Titel: Schnee Elfen Herz
Reihe: nein
Autorin: Sanja Schwarz
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (25. Februar 2016)
Genre: Urban Fantasy
ISBN: 978-3-7335-0236-2
Seiten: 208
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Inhalt:
Der Prinz aus dem Reich der Elfen – märchenhaft schöne Romantasy
Weiß wie Schnee, rot wie Blut: Mitten in der Nacht wird Sira von einer wispernden Stimme in den Wald gelockt. Dort trifft sie auf Turak, den Sohn des Schneeelfenkönigs, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Von ihm erfährt sie, dass sie selbst halb Mensch, halb Elfe ist. Noch ahnt Sira nicht, dass sie die Einzige ist, die Turak vor dem sicheren Tod retten kann, denn im Elfenreich herrscht Krieg. Und Turaks erbittertster Feind hat bereits einen teuflischen Plan geschmiedet.
(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)
Siras Eltern sind beide tot und so lebt sie seit vier Jahren bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Doch in der Schule hatte sie sich nie richtig eingelebt und seit ihrem 17. Geburtstag fühlt sie sich nun völlig als Aussenseiterin, denn sie verändert sich. Ihre Augenfarbe und ihr Sehvermögen ändern sich und plötzlich friert sie nicht mehr.
Durch einen schweren Sturz beim Schlittschuhlaufen verändert sich irgendwie ihr Blut und in der Spiegelung des Eises sieht sie plötzlich das Gesicht eines Fremden.
Ein Traum führt sie wieder auf den See und sie merkt, dass das mehr als nur ein Traum ist. Und so macht sie sich auf zur Unfallstelle, wo sie auf den Schneeprinzen Turak Eskalasir trifft und so Bekanntschaft mit den Schneeelfen macht.
"Schnee Elfen Herz" ist aus der ich-Perspektive von Sira erzählt. Trotzdem erfährt man leider nicht wirklich viel über die Protagonistin. Ihr Vater ist gestorben, als sie zwei Jahre alt war und elf Jahre später beging ihre Mutter Suicid. Lange trug sie die bunten Kleider ihrer Mutter, doch auch das änderte sich mit ihrem 17. Geburtstag. Seiher besteht ihre Garderobe aus der Farbe Schwarz.
Obwohl das Buch gearde einmal gut 200 Seiten unfasst, nimmt sich Sanja Schwarz Zeit und führt ruhig in die Geschichte, so dass man sich gleich wohl fühlt.
Auch schafft sie es, ihre Welt der Schnee- und Eiselfen mit ihren Konflikten in nur wenigen Sätzen klar darzulegen.
Die Idee von "Schnee Elfen Herz" hat wirklich viel Potential, das meiner Meinung nach leider nicht ausgeschöpft wurde.
Sobald Sira auf Turak trifft, überschlägt sich alles. Sie verlässt völlig kopflos ihr Zuhause, findet ihre grosse Liebe und ist dann gleich eine Hauptperson im Krieg zwischen den Schnee- und Eiselfen. Die Geschichte ist völlig überladen und man liest sich etwas gehetzt bis zum Ende. Von mir aus hätte "Schnee Elfen Herz" gerne das Doppelte an Seiten aufweisen können, Stoff zum Vertiefen gibt es genug.
Dazu kommt, dass es für mich die eine oder andere Ungereimtheit oder unschön gelöste Szene gab.
Sanja Schwarz' Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Zudem arbeitet sie oft mit Wiederholungen und kurzen, abgehakten Sätzen um Emotionen zu verstärken. Zu Beginn hat mir das gut gefallen, mit der Zeit hat es dann etwas zu gewollt auf mich gewirkt.
Doch die Geschichte lässt sich sehr schnell lesen und unterhält gut.
Eine Fantasygeschichte auf 200 Seiten - geht das?
Jein. Grundidee und Einstieg in die Geschichte haben mir wirklich gut gefallen, doch danach packt Sanja Schwarz viel zu viel in wenige Seite. Viel lieber hätte ich es gehabt, wenn sich die Autorin mehr Zeit genommen und sich mehr auf ihre Elfenwelt eingelassen hätte. Schade, dass das Potential in diesem Debüt nicht ausgeschöpft wurde. Trotzdem ist "Schnee Elfen Herz" ein kurzes Lesevergnügen und vielleicht für etwas jüngere Leser der Einstieg ins Reich der Fantasy.
Wie konnte man sich zur gleichen Zeit bloss so leer und übervoll fühlen? Meine normal denkende Hirnhälfte war ein Highway mitten durchs Nirwana, während die, die für unlösbare Aufgaben zuständig war, einer viel befahrenen Autobahn glich. (Seite 23/24)
"Du musst verstehen. Je schneller, desto besser. Du musst einfach. Jetzt. Meinst du, du schaffst das?" (Seite 64)
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