins Internat am See zurückkehrt. Aber ihr graut vor dem bevorstehenden Schuljahr. Nicht nur, dass ihre beste Freundin plötzlich wie besessen Todesszenen zeichnet und Lulu fies gemobbt wird. Ausgerechnet Niko geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, obwohl sie doch eigentlich glücklich mit Lars zusammen ist. Lulu muss sich endlich entscheiden, wen sie wirklich liebt, bevor es zu spät ist …
(Bild- und Textquelle: bloomoon)




Einstieg ins Buch:
Scheisse gelaufen. Das ist das Erst und Letzte, was mir durch den Kopf geht wenn ich daran denke. 

Im ersten Kapitel spricht Heiko den Leser direkt an und wirft ihm einige reisserische Infobrocken vor, macht jedoch nur Andeutungen, so dass man sofort gepackt wird und herausfinden möchte, was da wirklich geschehen ist, dass die Internatsleitung die Schule dicht gemacht hat. 
Danach begleiten wir Lulu auf dem letzten Wegstück zurück nach Sommerfeld, zurück ins Internat , ins Haus Lombardi, an den zukünftigen Unglücksstelle.

Eric Berg geht ungewohnte Wege. Er vereint in "Schrei" zwei ganz unterschiedliche Erzählweisen. Zum einen erleben wir an der Seite von Lulu die Vergangenheit bis zum Unglück. Hier erzählt der Autor in der 3. Person und zeigt uns die Sicht der einst sehr beliebte Kapitänin der Volleyballmannschaft, Schülersprecherin und Redakteurin der Schülerzeitung. Doch dann erleben wir, wie die Situation kippt und Lulu mehr und mehr gemobbt wird.

Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle in den Schatten eines Baumes gesetzt und ausgiebig geweint, um alles rauszukriegen, was an Frust und Mutlosigkeit in ihr war. Doch die Zukunft konnte man leider nicht einfach wegweinen oder mit Tränen besänftigen, man konnte sie nur durchstehen.     (Lulu, Seite 19)

Zwischen diesen Kapiteln kommen die verschiedensten Mitschüler zu Wort und zwar in der Gegenwart, also nach dem Unglück. Diese schildern ihre Meinung zu den Geschehnissen und zur Person von Lulu und sprechen dabei den Leser zum Teil direkt an. Durch diese Abschnitte bekommen wir von Lulu ein ganz anderes Bild und setzten nach und nach das Puzzle zusammen.

Auf der einen Seite fand ich das richtig toll, denn wir erleben die unterschiedlichsten Blickwinkel, was äusserst spannend ist. Lulu wird von allen Seiten beleuchtet und wird in Schatten und Licht getaucht. Auf der anderen Seite kommen so auf gerade einmal 160 Seiten 13 Personen zu Wort, was die Lektüre auch anspruchsvoll macht. Über diese Erzähler erfahren wir nämlich nicht viel, sie dienen nur als Informationsquelle, um den Nebel um das Unglück zu zu lichten, und so wird es manchmal schwierig, diese ins Gesamtbild einzuordnen.

"Du siehst nicht seinen Charakter, sondern nur das Drumherum. Jenny ist das Drumherum völlig egal. So ist das, wenn man jemanden liebt."     (Simon zu Lulu, Seite 125)

Eric Berg passt seinen Schreibstil perfekt dem Erzähler an, was ein interessantes Spannungsfeld gibt. Lulus Kapitel schildert er recht sachlich und ruhig, für die Berichte der Mitschüler verwendet er eine sehr direkte und jugendliche Sprache.





Eric Berg begeht interessante Wege und führt die Vergangenheit und das Jetzt an den gleichen Platz namens 'Unglücksstelle', auch als 'Tatort' bekannt. Die unterschiedlichsten Blickwinkel erzeugen Spannung und führen uns Schritt für Schritt Richtung Ziel.
"Schrei" ist ein Jugendthriller, der es in sich hat.




Zum Buch gibt es auch eine interessante Seite: *klick*





© Derek Henthorn
Eric Berg ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Eric Walz. Er wurde 1966 in Königstein geboren und beschloss im Jahr 2002, seinen lang gehegten Kindheitstraum zu verwirklichen und Bücher zu schreiben. Bereits mit seinem Debütroman „Die Herrin der Päpste“konnte er einen großen Erfolg verbuchen. Weitere Romane historischen Inhalts folgten, ehe sich Walz kriminalistischen Themen widmete, die er unter dem Pseudonym Eric Berg veröffentlicht. Sein Kriminalroman „Das Nebelhaus“ stand monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, auch der Nachfolger „Das Küstengrab“ entwickelt sich zum Verkaufsschlager.

Im Frühjahr 2015 erscheint mit „SCHREI“ Walz‘ erster Roman für Jugendliche bei bloomoon, ebenfalls unter dem Pseudonym Eric Berg.
(Bild- Textquelle: bloomoon)


Donnerstag, 22. Januar 2015

[Wunschzettelalarm] Der Februar hat es in sich ....


Wenn ihr auf den Titel klickt, erfahrt ihr mehr über das Buch . . . .



   "Selection - Die Erwählte" von Kiera Cass
   "Eleanor & Park" von Rainbow Rowell
   "Ich. erinnere. mich." von Suzanne Young    Edit: ET wurde auf den 20. April 2015 verschoben
   "Girl online" von Zoe Sugg
   "Liv, Forever" von Amy Talkington
   "Herrscher der Gezeiten" von Nichola Reilly
   "Sternschnuppenstunden" von Rachel McIntyre
   "Sommer unter schwarzen Flügeln" von Peer Martin
   "Seconds Away" von Harlan Coben
   "Das Schicksal der Sterne" von Daniel Höra
   "Entschuldigen ist nicht mein Ding" von Martin Gülich
   "Die Buchspringer" von Mechthild Gläser
   "Rendezvous in Paris" von Stephanie Pekins
   "Blueberry Summer" von Joanna Philbin
   "Die Musik der Stille" von Patrick Rothfuss
   "Kirschen im Schnee" von Kat Yeh
   "Run! Das Spiel 02" von Eve Silver 
   "Rain - Das tödliche Element" von Virgina Bergin
   "Mortal Heart - Das Erbe der Seherin" (Grave Mercy Band 3) von Robin L. LaFevers
   "Die Stadt der besonderen Kinder" von Ransom Riggs
   "Die Überlebenden 02. Furchtlose Liebe" von Alexandra Bracken
   "Changers 01. Drew" von T. Cooper & Allison Glock-Cooper
   "Das Herz der Harpyie" von Rebekka Pax
   "Mystic City 03. Schatten der Macht" von Theo Lawrence
   "Loveletters to the Dead" von Ava Dellaira
   "Atlantia" von Ally Condie
   "After Passion" von Anna Todd
   "So weiss wie Schnee" von Salla Simukka
   "Ich sehe was, was niemand sieht" von Tim O'Rourke




      

Ich bin wohl nicht die einzige, die auf das Finale der Chroniken der Unterwelt wartet. Wir mussten uns ganz schön gedulden, doch nun erfahren wir in City of Heavenly Fire wie es mit Jace und Clary, Simon, Isabelle, Alec, Magnus, ..... ausgeht.

Nach "Grave Mercy" und "Dark Triumph" freue ich mich nun schon auf den abschliessenden dritten Band. Robin LaFevers konnte mich mit beiden Werken überzeugen. Gekonnt mischt sie Fantasyelemente in einen historischen Roman und rundet das ganze noch mit tollen Charaktere und einer schönen Liebesgeschichte ab. So bin ich gespannt, wie es Annith in "Mortal Heart" ergehen wird.

Von Mechthild Gläser habe ich bisher noch kein Buch gelesen. Umso gespannter bin ich nun auf "Die Buchspringer". Die Inhaltsangabe tönt wirklich vielversprechend und bei 'buchigen' Büchern kann ich nur selten widerstehen.



            


Von Rainbow Rowell schwärmen einige Bloggerkolleginnen und "Eleanor & Park" steht bei vielen hoch im Kurs. So freue ich mich riesig, dass diese Geschichte nun auch auf Deutsch erscheint. Es verspricht eine schöne und aussergewöhnliche Liebesgeschichte zu werden.

Der Magellan Verlag wartet mit einem ganz tollen Frühjahrsprogramm auf und beinahe jedes Buch ist gleich auf meiner Wunschliste gelandet. "Sternschnuppenstunden" sieht optisch wunderschön aus, der Inhalt könnte aber nicht ganz so schön werden .... Mobbing ist ein grosses Thema und Ben, der Laras einziger Lichtblick ist .... doch er ist ihr Lehrer .... Das erinnert mich zwar gleich an "Atemnot", aber umso interessanter finde ich es, wie Rachel McIntyre an diese Thematik herangeht.

"Love Letters to the Dead" kam auf den englischsprachigen Blogs sehr gut an. Zudem reizt mich die Form des Brief-Romans und verschiedenste tote Berühmtheiten wie Kurt Cobain, Amy Winehouse, Janis Joplin oder River Phoenix anzutreffen.

Das Thema Magersucht hat mich in meiner Jugend recht beschäftigt. Eine Kollegin litt an dieser Krankheit und ich habe dazu eine Arbeit geschrieben. Somit habe ich ein Auge das erste Jugendbuch von Lilly Lindner geworfen. Zudem spielen in "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" die Schwester und der Briefkontakt zwischen den beiden eine grosse Rolle.

Eigentlich hatte ich ja "After Passion" schon nach dem Erhalt des pinken Nagellacks abgeschrieben, doch dann begann plötzlich die grosse Schwärmerei auf Facebook. Und so musste ich mir dann doch die Leseprobe zu Gemüte führen. Und nun bin ich am Schwanken .... Soll ich? Soll ich nicht?


Welche Februar-Neuerscheinungen lachen euch vor allem an?
Und was meint ihr zu den Titeln, mit denen ich liebäugle? Welche empfehlt ihr mir davon?