Als Vielleserin und Bloggerin werde ich oft nach meinem Lieblingsbuch oder nach meinem Lieblingsautor, meiner Lieblingsautorin gefragt. Das sind keine einfachen Fragen, denn meistens kann man sich einfach nicht auf ein einzelnes Buch oder eine einzige Person festlegen.
Aber hast du dich schon einmal gefragt, wer deine liebste Übersetzerin, dein liebster Übersetzer ist?
Auch auf diese Frage finden wir nur schwer eine Antwort, aber hier ist weniger das Problem, dass wir uns nicht entscheiden können, als dass wir gar nicht wissen, wer da "hinter" dem Autor, der Autorin noch einen grossen Anteil an einem Buch hat.
Auf diesen Beitrag bin ich durch Jessika Komina gekommen. Wir sind über einzelne Beiträge auf Instagram ins "Gespräch" gekommen. Einmal meinte sie, sie hätte auf einem meiner Fotos sieben ihrer Bücher entdeckt. Und da hat es mich doch Wunder genommen, wie viele Bücher, die von Jessika Komina und Sandra Knuffinke übersetzt wurden, in meinem Regal stehen. So habe ich mich auf die Suche gemacht und das Ergebnis seht ihr oben auf dem Bild. Wenn man den Stapel an Büchern so anschaut, kann ich wohl wirklich behaupten, dass sie meine beiden Lieblingsübersetzerinnen sind.
Und wenn man dann auch noch beachtet, was die beiden für Bücher übersetzt haben, unterstreicht das diese Folgerung, denn es sind alles Lieblingsbücher von mir. Viele davon habe ich geliebt, weil sie einen besonderen Schreibstil haben und genau dafür sind doch Übersetzer*innen so wichtig. Ich kann auch einen englischen Text irgendwie ins Deutsche übersetzen - und ja, auch google translate oder ChatGPT kann das. Aber wir können es nicht so, dass es eine packende Geschichte wird, dass die Sprache poetisch rüberkommt.
Und wenn ich es mir nun genau überlege, habe ich beim Rezensieren auch Fehler gemacht, denn nur zu oft habe ich den Schreibstil nur dem Autor, der Autorin zugeschrieben.
"Rot wie das Meer" ist anders . . . etwas ganz Besonderes. Einmal mehr hat mich Maggie Stiefvater mit ihrem wunderbaren, beinahe schon poetischen Schreibstil verzaubert und in eine einmalige, atmosphärische Welt entführt. (Rezension Favolas Lesestoff zu "Rot wie das Meer")
Der Schreibstil von Kiersten White ist locker, frech und witzig und macht wohl den Charme dieser Trilogie aus. Sie trifft die jugendliche Sprache sehr gut und hat so ihrer Protagonistin einen unverkennbaren Wiedererkennungswert gegeben. (Rezigram Favolas Lesestoff zu "Dreams 'n' Whispers")
Klar wird das Original übersetzt und es wird versucht, den Ton, den Schreibstil zu treffen, aber das ist wirklich hohe Kunst und alles andere als selbstverständlich.
Und von daher verstehe ich es wirklich, dass immer mehr gefordert wird, dass Übersetzer*innen mit auf das Cover gehören.
Ich persönlich nenne Übersetzer*innen immer bei Rezensionen und seit kurzem versuche ich sie auch auf Instagram zu markieren. Und ja, ich werde auch beim Rezensieren mehr darauf achten, ihre Arbeit zu honorieren.
Und nun zurück zur allerersten Frage: Was ist deine liebste Übersetzerin, dein liebster Übersetzer?