Sonntag, 1. November 2015

[Rezension] "Der langsame Weg zum Glück" von Luis Sepúlveda und Quint Buchholz




Titel: Der langsame Weg zum Glück
Untertitel: Ein Schneckenabenteuer
Autor: Luis Sepúlveda
Illustrator: Quint Buchholz
Übersetzer: Willi Zurbrüggen
Verlag: FISCHER KJB (24. September 2015)
ISBN: 978-3737351614
Seiten: 80
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 8 Jahren






Ich muss gestehen, dass bei diesem Buch für einmal nicht der Autor der Lesegrund war sonder der Illustrator. Schon meine Mutter war von den Bildern von Quint Buchholz fasziniert und so staunte ich schon früh über die unglaublichen Gemälde, die zum Teil wie Fotografien wirkten.





Luis Sepúlveda hat ein kleines Wunder vollbracht. Seine hinreißende Liebeserklärung an die Langsamkeit und an die Poesie der Natur macht glücklich: Er erzählt die Geschichte einer kleinen wissbegierigen Schnecke, die sich auf den Weg macht herauszufinden, warum Schnecken so langsam sind, denn die anderen Schnecken können ihre Frage nicht beantworten. Auf ihrer Reise erlebt sie viele Abenteuer und kehrt als Held zurück.
(Bild- und Textquelle: Fischer KJB)







Einstieg ins Buch:
Auf einer Wiese in der Nähe deines oder meines Zuhauses lebte eine Schneckenkolonie, die davon überzeugt war, am besten Platz zu leben, den es für sie geben konnte.

Meistens wird ein Buch wegen dem Autor oder der Inhaltsangabe gekauft. Bei "Der langsame Weg zum Glück" war jedoch der Illustrator der Kaufgrund. Quint Buchholz ist wohl den meisten von "Nero Corleone" oder "Sofies Welt" bekannt. Seine Bilder faszinieren, lassen mich immer staunen. Er malt in sanften, harmonischen Farben und derart detailgetreu, dass seine Bilder oft wie Fotos wirken.

Doch bei "Der langsame Weg zum Glück" wissen nicht nur die Bilder zu überzeugen, auch die Geschichte von Luis Sepúlveda ist zauberhaft. Eine Schnecke sucht den Sinn ihres Daseins. Warum hat sie keinen Namen? Und vor allem: Warum ist sie so langsam? Und da der Schneckenkolonie ihre rebellischen Fragen unangenehm sind, macht sie sich auf den Weg um selber nach Antworten zu suchen.

"Ich kann dir nicht mehr folgen, du bist mir viel zu schnell", wisperte die Schnecke.
"Ich ... schnell? ... Das ... höre ... ich ... aber ... zum ... ersten ... Mal ... [...]", antwortete die Schildkröte.      (Seite 31)

Mit seiner Geschichte lässt uns der Autor nicht nur ein Stück im Leben einer Schnecke teilhaben, sondern zeigt uns auch die Schönheit der Natur. Mit seinem schlichten beinahe poetischen Schreibstil erzählt er eine ruhige Geschichte, die einen inne halten und zur Ruhe kommen lässt. Die Langsamkeit der Schnecke überträgt sich auf den Leser und schafft so ein perfektes Durchatmen im sonst oft hektischen Alltag. 
So eignet sich dieses Büchlein nicht nur zum Vorlesen sondern auch zum Verschenken oder selber Geniessen. 






Quint Buchholz und Luis Sepúlveda haben mit "Der langsame Weg zum Glück" eine ganz besonderes Buch geschaffen. Die ruhige Geschichte und die wunderschönen Bilder ergänzen sich perfekt und sind eine Hommage an den Kreislauf der Natur, eine Oase der Ruhe in der sonst oft hektischen Welt.








Luis Sepúlveda, geboren 1949 in Nordchile, ging nach politischem Engagement in der Studenten- und Gewerkschaftsbewegung ins Exil nach Ecuador, gründete Theatergruppen in Peru, Ecuador und Kolumbien und arbeitete als Journalist. Nach vielen Jahren in Deutschland lebt er heute in Spanien. Luis Sepúlveda schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Sein Werk wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.



Quint Buchholz, geboren 1957 in Stolberg, studierte Malerei und Graphik an der Akademie für Bildende Künste in München. Seit 1979 arbeitet er als Maler und Illustrator und zählt seit vielen Jahren zu den bedeutendsten deutschen Buchillustratoren. Er hat u. a. Bücher von Elke Heidenreich, Jostein Gaarder und Amos Oz, aber auch eigene Texte illustriert, die vielfach ausgezeichnet wurden. Quint Buchholz lebt in München.

mehr über Quint Buchholz gibt es auf seiner Homepage

(Textquelle: Fischer Verlage)



1 Kommentar:

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