Dienstag, 10. Januar 2017

[Rezigramm] "Wir beide in Schwarz-Weiss" von Kira Gembri


Titel: Wir beide in Schwarz-Weiss
Autorin: Kira Gembri
Genre: Contemporary Young Adult
Verlag: Arena (1. Oktober 2016)
ISBN: 978-3401602196
Seiten: 300
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst hat es ihr angetan. Mit Kunst hat Alex zwar überhaupt nichts am Hut, aber für Kris würde er so ziemlich alles riskieren … selbst wenn er sich damit in große Gefahr bringt.
(Bild- und Textquelle: Arena Verlag)  




Wir steigen mit Alex in die Geschichte ein und erleben mit ihm den anstrengendsten Morgen seit langem. Er arbeitet leider nicht in einem typischen Wiener Kaffeehaus sondern in einem Öko-Hipster-Schuppen und muss sich immer freundlich um viele anspruchsvolle Kaffeejunkies kümmern. Dabei kommt ihm Kris in die Quere, die seiner Meinung nach ein beknacktes soziales Experiment durchführt. Doch für sie ist es Kunst.

Kris studiert nämlich Kunst und seit einiger Zeit sorgen ihre Performances für Nervenkitzel. Alex ist fasziniert von ihr, denn auch er geht immer wieder an die Grenzen.
"Wir beide in Schwarz-Weiss" ist abwechselnd aus Alex' und Kris' ich-Perspektive geschildert, so dass wir einen guten Blick hinter die Fassade der Charaktere und ihr Umfeld werfen können. Und wie wir es von Kira Gembri schon kennen, webt sie auch in diese Geschichte eine interessante Problematik mit ein.


In "Wir beide in Schwarz-Weiss" lernen wir wieder zwei sehr spannende und facettenreiche Protagonisten kennen, die beide ihre Hochs und Tiefs haben.
Bei Alex hat man erst das Gefühl, einen typischen Bad Boy vor sich zu haben, seine Sprache ist zum Teil etwas derb und er behandelt Kris manchmal wirklich mies. Doch dann erfahren wir mehr von ihm und beginnen zu verstehen.
Trotzdem ist es erstaunlich und bewundernswert wie viel Geduld Kris mir ihm hat und wie viel sie ihm verzeiht. Sie hat nämlich selber ihr Päckchen zu tragen.

Auch in ihrem neuesten Wurf beweist die junge österreichische Autorin ihr Talent, eine ernste Thematik mit einer guten Portion Humor in eine schöne Liebesgeschichte zu verpacken.
Besonderst gut hat es mir auch gefallen, Lea und Jay aus "Wenn du dich traust" wiederzusehen. Es war interessant, die beiden auch einmal von aussen zu sehen.
Auch Flocke hatte wieder den einen oder anderen tollen Auftritt, der mich zum Schmunzeln brachte und ich hoffe, dass auch er seine Geschichte bekommen wird.


Auch "Wir beide in Schwarz-Weiss" habe ich wieder sehr gerne gelesen und Kira Gembris Bücher haben sich das Must-Read-Label wahrlich verdient.
Hier hätte ich aber gerne noch etwas mehr über Kris' Familiensituation erfahren, die Problematik wurde mir nicht genug aufgelöst.


Der Schreibstil von Kira Gembri ist auch dieses Mal sehr flüssig zu lesen. Wie schon aus ihren anderen Büchern bekannt, bekommen wir die Geschichte abwechselnd aus den ich-Perspektiven der beiden Protagonisten geschildert. Durch die recht kurzen, abwechselnden Kapitel bekommt die Geschichte eine sehr gute Dynamik, so dass man sie kaum noch aus der Hand legen kann. Kira Gembri versteht es, Emotionen zu transportieren und meistert den Balanceakt zwischen dramatischen, traurigen Elementen und einer humorvollen Leichtigkeit.
Toll finde ich auch die Kapiteleinstiege, die perfekt zu den Protagonisten passen. Alex startet immer mit einem Superlativ durch, die Kunststudentin Kris hingegen mit einer Farbe.





Kira Gembri ist die Meisterin der humorvollen Liebesgeschichten mit Tiefgang. Auch in "Wir beide in Schwarz-Weiss" begegnen wir zwei äusserst interessanten und facettenreichen Charaktere, die beide ihre Hochs und Tiefs haben. Es ist immer spannend, wie Gembri eine Problematik, eine Krankheit aufarbeitet und trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit in ihre Geschichte einbindet.
So entsteht einmal mehr ein gelungenes Wohlfühlpaket mit Tiefgang und Humor.







   


Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.





© Favolas Lesestoff


7 Kommentare:

  1. Ich lese das Buch gerade und bislang gefällt es mir gut, jedoch bin ich noch nicht ganz so begeistert wie von "Wenn du dich traust".
    Schöne Rezension!

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    1. Huhu Binzi
      Ja, an "Wenn du dich traust" kommt es meiner Meinung nach auch nicht ran.
      Trotzdem wünsche ich dir noch viel Lesespass.
      lg Favola

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  2. Hallo Favola,

    das Buch wartet seit noch gar nicht so langer Zeit auf meinem SuB und ich bin schon sehr gespannt, auch wenn "Wenn du dich traust" vermutlich unerreichbar bleiben wird, aber wer weiß, vielleicht überrascht es mich positiv. :)

    "eine Krankheit aufarbeitet und trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit in ihre Geschichte einbindet" --> das ist übrigens einer der Gründe, die ich an den Büchern sehr mag - ich finde es großartig, wie die Autorin das umsetzt. :)

    Alles Liebe,
    Anna

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    1. Hallo Anna
      Ja, an "Wenn du dich traust" kommt es meiner Meinung auch nicht ganz ran, aber es hat mir wirklich gut gefallen. Dann wünsche ich dir dann viel Lesespass!
      Ja, ich mag Kiras Gespür für Humor und Tiefe. Das macht sie wirklich ganz, ganz toll.
      lg Favola

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  3. Halli hallo

    Diesmal habe ich ja nicht aufs Hardcover gewartet aber es darf dann sicher auch noch in dieser Variante einziehen ;)
    Ich mag einfach ihren Stil und auch hier gab es fast nichts zu meckern..die kriminellen Aspekte waren mir ein bisschen too much aber ansonsten wieder ganz toll.

    Liebe Grüsse
    Bea

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    1. Hoi Bea
      Ja stimmt, die kriminellen Aspekte waren wirklich sehr ausgeprägt, das habe ich irgendwie etwas verdrängt.
      Auf dem Reader wartet noch "Verborgen zwischen Schatten und Licht". Darauf freue ich mich auch schon riesig. Hast du die Reihe eigentlich auch gelesen?
      lg Nicole

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    2. Jaaaa ich glaube auch dank dir ;)
      Hab mir sogar die Print- Variante geholt...

      Liebe Grüsse
      Bea

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