Freitag, 29. November 2013

[Rezension] "Ghostbound" von C. M. Singer






Titel: Ghostbound
Reihe: ja, Band 1
Autorin: C. M. Singer
Genre: Romantasy
Verlag: Amrûn Verlag & Buchhandel (14. Oktober 2013)
ISBN: 978-3944729015
Seiten: 480





Schon lange habe ich daran herumstudiert, "Und der Preis ist dein Leben" zu lesen. Als die Trilogie nun neu aufgelegt wurde, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt.



Elizabeth ist fassungslos. Daniel, der gutaussehende und charmante Polizist, den sie während ihrer Recherche über eine mysteriöse Mordserie in London kennengelernt hat, wurde vor ihren Augen getötet.
Doch was wie das grausame Ende ihrer aufkeimenden Romanze wirkt, ist in Wahrheit erst der Anfang. Denn Daniel ist als Geist in dieser Welt gestrandet und Elizabeth die Einzige, die ihn wahrnehmen kann. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Mördern und kommen dabei einer mächtigen Bruderschaft auf die Spur, die alles daran setzt, ihr Geheimnis zu wahren und Neugierige von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
"Ghostbound" enthält die ersten beiden Bände der schon als “… und der Preis ist dein Leben” erschienenen Reihe von C. M. Singer.
(Bild- und Textquelle: Amrûn)




Einstieg ins Buch:
Konnte sie bitte jemand daran erinnern, was sie hier tat?
Seit einer kleinen Ewigkeit stand Elizabeth mit gesenktem Kopf vor der Eingangstür eines viktorianischen Reihenhauses in Chelsea und rang mit ihrem Gewissen.

Was machst du, wenn du deine grosse Liebe triffst und diese noch am gleichen Abend vor deinen Augen ermordet wird?
Und vor allem: Wie reagierst du, wenn dir diese grosse Liebe danach als Geist gegenübersteht und behauptet, dass du die Einzige bist, die ihn sehen kann?

Genau das passiert Elizabeth Parker. Sie ist Reporterin und soll einen Artikel über die Teenager-Morde in London schreiben. Um an Insiderinformationen zu gelangen, versucht sie, mit dem Polizisten Daniel Mason privat ins Gespräch zu kommen. Doch an diesem gemeinsamen Abend realisiert sie, dass er genau ihr Typ ist. Der Schock sitzt tief, als Daniel vor ihren Augen umgebracht wird .... und noch tiefer, als dieser danach als Geist wieder bei ihr auftaucht.
Unerwartet schnell akzeptiert sie jedoch diese Tatsache und macht sich mit ihm zusammen auf die Suche nach seinen Mördern.

C. M. Singer greift in einige Genre-Kisten, zieht aus allen das Beste heraus und bereitet es zusammen als 'romantischen Geister-Krimi zum Schmunzeln' auf.
Die Krimi-Elemente überwiegen meiner Meinung nach. Liz ist Reporterin und ist es gewohnt, Geschehnisse nicht einfach ruhen zu lassen. So glaubt sie nie daran, dass es sich um einen zufälligen Raubüberfall handelt und beginnt erst hinter Dannys Rücken nachzuforschen, bekommt dann aber Hilfe von seiner Seite. Zu den beiden gesellen sich noch zwei weitere (Hobby-)Detektive, die mir äusserst gut gefallen haben und der Story richtig gut tun. Die Recherchearbeiten werden im Buch sehr detailliert behandelt, was auf der einen Seite äusserst interessant ist, mir jedoch auf der anderen Seite zum Teil etwas zu detailliert war, so dass die Geschichte für mich im Mittelteil die eine oder andere Länge aufweist. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob ich dies auch so empfunden hätte, wenn "Ghostbound" nach wie vor in zwei Teile gesplittet gewesen wäre.

Obwohl Daniel nun als Geist auf der Erde haust, entwickelt sich zwischen ihm und Liz eine feinfühlige Liebesgeschichte, die uns durch das ganze Buch begleitet. Diese hat mir sehr gut gefallen und kommt ohne Kitsch aus.

Während der gesamten Geschichte sind wir an der Seite von Liz und obwohl nicht die ich-Perspektive verwendet wurde, erfahren wir viele ihrer Gedankengänge. Hier hätte mich zwischendurch auch die Sicht auf Daniel sehr gereizt. Wie ist es für ihn, plötzlich ein Geist zu sein und sozusagen auf den Trümmerhaufen seines Lebens blicken zu müssen? Wie ergeht es ihm damit, dass er zwar die Liebe zu Liz hat, sich nun jedoch nicht mehr weiter entwickeln kann?

C. M. Singers Schreibstil ist flüssig und liest sich kurzweilig. Ein grosses Plus ist für mich der eingebaute Humor und der geistreiche Wortwitz. Ein Buch, das zum Miträtseln anregt, einen hoffen lässt und immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht zaubert.

Der zweite Band "Soulbound" ist schon als eBook erhältlich, soll aber demnächst auch als Taschenbuch erscheinen. Für mich ist diese Lektüre definitiv ein Muss, denn "Ghostbound" endet schon mit einem etwas fiesen Cliffhanger.



In "Ghostbound" verbindet C. M. Singer gekonnt Krimi mit Romantik und Paranormalem und reichert das Ganze zusätzlich mit geistreichem Humor an. Eine tolle und ausgewogene Mischung!









  1. Ghostbound
  2. Soulbound
   







C. M. Singer wurde 1974 im schönen München geboren und ist hauptberuflich als Marketing Managerin in der IT-Branche tätig - auch wenn oihr Herz voll und ganz dem Schreiben gehört.
Neben dem Schreiben und Lesen liebt sie es zu reisen und ist ständig auf der Suche nach neuen kulinarischen Entdeckungen.
Seit ihrer Jugend begeistere sie sich für Paranormales und Okkultes. Dieses besondere Interesse lieferte die Inspiration zu spannenden Geschichten voller Romantik und Abenteuer, in denen sich übernatürliche Elemente wie selbstverständlich mit der uns bekannten Realität verweben.
(Bild- und Textquelle: *klick*)

Besucht die Autorin auch auf Facebook, Twitter oder auf ihrer Homepage.


Donnerstag, 28. November 2013

[Rezension] "Diese eine Woche im November" von Michael Wallner






Titel: Diese eine Woche im November
Autor: Michael Wallner
Genre: Jugendliteratur
Verlag: cbt (18. November 2013)
ISBN: 978-3570160473
Seiten: 320
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Cover und Titel haben mich sofort angesprochen und auch die Inhaltsangabe tönte verheissungsvoll ...




Sie kämpfen mit dem Mut der Liebe
Als Julia in Venedig auf Tonio trifft, ist sie fasziniert von dem attraktiven jungen Mann. Während abendlicher Streifzüge zeigt Tonio der schönen Deutschen die verwunschenen Ecken der Lagunenstadt und die beiden kommen sich näher. Ihre Romanze wird jäh gestört, als sie auf die Spuren der Trucidi stoßen, einer geheimen Bruderschaft, die die Stadt vor Hunderten von Jahren regierte. Jetzt ist sie zurück und fordert die Herrschaft über die prunkvollen Palazzi. Julias Vater, ein deutscher Kommissar, ist ihnen bereits auf den Fersen – zu dicht, denn Julia und ihr Vater werden gekidnappt und ihr Leben liegt in den Händen der skrupellosen Gangster. Einzig Tonio kann seine große Liebe noch retten, doch dafür muss er sich dem Großmeister der Bruderschaft stellen ...
(Bild- und Textquelle: cbt)





Einstieg ins Buch:
Tonio springt aus dem Schatten. Bernsteinaugen, kurzes Haar und gebräunte Haut, Tonio mit den muskulösen Armen und den langen Beinen ist zwischen den Clandestini unterwegs.

Gleich im ersten Kapitel lernen wir Tonio und Pippa und mit ihnen Venedig und ihr Handwerk des Taschendiebstahls kennen. Doch durch den auktorialen Erzählstil begleiten wir nicht nur die beiden italienischen Problemjugendlichen, sonder unter anderem auch Julia und ihren Vater. Die beiden sind für eine Woche von Düsseldorf in die Lagunenstadt gekommen. Julia denkt, ihr Vater möchte mit ihr mehr Zeit verbringen und freut sich auf die gemeinsame Zeit, doch ihr Vater ist Polizist und beruflich unterwegs.

In den Reiseführern heisst es, Venedig sei ein verwunschenes Paradies. Aber Venedig ist auch ein Labyrinth. Deshalb ist Venedig ein Paradies für Diebe.     (Seite 7)

Schnell ist man als Leser mitten drin im Geschehen und verfolgt mit, wie sich das Netz um Julia und Tonio, aber auch um Pippa und Julias Vater enger zieht. Michael Wallner spinnt eine rasante und spannende Story, die einen das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen lässt.

Auf der Rückseite des Buches werden romantische Spaziergänge versprochen, doch genau die haben mir gefehlt. Für mich besticht das Buch mit einem wunderschönen, sehr atmosphärischen Cover, doch dieses Flair von Venedig fehlt mir zwischen den Buchdeckeln.

Gut gefallen hat mir, wie der Autor die Vergangenheit Venedigs mit in seine Geschichte einbaut. So lernen wir doch noch etwas über die Stadt der Liebe.

"Das Reich des Grossen Dogen war ein Weltreich", sagte sie eindringlich. "Heute ist Venedig zur Ferienkulisse verkommen, zum Disneyland für fette Hausfrauen und bornierte Spiesser.     (Seite 89)


Nach dem Klappentext habe ich mich auf ein romantisches Buch gefreut, doch nach der Lektüre muss ich sagen, dass die Thriller-Elemente überwogen haben. Dazu kommt, dass mich die eher spärlich gestreuten romantischen Szenen nicht wirklich überzeugen konnten. Vielleicht liegt es am Erzähl- oder Schreibstil, doch sie waren mir zu oberflächlich und riefen kein Kribbeln hervor.

Ob wir 16 sind oder 60, wenn es die Liebe will, macht sie uns hilflos.     (Seite 190)

Michael Wallners Schreibstil war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Er schreibt in sehr kurzen, zum Teil abgehackten Sätzen. Von jedem Charakter erhalten wir einen Schnellabriss, der mich eher an ein Telegramm erinnerte: möglichst viele Informationen in wenigen Worten.
Und auch sonst hatte ich das Gefühl, dass der Autor den jugendlichen Lesern gerne noch das eine oder andere Wissen unterjubeln möchte.

Trotzdem hatte ich "Diese eine Woche im November" sehr schnell gelesen. Die Story konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen, der Autor hat seine Prioritäten anders gesetzt.




Wenn man über die eine oder andere Schwäche hinweg sieht, ist "Diese eine Woche im November" ein spannender Kurzurlaub in Venedig.
Michael Wallners Geschichte ist anders als erwartet - weniger Romantik in der Stadt der Liebe, dafür mehr Thriller in der Lagunenstadt.






Michael Wallner wurde 1958 in Graz geboren und hat als Schauspieler und Regisseur gearbeitet. Er lebt seit 1997 als Roman- und Drehbuchautor in Berlin. Von ihm sind u.a. die Romane „Manhattan fliegt” (2000), „Cliehms Begabung“ (2000) und „Finale“ (2003) sowie die Jugendbücher "Die Zeit des Skorpions" (2008) und "Blutherz" (2009) erschienen. International bekannt wurde er durch den bis in über 20 Länder verkauften Roman „April in Paris“ (2006); eine Verfilmung des Buches ist in Vorbereitung. Zuletzt erschienen von Michael Wallner bei Luchterhand die Romane „Die russische Affäre“ (2009) und "Kälps Himmelfahrt" (2011).

www.michael-wallner.eu





Mittwoch, 27. November 2013

[Wer "A" sagt . . .] mit Laura Kneidl








Vor meiner Karriere als Autorin  . . . .

… habe ich genau wie jetzt an der Hochschule der Medien in Stuttgart studiert.


Mir gefällt an meinem Beruf . . . .

… alles. Ich mag es kreativ zu sein, neue Ideen zu entwickeln, sie auf Papier zu bringen und wachsen zu lassen. Und am Ende dieser langen Reise freue ich mich darauf, das Projekt präsentieren zu dürfen.


Ein Tag im Leben einer Autorin . . . .

… ist unspektakulär. Die wahre Aktion ist im Leben der Charaktere.


Meine Ideen für ein Buch . . .

… sind meisten nur Gedankensplitter, inspiriert von Bildern, Filmen oder Büchern.


Ein unvergessliches Erlebnis als Autorin . . .

… war, als ich die E-Mail gelesen habe, in der mir das erste Mal ein Verlag zugesagt hat.


Mein Lieblingsbuch . . .

… ist „City of Bones“ von Cassandra Clare. Nicht, weil es das brillanteste Buch ist, das ich je gelesen habe, aber weil es das Buch ist, das mich vor einigen Jahren dazu motiviert hat selbst mit den Schreiben anzufangen.


Als nächstes plane ich . . .

… zwei Projekte zu überarbeiten, die mir sehr am Herzen liegen. Um ihnen den Feinschliff zu geben, den sie brauchen, um auf Verlags- und/oder Agenturensuche zu gehen.








Als Kind . . . .

… mochte ich keine Bücher.


Bücher . . . .

… gehören inzwischen zu meinem Alltag.


Es war einmal . . . .

… vor langer, langer Zeit ein Prinz, der verliebte sich in einen anderen Prinzen und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. (Wir könnten die Prinzen jetzt einfach mal Samuel und Clay nennen.)


Am liebsten . . . .

… schreibe ich am Vormittag, denn ich liebe das Gefühl mein Tagessoll schon früh erfüllt zu haben.


Seit gestern weiß ich, . . . .

… dass es auf jeden Fall weitere, persönliche Treffen mit meinen Möwen von www.schreibwahnsinn.de geben muss.

Schon immer . . . .

… mochte ich Katzen. Was für ein Autoren- & Leserklische.


Ich will gar nicht wissen, . . . .

… was manche Leute über mich denken.





© Larissa Kneidl
Laura Kneidl, 1990 geboren, wuchs in der Nähe von Erlangen auf. Heute studiert sie an der Hochschule der Medien "Bibliotheks- und Informationsmanagement". Inspiriert von zahlreichen Fantasyromanen begann sie 2009 an ihrem ersten eigenen Projekt zu schreiben. Neben dem Verfassen von Romanen gilt ihr Interesse dem Lesen und Rezensieren solcher, weshalb sie einen eigenen Bücherblog betreibt. Seit Anfang 2013 ist sie Mitbegründerin des Schreibwahnsinns, einer Gruppe möwenverrückter Autoren, die gerne über das Schreiben schnattern.(Bild- und Textquelle: Carlsen)














Liebe Laura, herzlichen Dank, dass du bei meiner Aktion "Wer A sagt . . " mitgemacht hast. Es war/ist für mich immer sehr spannend, mehr über junge AutorInnen zu erfahren und ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Geschichten. Es hat mir grossen Spass gemacht, mit dir, Light & Dante die Blogtour zu bestreiten und ich bin schon gespannt, was es von dir als nächstes zu lesen gibt.
Favola


Und wer auch die anderen B-Sagerinnen kennenlernen möchte, findet diese hier: *klick*

Montag, 25. November 2013

X-Mas Swap 2013



Wir lieben es doch alle, Post zu bekommen - Buchpost im Besonderen, aber auch sonst zaubert uns jeder nette Brief, jede schöne Postkarte ein Lächeln aufs Gesicht.

Es ist schon zur Tradition geworden, dass es bei mir im Dezember einige Nachtschichten gibt, während denen ich Weihnachtskarten bastle. Dazu schaue ich jedes Jahr in etwa die gleichen Filme, zünde eine Kerze an und knabbere etwas.

Aber ich bastle und verschicke nicht nur gerne Karten, ich freue mich natürlich auch immer über Weihnachtspost. Aus diesem Grund möchte ich zum zweiten Mal den X-Mas Swap veranstalten.

Das heisst, es gibt eine kleine Gruppe von Leuten, in der man sich gegenseitig eine Weihnachtskarte schickt. Die einzige Bedingung ist, dass es eine weihnachtliche Karte ist. Egal ob Postkarte, Klappkarte, selbst gemacht, gekauft, auf dem Dachboden gefunden oder gemalt… alles, was als weihnachtliche Karte durchgeht, zählt!

Wer Lust hat, mitzumachen, füllt einfach bis zum 1. Dezember 2013 das Formular unten aus. Aus den eingegangene Anmeldungen werde ich dann Gruppe von etwa 4-6 Personen zusammen stellen und euch die Adressen eurer Gruppe dann so schnell wie möglich mailen.


weihnachtliches Überraschungspaket

Da ich sehr gerne Leute überrasche, werde ich aus allen Teilnehmern jemanden auslosen, der dann ein weihnachtliches Überraschungspaket von mir erhält. Dieses wird nicht nur 'Buchiges' enthalten und wird den Glücklichen noch im Advent erreichen. Mitmachen lohnt sich also doppelt ....


Dienstag, 19. November 2013

[Rezension] "Frostblüte" von Zoë Marriott




Titel: Frostblüte
Autorin: Zoë Marriott
Originaltitel: FrostFire
Genre: Jugendliteratur, High Fantasy
Verlag: Carlsen (2. Oktober 2013)
ISBN: 978-3551312709
Seiten: 464
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
    



Das Cover versprach genau das Richtige für die kühlere Jahreszeit zu sein und auch die Kurzbeschreibung hat mich angesprochen.




Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird.
Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?
(Bild- und Textquelle: Carlsen)



Einstieg ins Buch:
In meinen Träumen sind Wölfe hinter mir her. Ihre Stimmen hallen von den weit entfernten Bergen und den frosthellen Sternen wider. Sie singen von der Jagd und heissem Blut im Schnee und von dem Angstgeruch ihrer Beute im Wind. Meiner Angst.

Je länger ich über "Frostblüte" nachdenke, desto zwiegespaltener lässt es mich zurück. Es ist eine recht einfach gestrickte High Fantasy Geschichte, die ich wirklich gerne und schnell gelesen habe. Frost, Luca und Arian wussten mich an die Seiten zu fesseln, doch im Nachhinein fallen mir immer mehr Punkte auf, die mich stören ...

Doch beginnen wir erst einmal am Anfang ...
Mit dem Prolog tauchen wir ein erstes Mal in die Vergangenheit von Frost ein. Sie ist eine 'Vaterlose' und wird somit von den anderen Kinder verspottet. Dabei hatte sie doch einen Vater - und was für einen. Er war Jäger und hatte den gefürchteten Dämonenwolf zur Strecke gebracht. Bei diesem Kampf ist er jedoch auch gestoben.
Als sie mit acht Jahren von zwei Jungs gehänselt und mit Steinen beworfen wird, ergreift der Wolf das erste Mal Besitz von ihr.
Die anderen sagen, sie sei besessen, sie versucht ihren inneren Wolf in Zaun zu halten, denn immer, wenn er die Zügel in die Hand nimmt, geschieht etwas Schreckliches. Und so flieht sie.

Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Frost erzählt. Schnell wird klar, dass eine sehr schwierige Zeit hinter der Protagonistin liegt und dass sie nie richtige soziale Banden knüpfen konnte.

Immer wieder baut Zoë Marriott Rückblicke in Forsts Vergangenheit ein. So wird ein Puzzleteil ans andere gefügt und wir erhalten ein umfassendes Bild der Protagonistin. Wir erleben ihre ruhige, ängstliche Seite voller Selbstzweifel, aber auch ihre rasende, unkontrollierte Wut, wenn der Wolf von ihr Besitz ergreift.

Die Autorin hat neben der Hauptgeschichte noch einen ganz eigenen Handlungsstrang gespannt. Darin ist Frost immer auf der Flucht vor dem Wolf. Diese Abschnitte sind immer relativ kurz, kursiv gedruckt und die Seiten sind mit Mustern versehen. Auf mich haben diese Sequenzen immer etwas wirr gewirkt und im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob sie überhaupt notwendig gewesen sind, denn auch so bekommen wir Frosts Dialoge mit ihrem inneren Wolf schön mit.

"Ich glaube nicht an Flüche", entgegnete er mit durchdringendem Blick. "Ich glaube nicht an Magie, an Dämonen. Ich glaube daran, dass man die Wahl hat."     (Seite 121)

Neben Frost weist das Buch noch zwei weitere facettenreiche Protagonisten auf: Luca und Arian. Die beiden sind beste Freunde und doch so verschieden. Viele Gefühle sind plötzlich im Spiel und eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Diese konnte mich zu Beginn noch überzeugen, doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr tue ich mich schwer ... und am Ende hat es sich die Autorin etwas gar einfach gemacht und mich unzufrieden grummelnd zurück gelassen.

Mit der Namenswahl von Luca hat es mir Zoë Marriott von Anfang an schwer gemacht. Bis zur letzten Seite hat mich dieser Name irritiert und ich habe mich gefragt, was der Name, der bei uns bis vor kurzem die Namenshitliste angeführt hat, in einer High Fantasy Geschichte zu suchen hat.

Zoë Marriott schreibt sehr schlicht, zum Teil aber schön bildhaft, so dass sich die Geschichte sehr leicht lesen lässt. Durch die kursiv geschriebenen Absätze bringt die Autorin noch mehr Abwechslung ins Spiel und baut eine angenehme Spannung auf.




"Frostblüte" ist eine romantische im High Fantasy angesiedelte Geschichte, die sich zwar äusserst leicht und schnell lesen lässt, jedoch auch einige Fragen aufwirft und mich nicht ganz zufrieden zurück lässt. Trotzdem bereue ich es nicht, das Buch von Zoë Marriott in die Hand genommen zu haben, denn interessante Charaktere und Frosts Suche nach sich selbst konnten mich fesseln und haben mich gut unterhalten.










© Walker Books


Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. FROSTBLÜTE ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.
(Bild- und Textquelle: Carlsen)

Mehr Infos zu Zoë Marriott findet ihr auf ihrer Homepage: *klick*








Ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar geht an:



   &.   


[Rezension] "Das Geheimnis von Ella & Micha" von Jessica Sorensen






Titel: Das Geheimnis von Ella & Micha
Reihe: Ella & Micha, Band 1
Autor: Jessica Sorensen
Genre: New Adult
Verlag: Heyne Verlag (11. November 2013)
ISBN: 978-3453417724
Seiten: 288





Ich musste feststellen, dass ich momentan auch sehr gerne Bücher aus dem Bereich New Adult lese. Und als ich bei Lena "Das Geheimnis von Ella & Micha" gesehen habe, musste ich es auch haben ....


Ella liebt Micha, und Micha liebt Ella – es könnte so einfach sein. Doch Ella will mit ihrem alten Leben, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat, endlich abschließen. Sie zieht in eine andere Stadt, beginnt mit dem College und will alles vergessen. Vor allem auch Micha. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los, und ihre Gefühle sind stärker als jede Vernunft…
(Bild- und Textquelle: Heyne)



Einstieg ins Buch:
Ob ich fliegen kann? So wie Wind und Regen mein Haar aufpeitschen, fühlt es sich fast an, als müsste ich bloss die Arme ausbreiten.

Geich mit dem ersten Satz beginnt die emotionale Achterbahn, in die wir mit Ella und Micha einsteigen. Ella, die auf einer Brücke steht und denkt, sie könne fliegen. Micha, der sie runterholt. Ein Kuss, der viel verspricht und doch nichts hält, denn Ella kann nicht so weiterleben wie bisher, will ihre ganze Vergangenheit hinter sich lassen - auch Micha.

“Mit acht und neun Jahren war unser Leben ein stabiles Ganzes, nicht in tausend Teile zerbrochen.”     (Seite 71)

Doch Ella hat nicht nur ihre Familie und die alten Freund hinter sich gelassen. Sie hat sich in einen ganz anderen Menschen verwandelt und geht ans College. Doch nach acht Monaten stehen die Sommerferien vor der Tür und da Ella nicht genügend Geld hat, muss sie wohl oder übel nach Hause zurück. Mit einem mulmigen Gefühl macht sie sich mit ihrer neuen Freundin auf den Weg zurück in die Vergangenheit, die sie doch hinter sich gelassen hat ...

"Deshalb habe ich mich in eine Ella verwandelt, die nichts Falsches macht und ihr Leben unter Kontrolle behält."     (Seite 75)

Die Geschichte ist aus den Perspektiven von Ella und Micha erzählt und die einzelnen Kapitel überschneiden sich immer ein bisschen, so dass man zum Teil die Gedanken beider zu einer Situation mitbekommt.
So erleben wir als Leser die Gedanken, Gefühle, Ängste und Hoffnungen beider Protagonisten, was die Lektüre sehr abwechslungsreich macht. Vor allem Ella ist da hin- und hergerissen. Kopf und Herz wollen nicht das Gleiche und sie will unbedingt die Kontrolle über sich behalten.
Micha hingegen weiss ganz genau, was er will: Ella - und zwar seine alte Ella. Und so gibt es auch hier wieder einmal einen von aussen beschriebenen Bad Boy, der eigentlich doch der nette Junge von nebenan ist .... feinfühlig, aber fordernd um Ella zu helfen.

"Ich bin aus demselben Grund weggelaufen wie du, nämlich weil hierzubleiben heisst, dass man sich mit der Vergangenheit beschäftigen muss. Und unsere Vergangenheit ist die Art, die man lieber wegschliesst und nie wieder hervorholt."     (Seite 107) 

Nach und nach erfahren wir mehr über die alte Ella und wir kommen den Geheimnissen der beiden auf die Spur. Der Weg der beiden ist jedoch absehbar, die Geheimnisse recht durchsichtig und so konnte mich Jessica Sorensen wenig überraschen.
Sie hat jedoch einen wahren Pageturner geschrieben, der in kürzester Zeit verschlungen werden muss. Sobald Ella und Micha aufeinander treffen, knistert es gewaltig und so schaukeln sich die prickelnden Momente bis zum Höhepunkt hoch.

Im Januar 2014 erscheint der zweite Band, dessen Titel nicht sehr Handlungsspielraum lässt, doch Band 1 kann getrost als Einzelband gelesen werden. Das Ende hat mir sogar ausgesprochen gut gefallen und ich bräuchte keine Fortsetzung- Trotzdem werde ich mir "Für immer Ella & Micha" bestimmt als kleines Lesevergnügen für Zwischendurch holen.




Das Cover zeigt klar, welchem Genre das Buch zugeordnet werden kann, doch irgendwie passt es für mich trotzdem nicht so ganz zur Story. Es ist mir zu brav, zu harmonisch.


"Das Geheimnis von Ella & Micha" ist ein weiterer New Adult Roman, der zwar nicht mit neuen Ideen protzen kann, dessen prickelnde Chemie zwischen den beiden Protagonisten jedoch süchtig macht, so dass das Buch in einem Rutsch verschlungen werden muss.












  1. Das Geheimnis von Ella & Micha
  2. Für immer Ella & Micha     (Erscheinungstermin: 13. Januar 2014)

   

   




© Regina Wamba

Die Bestsellerautorin Jessica Sorensen hat bereits zahlreiche Romane verfasst. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den Bergen von Wyoming. Wenn sie nicht schreibt, liest sie oder verbringt Zeit mit ihrer Familie.


Besucht die Autorin auch auf ihrer Homepage: *klick*

(Bild- und Textquelle: Heyne)