Titel: Angelfall - Tage der Dunkelheit
Reihe: Angelfall, Band 2/3
Autorin: Susan Ee
Übersetzerin: Sonja Rebernik-Heidegger
Genre: Postapokalypse, Endzeit, Urban Fantasy
Verlag: Heyne Verlag (9. Januar 2017)
ISBN: 978-3453317482
Seiten: 448
Inhalt:
Kaum hat Penryn ihre kleine Schwester Paige aus dem Hauptquartier der Engel in San Francisco befreit, wird diese erneut entführt. Und so muss sich Penryn in den rauchenden Trümmern der Stadt erneut auf die Suche nach Paige machen. Dabei findet sie heraus, welch finstere Pläne die Engel wirklich verfolgen. Ihre letzte Hoffnung ist der gefallene Engel Raffe, der jedoch vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens steht: Soll er auf sein Herz hören und Penryn helfen, oder soll er versuchen, seine Flügel zurückzubekommen?
(Bild- und Textquelle: Heyne Verlag)
Was hatte ich mich gefreut, als ich hörte, dass "Angelfall" doch noch weiter übersetzt werden würde. Dem ersten Band "Nacht ohne Morgen" hatte ich damals nämlich sogar die Goldene Leseente verliehen. Da ich das Ende von Band 1 nochmal etwas aufgefrischt hatte, fiel mir der Einstieg in "Tage der Dunkelheit" leicht. Die Handlung setzt nämlich nahtlos an den Vorgänger an, doch Susan Ee hat auch sowieso einige Wiederholungen eingebaut.
So steckt man schnell wieder in der apokalyptischen USA, muss aber leider feststellen, dass die Geschichte etwas auf der Stelle tritt. Penryn versucht immer noch ihre Schwester zu retten und ihre Familie zusammenzuhalten und Raffe ist immer noch auf der Suche nach seinen Engelsflügeln - nun bedauerlicherweise jedoch alleine.
Schon bald musste ich feststellen, dass sich die so spannende Engelsfantasy aus Band 1 in ein etwas zu gewolltes Horrosszenario im Monsterkabinett gewandelt hatte.
Schon bald musste ich feststellen, dass sich die so spannende Engelsfantasy aus Band 1 in ein etwas zu gewolltes Horrosszenario im Monsterkabinett gewandelt hatte.
Je länger die Geschichte dauerte, desto mehr hatte ich zu bemängeln. Der grösste Kritikpunkt ist ganz klar die Abwesenheit von Raffe. Die spritzigen Dialoge zwischen den beiden so unterschiedlichen Charaktere hatten Band 1 so richtig aufgemischt und ohne die blieb fast nur noch die Angst vor den schrecklichen Skorpionen.
Dann entwickelte Raffes Schwert, das nun in Penryns Besitz war, plötzlich ein Eigenleben und zeigte ihr Einblicke in Raffes Leben. Vielleicht wollte die Autorin damit Raffes Abwesenheit ausgleichen, doch das missriet meiner Meinung nach gleich doppelt. Zum einen war das Schwert weder arrogant, sarkastisch noch sexy und zum anderen waren mir diese Rückblicke fast zu viel, sie zogen die Handlung zu sehr in die Länge.
Dann endlich, leider erst etwa 100 Seite vor dem Ende, tritt Raffe wieder in Action und "Angelfall - Tage der Dunkelheit" zeigt uns kurz, was wir an seinem Vorgänger so geliebt haben: Sarkasmus, einige humorvolle Wortgefechte und die Anziehung der beiden. Und so versöhnt der Abschluss etwas und lässt mich hoffnungsvoll auf das grosse Finale warten.
Auch wenn ich einiges an diesem zweiten Band zu bemängeln habe, ist und bleibt Penryn eine tolle Protagonistin. Obwohl ihre Situation alles andere als rosig ist, versinkt sie nicht in Selbstmitleid. Sie weiss genau, was sie will und dieses Ziel verfolgt sie - knallhart, aber mit der nötigen Portion Menschlichkeit.
Der Schreibstil von Susan Ee ist einfach und sehr flüssig zu lesen. Auch dieses Mal baut sie eine düstere Atmosphäre auf und schafft einige Gruselmomente, gleich faszinieren konnte mich das Setting jedoch nicht mehr.
Leider ist "Tage der Dunkelheit" doch ein typischer Mittelteil und so stehen wir am Ende des Buches eigentlich wieder am gleichen Punkt wie nach Band 1. Sehr schade.
Leider ist "Tage der Dunkelheit" doch ein typischer Mittelteil und so stehen wir am Ende des Buches eigentlich wieder am gleichen Punkt wie nach Band 1. Sehr schade.
Ehrlich gesagt bin ich gerade etwas fassungslos. Wie konnte es passieren, dass eine Trilogie, die so fulminant und innovativ gestartet ist, so ins Mittelmass abrutscht? Hatte ich meine Erwartungen zu sehr geschürt?
Nur gut, dass sich "Angelfall - Tage der Dunkelheit" trotz meinen Kritikpunkten sehr flüssig lesen lässt und mich das Ende doch noch etwas versöhnlich stimmen konnte, so dass ich doch unbedingt das Finale lesen möchte. Ich würde doch so gerne nochmals eine Goldene Leseente verleihen ....
Nur gut, dass sich "Angelfall - Tage der Dunkelheit" trotz meinen Kritikpunkten sehr flüssig lesen lässt und mich das Ende doch noch etwas versöhnlich stimmen konnte, so dass ich doch unbedingt das Finale lesen möchte. Ich würde doch so gerne nochmals eine Goldene Leseente verleihen ....
Ich beruhige mich mit dem Gedanken, dass ich bloss ein Teenager bin und keine Heldin. Denn Helden haben die Angewohnheit, einen grausamen Tod zu sterben. (Seite 323)
- Nacht ohne Morgen → meine Rezension
- Tage der Dunkelheit
Im Rahmen unseres Specials habe ich 2013 die beiden Protagonisten Penryn und Raffe genauer vorgestellt. Ihre Steckbriefe und das zum Teil hitzige Interview mit den beiden, könnt ihr sehr gerne nachlesen.
© Favolas Lesestoff