Freitag, 28. April 2017

[Rezigramm] "Der letzte Stern" von Rick Yancey


Titel: Der letzte Stern
Reihe: Die fünfte Welle, Band 3/3
Autor: Rick Yancey
Übersetzer: Thomas Bauer
Verlag: Goldmann Verlag (3. Oktober 2016)
Genre: Science Fiction
ISBN: 978-3442313365
Seitenzahl: 384 


Inhalt:
Sie kamen, um uns zu vernichten: die 'Anderen', eine fremde feindliche Macht. Vier Wellen der Zerstörung haben sie bereits über die Erde gebracht. Sie töteten unzählige Menschen, zerstörten Häuser und Städte, verwüsteten ganze Landstriche. Sie verbreiteten ein tödliches Virus und schickten gefährliche Silencer, um jedes noch lebende Wesen aufzuspüren. Jetzt ist die Zeit der fünften Welle gekommen, die Vollendung ihres Plans, alles Menschliche auszurotten. Doch noch gibt es Überlebende: Cassie, Ben und Evan werden weiterkämpfen. Sie wollen die Menschheit nicht aufgeben. Und wenn sie sich selbst dafür opfern müssen ...
(Bild- und Textquelle: Goldmann Verlag)  




"Der letzte Stern" steigt mit einem kurzen, schönen Prolog ein, in dem erklärt wird, wie Cassie zu ihrem Namen kam.
Danach wird es wieder brutaler, denn wir lernen einen skrupellosen Silencer kennen, der in der Haut eines Priesters steckt.


Auch im dritten Band erleben wir wieder viele Perspektiven. Cassie bekommt sogar noch weniger Erzählraum, dafür sind ihre Parts immer sehr eindrücklich und intensiv. Beinahe alle wichtigen Protagonisten bekommen ihre Kapitel und auch Nebencharaktere kommen zu Wort. So gewährt uns Rick Yancey einen guten Rundumblick.


Cassie hat uns schon zu genüge bewiesen, dass sie eine starke Protagonistin ist. Sie ist zäh und weiss, was sie will. Trotz der schlimmen Situation will sie die Gruppe zusammenhalten und die Menschheit retten.
Obwohl Ringer schon im zweiten Band mehr ins Zentrum rückte, konnte sie bei mir keine Sympathiepunkte holen. Dies ändert sich nun aber, denn ihre Rolle wird zunehmend interessanter, sie macht eine enorme Wandlung durch und weiss zu überraschen.
Auch Cassies kleiner Bruder Sam bekommt in "Der letzte Stern" mehr Raum, was sehr spannend ist. Ihm gegenüber bin ich jedoch sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite hänge ich an ihm, denn er ist noch so jung, auf der anderen Seite hätte ich ihn gerne ab und zu einmal gründlich durchgeschüttelt.

Mir hat es sehr gut gefallen, die vielen unterschiedlichen Charaktere noch besser kennenzulernen und ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Diese Trilogie überzeugt mit sehr facettenreichen und interessanten Persönlichkeiten, die überraschen - positiv und negativ.
Dieses Mal konnte mich Rick Yancey definitiv früher fesseln. Ich hatte weniger Mühe mit den Perspektivenwechseln und das Finale ist spannend und actiongeladen. Ab einem gewissen Zeitpunkt kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil man einfach wissen will, wie es ausgeht.
Auch das Ende fand ich sehr passend. Es lässt einen zwar etwas fassungslos zurück, aber es passt zur trostlosen, oft hoffnungslosen Welt, in der die Geschichte spielt.

Wo ich Yanceys Schribstil in Band 1 und 2 als nüchtern empfand, schweift er dieses Mal gern ab, schmückt aus und philosophiert über Gott und die Welt. Dies bringt zwar zum Teil sehr schöne Passagen, aber manchmal wäre es besser gewesen, er hätte den roten Faden etwas straffer angezogen.
Das Ende ist recht offen gehalten, was hier sehr passend ist, doch auch sonst bleiben einige meiner Fragen ungeklärt. Da hätte ich mir doch noch die eine oder andere Antwort gewünscht.


Der Schreibstil von Rick Yancey hat mir wieder sehr gut gefallen und ich finde, dass er sehr gut zur Story passt. Er arbeitet oft mit Metaphern und schafft es, zum Teil schöne, aber vor allem Grauen erregende Bilder vor meinem inneren Auge aufsteigen zu lasen. In diesem finalen Band gibt es aber zum Teil schon fast poetische Passagen, mit denen mich der Autor oft positiv überraschen konnte. Manchmal wäre aber weniger mehr gewesen.
Auch "Der letzte Stern" ist wieder in kurze Kapitel unterteilt. Dieses Mal erfahren wir aber jeweils mit einer Überschrift, in wessen Haut wir gerade stecken.





Auch "Der letzte Stern" ist ganz bestimmt kein Buch, das man mal eben schnell liest. Rick Yancey schreibt anspruchsvoll und macht dieses Mal sogar einen Abstecher in die Poesie und Philosophie.
Dieser dritte Band ist ein würdiger Abschluss einer düsteren, faszinierenden und actionreichen Trilogie, die vor allem mit ihren facettenreichen Charaktere begeistern kann.






Für einige ist der Tod die Hebamme für die Hoffnung. Für andere ist er deren Vollstrecker.     (Seite 17)

Genau in dem Moment, in dem ich glaubte, es könne nicht mehr schlimmer werden, wurde es schlimmer.     (Cassie, Seite 47)

Lügen ist wie Morden: Nach dem ersten Mal wird es mit jedem Mal einfacher.     (Ringer, Seite 153)

Man läuft nicht vor den Menschen davon, die einen brauchen. Man kämpft für sie. Man kämpft an ihrer Seite. Um jeden Preis.     (Zombie, Seite 154)

Mein kleiner Bruder hat das Alphabet vergessen, aber er weiss, wie man Bomben baut.
Vor einem Jahr waren es noch Buntstifte und Malbücher, Bastelpapier und Klebstoff . Jetzt sind es Zündschnüre und Sprengkapseln, Drähte und Schwarzpulver.
Wer möchte schon ein Buch lesen, wenn man stattdessen etwas in die Luft sprengen kann?     (Cassie, Seite 235)





      

  1. Die fünfte Welle     →   zu meinem Rezigramm
  2. Das unendliche Meer     →   zu meinem Rezigramm
  3. Der letzte Stern




© Favolas Lesestoff

Sonntag, 23. April 2017

Welttag des Buches 2017 - Blogger schenken Lesefreude




2013 hatten Christina und Dagmar eine ganz tolle Idee und stellten die Aktion "Blogger schenken Lesefreude" auf die Beine. Sie hatten die Blogger aufgerufen, am Weltbuchtag ein Buch zu verlosen. Die Begeisterung kannte keine Grenzen und die Teilnehmer kamen in Scharen . . . und dieses Jahr findet diese tolle Aktion schon zum fünften Mal statt. 

Dieses Mal verlose ich gleich drei Bücher: "Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche" von Marie Lu, "T.R.O.J.A. Komplott" von Ortwin Ramadan und "Shadowlands" von Kate Brian.




Der Welttag des Buches ist ein Feiertag des Lesens, der Bücher ... Aus diesem Grund möchte ich von dir folgendes wissen:

1. Was war dein bisheriges Buchhighlight in 2017? Und warum?
2. Welches Buch möchtest du gewinnen?


Beantworte mir diese Fragen in einem Kommentar und achte darauf, dass dein angegebener Name klar identifiziert werden kann. Falls du über einen allfälligen Gewinn benachrichtigt werden möchtest, müsstest du mir deine E-Mail-Adresse da lassen.


Teilnahmebedingungen: 
Blogs leben von ihren Lesern. Favolas Lesestoff freuen sich über Follower und Leser auf Blog, Facebook, Twitter und Instagram. Voraussetzung für eine Teilnahme am Gewinnspiel ist das jedoch nicht.
Durch die Teilnahme wird bestätigt, 18 Jahre alt zu sein oder das Einverständnis eines Erziehungsberechtigten zu haben. Jeder darf einmal teilnehmen. Mehrfachteilnehmer oder automatisierte Teilnehmer werden vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Der Gewinn wird nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz versandt. Die Auslosung erfolgt über Random.org.
Teilnahmeschluss ist Freitag, der 28.4.2017.


Die Gewinner sind ausgelost:


  • "Young Elites - Die Gemeinsschaft der Dolche" geht an Miss PageTurner
  • "T.R.O.J.A. Komplott" geht an Pascale
  • "Shadowlands" geht an Daniela Schiebeck


Ganz herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Schickt mir doch bitte eure Adresse an favola@favolas-lesestoff.ch

Samstag, 22. April 2017

[ABC Challenge der Protagonisten] Monatsaufgabe April





Liebe Challange-Teilnehmer

Ui, der April ist schon so weit fortgeschritten und jetzt kommt erst die Monatsaugabe .... und eigentlich hatte ich diese so schön vorbereitet und geplant. Nur hat die Veröffentlichung anscheinend nicht geklappt und vor lauter Urlaub und Ostern habe ich es gar nicht bemerkt. Entschuldigt bitte vielmals ....

Wie immer möchte ich euch zuerst noch die Lösung vom März präsentieren:



  1. Calypso aus "Eine Geschichte der Zitrone"
  2. Alex aus "Wir beide in schwarz-weiss"
  3. Ally aus "Wie ein Fisch im Baum"
  4. Shahrzad aus "Rache und Rosenblüte"
  5. Cassie, Bend und Evan aus "Der letzte Stern"
  6. Ben aus "Regentropfenglück"
  7. Agnieszka aus "Das dunkle Herz des Waldes"
  8. Henry aus "Das Spiel von liebe und Tod"
  9. Daisy und Hazel aus "Teestunde mit Todesfall"
  10. Kelsea Glynn aus "Die Königin der Schatten"





Für diesen Monat habe ich für euch ein kleines Coverraten vorbereitet. Selbstverständlich möchte ich wieder den jeweiligen Protagonisten von euch wissen. Übrigens ist das überall ein weiblicher Name. Als Hilfe könnte ihr euch die Wunschzettelalarme, die bisher 2017 online gegangen sind (Januar - April) anschauen.



  • Pro richtigen 'Protagonisten'  gibt es einen Punkt. Somit könnt ihr im April insgesamt 12 Punkte ergattern.
  • Das unten stehende Formular muss bis am 7. Mai 2017 ausgefüllt sein.
  • Bitte nennt keine Lösungen in den Kommentaren.



Donnerstag, 20. April 2017

Eine Rezension in Listen: "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" von Todd Hasak-Lowy


Titel: Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist
Untertitel: Ein Roman in Listen
Autor: Todd Hasak-Lowy
Übersetzer: Karsten Singelmann
Genre: Coming-Of-Age
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage (11. Juli 2016)
ISBN: 978-3407821713
Seiten: 654
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


Inhalt:
Eltern geschieden, Bruder auf ein entferntes College gezogen, keine Beziehung in Sicht: Darrens Leben ist eine einzige Baustelle. Und dann steht eines Morgens sein Dad unangekündigt in der Küche und beichtet ihm beim Donutessen, dass er schwul ist. Darren ist komplett überrumpelt und flüchtet spontan zu seinem Bruder. Ein durchgeknallter Selbstfindungstrip beginnt ...
(Bild- und Textquelle: Beltz & Gelberg 


Spezielle Bücher verlangen nach einer speziellen Rezension.
Damit ihr ein genaueres Bild davon bekommt, wie sich "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" von Todd Hasak-Lowy liest, habe ich meine Meinung im gleichen Stil verfasst.


Eine Rezension in Listen


 erste Gedanken zum Buch

  1. Wow, ist das ein Wälzer!
  2. Oh ja, ein spezielles Buch braucht auch eine besondere Aufmachung.
  3. Ein Roman in Listen .... ich bin gespannt, wie das der Autor löst.

 Themen, die "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatsache, dass du du bist" anspricht

  1. Homosexualität eines Vaters
  2. Die Suche nach Liebe und sich selbst
  3. Drogensucht
  4. Pubertät

 Fakten zum Protagonisten Darren Jacob
  1. Darren ist 15 Jahre alt und geht zur North High School
  2. Er ist weder mit seinem Namen noch mit sich selbst zufrieden.
  3. Darren vermisst seinen Bruder Nate, der in Ann Arbor aufs College geht
  4. Nachdem sich seine Eltern haben scheiden lassen, eröffnet ihm nun sein Vater, dass er schwul ist. Daraufhin ist er so verwirrt und wütend, dass er mit dem Bus zu seinem Bruder fährt
  5. Darren hat ein gutes Herz, ihn plagen aber die ganz normalen Probleme der Pubertät.

 bestimmte Orte, an denen ich dieses Buch gelesen habe
  1. in der Toskana, wo ich mit meiner Familie und der meines Bruder für eine Woche im Urlaub war
  2. auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Wolldecke, weil es zurück in der Schweiz richtig kalt ist
  3. am Esstisch, nachdem die Kinder fertig gegessen hatten
  4. auf dem Klo, als ich für fünf Minuten meine Ruhe suchte  -  naja, vielleicht auch für zehn Minuten

 Wörter, die ich mir beim Lesen notiert habe
  1. Darren Jacobs
  2. North High School
  3. Vater
  4. schwul
  5. Nate, Bruder
  6. Spind
  7. Maggie
  8. Ensemble
  9. Busfahr
  10. Zoe
  11. Ann Arbor
  12. küssen
  13. Drogen

 positive Punkte zum Buch
  1. Ich mag spezielle Bücher und das ist "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" ganz klar.
  2. Ein Buch nur in Listen zu verfassen ist eine tolle Idee und ich war erstaunt, wie gut es Todd Hasak-Lowy gelingt, damit auch eine fortlaufende Handlung zu erzählen.
  3. Die Charaktere sind sehr facettenreich und zeigen wunderbar, dass niemand perfekt ist.
  4. Toll, wie der Autor Musik in die Geschichte einfliessen lässt. Zum einen spielt Darren in einem Ensemble Bass, zum anderen hört er in der Pause Jazzmusik. Ihm ist Musik sehr wichtig und so schickt er auch Zoe Songlisten, mit denen er seine Gefühle ausdrückt.
  5. Auch wenn dieser Roman 'nur' aus Listen besteht, gewährt er uns einen authentischen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Teenagers.

 Dinge, die mich beim Lesen gestört haben
  1. Darren verliert mit seinen Listen oft den roten Faden und zählt völlig nebensächliche (aber dafür oft auch amüsante) Dinge auf. So hatte ich oft das Gefühl, in der Handlung nicht vorwärts zu kommen und musste mich an der Nase nehmen, nicht zu überfliegen und nur die Überschriften der Listen zu lesen.
  2. In der Pubertät will man sich abgrenzen und so blieb mir auch Darren stellenweise zu distanziert. Zum Teil hätte ich mir viel mehr Emotionen vom Protagonisten gewünscht.
  3. Darrens Selbstfindungstrip beginnt eigentlich mit dem Coming-out seines Vaters. Er sagt auch immer wieder, dass er keine Problem damit habe und doch ist er wütend. Schade, dass die Thematik immer mehr in den Hintergrund gerückt ist und schlussendlich nicht wirklich gelöst wird.

 Bestandteile meines Lese-Outfits

  1. schwarze Trainingshose
  2. Ringelshirt
  3. Kapuzensweater
  4. graue Socken mit Sternchen
  5. schwarz-lindgrüne Brille 

Schlusswort zum Buch
  1. "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" ist ein ganz aussergewöhnlicher Jugendroman. Todd Hasak-Lowy erzählt nur in Listen von den familiären und persönlichen Problemen eines Teenagers. Äusserst spannende Charaktere und der spezielle Schreibstil zeichnen dieses Buch aus. Darrens ausschweifende Gedanken und einige völlig belanglose Listen haben meinen Lesespass jedoch leider in Grenzen gehalten.




 Fakten zum Autor
  1. Todd Hasak-Lowy ist seit über zwanzig Jahren Schriftsteller und lehrt Kreatives Schreiben und Literatur am School of the Arts Institute von Chicago. 
  2. Außerdem übersetzt er hebräische Literatur ins Englische. 
  3. Er lebt mit seiner Frau, zwei Töchtern, einem Hund und zwei Katzen in der Nähe von Chicago.
(Textquelle: Beltz & Gelberg)



© Favolas Lesestoff


Mittwoch, 19. April 2017

[Rezension] "Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" von Emily Barr






Titel: Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
Autorin: Emily Barr
Übersetzerin: Maria Poets
Genre: Jugendroman, Coming-of-Age
VerlagFISCHER FJB (23. März 2017)
ISBN: 978-3841440075
Seiten: 352
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren









"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" von Emily Barr wurde mir von Verlagsseite ans Herz gelegt. Zudem gefällt es mir nur schon optisch sehr gut und die Thematik mit dem verlorenen Kurzzeitgedächtnis interessiert mich sehr.




Flora Banks Leben ist wie ein tausendteiliges Puzzle in allen Farben des Regenbogens. Jeden Tag muss sie es erneut zusammensetzen. Sie muss sich daran erinnern, wer sie ist und was los ist. Manchmal stündlich. Nichts, was seit ihrem 10. Geburtstag passiert ist, bleibt ihr im Gedächtnis. Doch auf einmal ist da diese eine Erinnerung in ihrem Kopf. Und sie bleibt, verschwindet nicht wie die anderen Details aus ihrem Leben. Es ist die Erinnerung daran, wie sie nachts am Strand einen Jungen geküsst hat. Bewaffnet mit Handy, Briefen von ihrem Bruder aus Paris, einem prallgefüllten Notizbuch und tausenden von Zettelchen macht sich Flora Banks auf eine Reise, die sie letztendlich zu sich selbst führt. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben kann sie jetzt entscheiden, wer sie wirklich sein will.
(Bild- und Textquelle: Fischer FJB)





Einstieg ins Buch:
Ich stehe ganz oben auf einem Hügel, und obwohl ich weiss, dass ich etwas Schreckliches getan habe, komme ich nicht darauf, was es ist.

Flora Banks ist ein ganz aussergewöhnlicher Teenager. Sie leidet nämlich an anterograder Amnesie, das heisst, dass sie sich an nichts erinnern kann, das nach ihrem 10. Geburtstag passiert ist. Sie hilft sich mit einem Erinnerungs-Buch, einer Flut Notizzettel und den wichtigsten Stichwörtern auf ihren Armen.
Doch dann küsst sie Drake, den Freund ihrer einzigen und besten Freundin. Dies ist für Flora so einschneidend, dass sie sich daran erinnern kann. Drake kann ihr helfen, sich zu erinnern! Nur dumm, dass er zum Studieren in die Arktis fährt und Flora mit ihrem Gefühlschaos alleine lässt. Doch wir erleben, wie sich Flora weiterentwickelt, über sich hinaus wächst und so das Abenteuer ihres Lebens erlebt.

Ich schaue in meine Hand. Flora steht dort, und das bin ich. Diese Zeichen auf meiner Hand stehen für meinen Namen. Daran klammere ich mich. Ich bin Flora. Unter diesem Wort steht: Sei mutig! Ich schliesse die Augen, hole tief Luft und reisse mich zusammen. Ich weiss nicht, warum ich hier bin, aber alles wird gut.     (Seite 17)

"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" ist aus der ich-Perspektive der 17-jährigen Flora erzählt. Emily Barrs Schreibstil ist zwar sehr einfach und schlicht gehalten, doch durch die vielen Wiederholungen durch Floras Amnesie, schafft es die Autorin super, uns Floras Leben und Probleme näher zu bringen. Klar können diese sich ständig wiederholenden Sequenzen den Lesefluss etwas stören und man muss sich erst etwas an diesen doch sehr speziellen Erzählstil gewöhnen, doch man kann sich dadurch viel mehr in die Protagonistin hineinversetzen.

Flora Banks ist ein toller Charakter. Komplex und facettenreich gezeichnet, bekommt man einen wunderbaren Einblick in ihr Innerstes. Durch den Kuss realisiert sie immer mehr, dass sie ja keine zehn Jahre mehr ist sondern eine junge Frau. Durch die Amnesie hat sie viele Ängste und Zweifel, doch sie ist mutig und springt immer wieder über ihren Schatten.

Ich glaube, ich habe etwas vergessen. Ich kann mich nicht erinnern, was es ist. Frustriert ziehe ich an meinem Haar und geniesse den plötzlichen Schmerz.     (Seite 105)

"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" beginnt sehr ruhig. Emily Barr lässt sich Zeit, uns ihre Protagonistin vorzustellen und uns in ihre Krankheit zumindest zu einem Teil einfühlen zu können. Gekonnt zieht sie nach und nach die Spannung an, Floras Lage spitzt sich immer mehr zu, bis sie sich wirklich auf die Reise macht. Gegen den Schluss überschlagen sich die Dinge regelrecht. Die Autorin überrascht mit unerwarteten Wendungen, gibt eine gehörige Portion Drama hinzu und bringt Licht ins Dunkle. Dazu schleicht sich leider die eine oder andere Ungereimtheit ein. Mir persönlich war es schon fast ein bisschen zu viel in zu kurzer Zeit, doch das Ende lässt einen versöhnlich und hoffnungsvoll zurück.






"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" ist ein wirklich aussergewöhnlicher Coming-of-Age Roman! Emily Barrs Debüt ist zwar nicht ganz rund, dafür aber ein ungeschliffener Diamant mit starker Protagonistin, interessanter Thematik und einer wichtigen Botschaft: Sei mutig!










Emily Barr arbeitete lange Zeit begeistert in einer trubeligen Zeitungsredaktion. Manchmal sehnte sie sich jedoch nach einer stillen Ecke, um die Geschichten aufschreiben zu können, die ihr im Kopf rumspukten. Schon als Kind hatte sie nachts immer ihren Vater gehört, der auf seiner alten Schreibmaschine Romane schrieb. Emily lernte dadurch, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man es nur will. Also begann sie selbst mit ihrem ersten Buch. Mittlerweile hat Emily einige Bücher veröffentlicht. ›Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben sein‹ ist ihr YA-Debüt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Cornwall, England.

(Textquelle: Fischer Verlage)




© Favolas Lesestoff

Dienstag, 18. April 2017

[Wunschzettelalarm] Es wird schon sommerlich ....



Wenn ihr auf den Titel klickt, erfahrt ihr mehr über das Buch . . . .



   "Augen zu und Kuss" von Claire Singer
   "Das Glück hat vier Farben" von Lisa Moore
   "Girls in the Moon" von Janet McNally
   "Mein Sommer in Brighton" von Birgit Schlieper
   "Vier Farben der Magie" von V.E. Schwab
   "Die Romy-Thriller 03. Blutrosen" von Monika Feth
   "Der Prinz der Elfen" von Holly Black
   "Feuer und Feder" von Kathy MacMillan
   "Winterseele. Kissed by Fear" von Kelsey Sutton
   "Sommernachtsfunkeln" von Beatrix Gurian
   "Fire Witch - Dunkle Bedrohung" von Matt Ralphs
   "Ana und Zak" von Brian Katcher
   "Royal Blood 02. Göttertöchter" von Eleanor Herman
   "Ready Player One" von Ernest Cline
   "Magonia" von M.D. Headley
   "Karma Girl: Bigtime 1" von Jennifer Estep 
   "Guides - Die erste Stunde" von Robison Wells





         

      


Lisa Moore hat bisher mehrere Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht, nun erscheint mit "Das Glück hat vier Farben" ihr erstes Jugendbuch.
Die 16-jährige Flannery ist seit sie denken kann in Tyrone verliebt. Durch ein Schulprojekt kommt ihr die Idee, Liebestränke für die Mitschüler anzufertigen und löst damit einen richtigen Hype aus. Es heisst nämlich, die Mixturen sollen tatsächlich wirken . . . doch plötzlich scheinen die Dinge aus dem Ruder zu laufen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich "Dear Summer" vom Cover her nicht gekauft hätte, doch da ich weiss, dass Patrycja Spychalski hinter dem Pseudonym Ruby Baker steckt, musste ich die E-Books einfach vorbestellen. "Dear Summer" sind 6 Bände mit jeweils etwas mehr als 50 Seiten, so dass sie sich perfekt zwischendurch lesen lassen. Die ersten drei Bände sind am 10. April erschienen, Band 4-6 werden am 9. Mai 2017 folgen. Übrigens gibt es den ersten Band "Plötzlich warst du wieder da" momentan gratis.

"Auf immer gejagt" von Erin Summerill ist der Auftakt zur neuen Fantasy-Trilogie "Königreich der Wälder". Es verspricht eine Heldin voller Zweifel, Mut und tiefer Gefühle und das Cover sieht schon mal toll aus.

Mit dem zweiten Band "Die weisse Rose" schenkte mir Amy Ewing zwar unterhaltsame Lesestunden, doch leider hat sie das Potential der Geschichte meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft. Ich hoffe, dass dieses Durchschnaufen ein Atemholen für ein fulminantes Finale ist. Toll, dass "Das Juwel. Der Schwarze Schlüssel" nun schon diesen April erscheint.

Holly Black kennen wohl die meisten, die jugendliche Fantasy mögen. Sehr bekannt ist ihre Skiderwick-Reihe und zuletzt hat sie gemeinsam mit Cassandra Clare die Magisterium-Trilogie veröffentlicht. "Der Prinz der Elfen" klingt sehr vielversprechend und ist ein Einzelband.




      


Robison Wells konnte mich mit "Du kannst keinem trauen" richtig fesseln, enttäuschte mich dann aber leider mit Band 2 "Ihr seid nicht allein". Mit "Guides - Die erste Stunde" erscheint nun etwas Neues von ihm. 
Niemand weiss, was sich in dem gigantischen UFO befindet, das die Welt nach seinem Absturz in Atem hält. Und Alice ist sicher: Niemand ausser ihr Vater, der für die NASA arbeitet, hätte seine siebzehnjährige Tochter jetzt auf ein Internat nach Minnesota gebracht - ausgerechnet mitten ins Zentrum der Katastrophe.

"Magonia" ist mir schon im Original auf Blogs aufgefallen, denn es wurde in Amerika hoch gelobt und landete auf der New York Times Bestsellerliste. Aber auch das Cover hat mich sofort angesprochen und die Beschreibung klingt sehr interessant und wieder einmal nach etwas Neuem.

Von V. E. Schwabs Werken schwärmen ja schon einige Leser. Im April erscheint "Vier Farben der Magie", der Auftakt einer neuen Trilogie. Hier gibt es die Stadt London gleich vier Mal: Das graue London riecht nach Rauch, das weisse stinkt nach Blut, das rote duftet nach Rosen und Magie und über das schwarze schweigt man besser. 



Habt ihr eine dieser Neuerscheinungen schon gelesen?
Was sind eure Must-Reads im April 2017?