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Samstag, 18. März 2017

[Rezension] "Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche" von Marie Lu





Titel: Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche
Reihe: Band 1
Autorin: Marie Lu
Übersetzerinnen: Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Genre: Fantasy
Verlag: cbt (16. Januar 2017)
ISBN: 978-3785583531
Seiten: 416
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren








Nach der Legend-Trilogie freute ich mich auf etwas Neues von Marie Lu. Und so war "Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche" ein absolutes Must-Read für mich.



Über Nacht verfärbten sich Adelinas wunderschöne schwarze Haare plötzlich silbern. Seit sie das mysteriöse Blutfieber überlebte, ist die Tochter eines reichen Kaufmanns gezeichnet und von der Gesellschaft verstoßen. Aber die Krankheit hat ihr nicht nur eine strahlende Zukunft genommen, sondern auch übernatürliche Kräfte verliehen. Und Adelina ist nicht die Einzige. Die Gemeinschaft der Dolche wird vom König gejagt und gefürchtet, denn mit ihren unerklärlichen Fähigkeiten sind sie imstande, ihn vom Thron zu stürzen. Doch dazu benötigen sie Adelinas Hilfe ...
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)





Einstieg ins Buch:
Morgen früh werde ich sterben.
Das sagen zumindest die Inquisitoren, wenn sie in meine Zelle kommen.

Marie Lus neue Reihe "Young Elites" ist im Fantasybereich angesiedelt. Ihre Welt erinnert mich etwas an die Römer, denn die meisten Namen stammen aus dem Italienischen und auch vom Setting her hatte ich immer eine mediterrane Stadt vor Augen.
In Kennattra herrschen aber brutale Zeiten. Nach dem Blutfieber, das mich an die Pest erinnert, überleben nur wenige Kinder. Diese sind gekennzeichnet und können über übernatürliche Kräfte verfügen. Diese Malfettos haben keine Rechte und werden oft von Inquisitoren abgeholt und öffentlich verbrannt. Kein Wunder also, dass sich einige reiche und einflussreiche Malfettos zur Gemeinschaft der Dolche zusammenschliessen.

Die Idee und die Welt von Marie Lu ist sehr gut durchdacht, detailliert geschildert und wird mit einer Karte untermauert. Das hat mir alles ausgesprochen gut gefallen. "Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche" konnte mich schnell in seinen Bann ziehen, denn die Geschichte geht ohne grosses Vorgeplänkel los und die Autorin beweist einmal mehr ihr Können. Sie hat einen klasse Schreibstil, der mich immer wieder begeistert.

Er streckt die Hand aus und streicht mir eine Haarsträhne von der entstellten Seite meines Gesichts. "Du hast ein gutes Herz", sagt er. "Aber die Dunkelheit in dir drückt alles andere nieder; dein Drang, zu töten, zu zerstören und Rache zu üben, ist stärker als dein Verlangen danach, zu lieben, zu helfen und im Hellen zu wandeln."     (Seite 389)

Im Kinder- und Jugendbuchbereich malen die Autoren meist schwarz-weiss. Marie Lu zeigt uns, wie facettenreich und interessant Grau sein kann. Sie wollte uns für einmal auch keine Heldin mit blütenweisser Weste auftischen, sondern eine düstere, böse Protagonistin. Meiner Meinung nach ist ihr dies jedoch nicht ganz gelungen, denn genau mit Andelina lässt sie mich sehr zwiegespalten zurück. 
Adelina hat durch ihre Zeichnung und durch ihren Vater eine harte Kindheit, was erst Mitleid und Verständnis beim Leser weckt. Sie ist zwar recht unsicher, aber man entdeckt in ihr ein starker Wille, der gefällt. Sie könnte eine taffe Protagonistin, eine raffinierte Schurkin werden, doch irgendwie kann sie sich einfach nicht entscheiden. Wir durchleben mit ihr ein Hin und Her, das meine Nerven doch ab und zu etwas strapaziert hat.

Ich habe es satt, immer nur benutzt, verletzt und fallen gelassen zu werden.
Ab jetzt werde ich es sein, die andere benutzt. Die andere verletzt.
Ich.     (Seite 392)

Auch der am Anfang so schöne Spannungsbogen erlitt im Mittelteil den einen oder anderen Durchhänger. Dazu kam, dass mir der Fantasyaspekt in dem Bereich zu viel Platz einnahm. Doch dann kommt eine überraschende Wendung und Marie Lu nimmt wieder alle Fäden in die Hand und beweist, dass sie schreiben kann. Ein überaus spannendes letztes Drittel und ein vielversprechender Epilog schüren das Interesse auf die Fortsetzung.





"Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche" ist ein besonderes Buch, das mich aber auch ein bisschen zwiegespalten zurücklässt. Marie Lu hat eine eindrucksvolle Welt geschaffen, mit der sie mich sofort in den Bann ziehen konnte. Adelina ist eine sehr spannende, für einmal nicht nur gute, Protagonistin, die aber nicht immer meine Sympathie bekommen hat.
Die Autorin trumpft gegen das Ende mit einer überraschenden Wendung auf, so dass man sich auf einen fantastischen zweiten Teil freuen kann.







  1. Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche
  2. Originaltitel: "The Rose Society"
  3. Originaltitel "The Midnight Elites"
Special zum Buch: *klick*




Marie Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in Santa Monica, nahe dem Meer. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen.


(Textquelle: Loewe Verlag)




© Favolas Lesestoff

Dienstag, 13. September 2016

[Rezension] "Elanus" von Ursula Poznanski





Titel: Elanus
Reihe: nein
Autorin: Ursula Poznanski
Genre: Jugendthriller
Verlag: Loewe (22. August 2016)
ISBN: 978-3785582312
Seiten: 416
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre








Wo Ursula Poznanski draufsteht, muss ich auch reinlesen .... In "Elanus" greift die österreichische Autorin wieder sehr aktuelle Themen auf: Drohnen, Überwachung und dadurch verbundene Manipulation. 




Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme. 
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)





Einstieg ins Buch:
Der Zug hielt mit einem Ruck. Als wäre der Lokführer an der Station Rothenheim lieber vorbeigerauscht und hätte sich erst im letzten Moment dazu durchringen können, doch die Bremse zu ziehen.

Mit "Elanus" bringt Ursula Poznanski einen weiteren Jugendthriller auf den Markt. Wer die österreichische Autorin kennt, weiss von ihrer Affinität zu technischen Themen. Nach dem Online-Rollenspiel in "Erebos" und dem Visioner in "Layers" steht nun eine Drohne im Mittelpunkt. 

Der 17-jährige Jona ist alles andere als ein sympathischer Protagonist. Er ist hochbegabt und hat ein Vollstipendium an einer Elite-Uni bekommen. Aus diesem Grund zieht er zu einer Gastfamilie und hofft, die fortgeschrittenen Vorlesungen besuchen zu dürfen, denn die im ersten Semester sind für ihn ein Kinderspiel und das lässt er die anderen Studenten auch spüren. So intelligent er ist, so wenig Sozialkompetenz kann er aufweisen. Obwohl Jona oft unausstehlich ist, fand ich es sehr spannend, seine Entwicklung mitzuverfolgen. 

"Doch. Ich bin ein Idiot." Der Satz kam ihm erstaunlich schwer über die Lippen. Wenn er etwas nicht war, dann dumm, aber das würde das Mädchen früh genug herausfinden.     (Seite 27)

Mit der Drohne hat Ursula Poznanski ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen, denn wer hat nicht auch einen Mann zuhause, der auch gerne so ein 'Spielzeug' hätte. Jona hat seine Elanus verfeinert, mit einer Kamera versehen und kann über eine App Personen finden, deren Handynummer er kennt. So kann er von seinem Laptop aus, Leute ausspionieren, doch das geht nicht immer gut aus. 

Eigentlich möchte Jona nur ein Mädchen aus den Reserven locken, doch seine Methode geht völlig schief und ruft eine Reihe Unfälle auf den Plan. Nun setzt er Elanus ein, um weitere Nachforschungen anzustellen, doch bald wird die Drohne entdeckt und er gerät ins Visier skrupelloser Männer. 

Du denkst, keiner weiss, was du tust.
Aber da irrst du dich.
Es kann dich kein Vorhang schützen, und sei er noch so rot. Ich kenne dein Geheimnis. Vielleicht
hast du Glück und ich bewahre es.     (Seite 91)

"Elanus" zeigt auch auf, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen ist. Und genau das waren für Jona bisher Fremdwörter. Er muss lernen, sich auf jemanden einzulassen, was für ihn alles andere als einfach ist. Nur gut, dass es da zwei hartnäckige Menschen in seinem neuen Umfeld gibt. 
  
Doch auch der Leser muss sich auf Jona einlassen, ihn besser kennenlernen, bevor die Autorin die Spannung anzieht. Bald verstrickt sie einen in ein ganzes Netz von Geheimnissen und üblen Machenschaften. Gespannt verfolgt man die Flüge von Elanus, denn jedes Mal deckt Jona ein neues Puzzleteil auf, findet neue Hinweise oder aber weitere Geheimnisse. Obwohl man als Leser relativ früh eine Ahnung hat, liest sich "Elanus" fesselnd. 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Einmal mehr nutzt Ursula Poznanski den personalen Schreibstil, der hier meiner Meinung nach auch perfekt passt. So hat man die Möglichkeit, Jona gut kennenzulernen, bekommt aber trotzdem einen guten Überblick. 





Einmal mehr wartet Ursula Poznanski mit einem aktuellen und brisanten Thema auf: Der hochbegabte Jona wird durch seine Drohne in üble Machenschaften verwickelt und bietet uns in "Elanus" einen interessanten Jugendthriller.










Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Hier geht es zur Webseite von Ursula Poznanski:

Mehr Infos und Extras zum Buch unter:
Elanus - Das Special zum Buch

(Textquelle: Loewe Verlag)




© Favolas Lesestoff


Freitag, 15. Juli 2016

[coming soon] "Elanus" von Ursula Poznanski

Ursula Poznanski hat sich schnell zu einer meiner Lieblingsautorin gemausert. Mit der Eleria-Trilogie konnte sie mich begeistern, "Die Verschworenen" hat sogar die goldene Leseente verliehen bekommen, und auch "Layers" hat mir gut gefallen.
In "Elanus" greift die österreichische Autorin wieder sehr aktuelle Themen auf: Drohnen, Überwachung und dadurch verbundene Manipulation. Einmal mehr verwebt sie geschickt die Realität mit Fiktion. Also ich bin schon sehr gespannt auf "Elanus".

In Leipzig hat Ursula Poznanski aus ihrem neusten Werk gelesen:








Titel: Elanus
Autor: Ursula Poznanski
Reihe: nein
Verlag: Loewe
Genre: Jugendthriller
ISBN: 978-3-7855-8231-2
Seitenzahl: 416 Seiten
Format: Klappenbroschur mit Spotlack und Prägung
empfohlenes Lesealter: 14-17 Jahre
Erscheinungstermin: 22. August 2016



Inhalt:
Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme. 
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)  



Und wer nun noch mehr über "Elanus" erfahren möchte, schaut am besten bei Special zum Buch vorbei.



Was meint ihr? Ist das Buch etwas für euch?
Und wie gefällt euch das Cover?


Donnerstag, 10. März 2016

[Kinderbuch] "Gestatten, die Osterkatze!" von Deborah Underwood



Titel: Gestatten, die Osterkatze!
Autorin: Deborah Underwood
Illustratorin: Claudia Rueda
Verlag: Loewe (18. Januar 2016)
Ausstattung: Hardcover mit Spotlack, durchgehend farbig illustriert, 20.5 x 18.3 cm
ISBN: 978-3785584897
Seiten: 80
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 3 Jahren


Schon bald ist wieder Ostern
und eigentlich wartet jeder auf die Ankunft
eines ganz bestimmten Hasen ...
Fast jeder.

(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)







Es gibt eine grosse Anzahl an Osterbücher, viele davon sind klassisch angehaucht. Da kam mir "Gestatten, die Osterkatze" gerade recht, denn nicht nur der Titel, auch das Cover wirkte auf mich frisch und frech, so dass ich nicht widerstehen konnte.

Erst erschrak ich dann etwas, dass ein Buch, das ab 3 Jahren empfohlen wird, 80 Seiten umfasst, doch auf den zweiten Blick legte sich dann ein zufriedenes Schmunzeln auf mein Gesicht. Jede Doppelseite besteht nämlich aus einer Illustration und einem kurzen Text. Dieser umfasst ein Wort bis etwa drei Sätze und ist so also sehr übersichtlich gehalten.

"Gestatten, die Osterkatze!" ist wirklich etwas sehr Spezielles, denn die Geschichte ist eigentlich ein Dialog zwischen der Katze und dem Leser, dem Erzähler. Die Katze kommuniziert mittels ihrer Mimik und mit Schildern, die sie hochhält. Der Leser fragt die Katze, warum sie so grummelig aussehe und diese erklärt, dass sie eifersüchtig auf den Osterhasen sei, weil dieser den Kindern Schokohasen und Ostereier bringe und so von allen geliebt werde. Die Idee, dass sie doch die Osterkatze sein könnte, findet sie sofort toll und sie beginnt zu überlegen, wie das ablaufen sollte. Was soll sie den Kindern bringen? Wie soll sie es ausliefern und was soll sie dabei tragen? Doch die Osterkatze merkt schnell, dass der Osterhase wirklich sehr viel zu tun hat und dabei braucht sie doch so viele Nickerchen .... als ihr dann der Osterhase auch noch ein Osterei vorbeibringt und dabei einen so müden Eindruck macht, beschliesst sie, ihm zu helfen ....

Durch die spezielle Dialogform und die ausdrucksstarken und witzigen Illustrationen von Claudia Rueda ist "Gestatten, die Osterkatze"für einmal ein total anderes Osterbuch, was die Kinder auch fasziniert. Junior findet das Bild mit der Osterkatze auf dem Motorrad spitze und dem Töchterchen gefällt es, dass die Katze dem Osterhasen schlussendlich sogar helfen möchte.

Ich bin mir aber fast sicher, dass dieses Osterbüchlein grössere (Kinder) sogar noch besser unterhält als das 'normale' Bilderbuchpublikum.



witzig & frech
"Gestatten, die Osterkatze!" punktet mit lustigen Illustrationen und einem sehr speziellen Erzählstil.
Wer schon lange nach einer total anderen Ostergeschichte sucht, sollte hier zugreifen, denn die Osterkatze unterhält gross und klein.







Montag, 22. Februar 2016

[Rezension] "Ein Sommer ohne uns" von Sabine Both






Titel: Ein Sommer ohne uns
Reihe: nein
Autorin: Sabine Both
Genre: Liebesgeschichte, Coming-Of-Age
Verlag: Loewe (15. Februar 2016)
ISBN: 978-3785582220
Seiten: 240
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahren


Franziska Moll konnte mich vor allem mit "Was ich dich träumen lasse" begeistern. Nun veröffentlichte sie "Ein Sommer ohne uns" wieder unter ihrem richtigen Namen. Wer einmal von mir eine goldene Leseente verliehen bekommen hat, seht danach immer auf meinem Leseradar.





Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. 
Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. 
Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. 
Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden?
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)




Einstieg ins Buch:
Verena schaut gegen die Sonne zur Terassentür, legt die Hand schützend über die Augen.
Inge balanciert die Torte. Wie immer mit Zuckerguss überzogen: halb rosa, halb hellblau.

Liebesgeschichten gibt es wie Sand am Meer. Sabine Both traut sich nun aber einen Schritt weiter und mutet ihren Protagonisten die Überlegung einer offenen Beziehung zu. Ob das gut geht?

Verena und Tom haben sich schon im Alter von 13 Jahren gefunden und auch jetzt mit 18 sind sie sich sicher, gemeinsam alt zu werden. Beide freuen sich auf ihr Studium, auf ihre erste gemeinsam Wohnung. Doch im ganzen Abistress verfolgen Verena Träume und ein Gedanke setzt sich in ihrem Kopf fest: Sie hat bisher 'nur' Tom geküsst, keinerlei andere sexuelle Erfahrungen gesammelt. Wird sie das irgendwann bereuen? Lange ringt sie mit sich, doch dann spricht sie Tom darauf an und die beiden einigen sich auf eine dreimonatige Auszeit, in der sich beide austoben können.Danach wollen sie wie geplant zusammenziehen und da weitermachen, wo sie aufgehört haben. Doch kann das gut gehen?

Sabine Both hat zwei sympathische Protagonisten entworfen, die nicht mit Speziellem auftrumpfen müssen, so dass man sich als Leser gut mit ihnen identifizieren kann. Verena ist das pure Gegenteil von ihrem Zwillingsbruder Rollo. Sie ist verantwortungsbewusst, klug und vor allem vernünftig. Doch ihr 18. Geburtstag bringt ihr Gedankenkarrussel ins Rollen und sie möchte etwas wagen, damit sie später nichts bereut.
Tom ist sich ganz sicher, dass Verena seine Traumfrau ist, mit der er alt werden möchte. Doch er spürt ihre innere Unsicherheit und als Rollo mit der sexy und provozierenden Isabelle ankommt, schweifen auch seine Gedanken ab.

Nur ein Paar, das so fest verbunden ist wie sie, kann es sich leisten, an einer Kreuzung nicht gemeinsam abzubiegen.    (Verena, Seite 163)

Die Kapitel sind in Abschnitte unterteilt, in denen wir abwechslungsweise Verena und Tom begleitet. Verfasst wurden diese in der 3. Person, wodurch die Charaktere etwas distanziert wirken. Damit sich der Leser immer zurecht findet, werden diese Passagen in unterschiedlichen Schriftarten dargestellt und beginnen immer mit dem Namen der entsprechenden Person. So können wir die jeweilige Entwicklung der beiden Protagonisten mitverfolgen und sehen, wie sich diese auf ihre Beziehung auswirkt.

Der Autorin ist es gut gelungen, sich in den weiblichen, wie auch in den männlichen Part hineinzuversetzen und dies auch im Schreibstil auszudrücken. Sie erzählt feinfühlig von Einhorn-Erinnerungen und Wunsch-Zukunft, bietet eine ganze Palette an Gefühlen mit den nötigen dramatischen Spitzen, ohne je kitschig zu werden. Und genau das gefällt mir so wahnsinnig gut an ihren Büchern, diese Gratwanderung zwischen harter Realität und Wunschdenken ohne ins Klischee abzurutschen. Und wenn man keine 0815-Geschichten verfasst, kann man es nicht jedem Recht machen.

Der schlichte Schreibstil und die meist kurzen Sätze bringen eine ganz eigene Dynamik in die Lektüre  und werden von einer gewissen Melancholie untermauert. Die Charaktere und der Verlauf der Geschichte sind äusserst authentisch, so dass das Buch kaum aus der Hand gelegt werden konnte.







frisch, feinfühlig & authentisch
Sabine Both begeht mit "Ein Sommer ohne uns" einen neuen Weg und ist nicht nur mit der Thematik einer offenen Beziehung sondern auch mit ihrem schlichten, fast melancholischen Schreibstil alles andere als Mainstream. Für mich sind Sabine Boths Geschichten immer ein ganz spezielles Leseerlebnis.








Bestsellerautorin Sabine Both lebt mit ihren Kindern in der Nähe von Neuss. Mit dem Schreiben von berührenden Romanen hat sie ihren absoluten Traumjob gefunden. Unter dem Pseudonym Franziska Moll erschienen bereits „Was ich dich träumen lasse“ und „Egal wohin“. Auch in ihrem neuen Band geht es um die Spielarten der Liebe und das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.
(Textquelle: Loewe Verlag)

Im Rahmen unserer Blogtour durfte ich Sabine Both einige Fragen stellen:





Unsere Blogtour zu "Ein Sommer ohne uns":

  • ein paar Fragen an Sabine Both 
  • Charaktervorstellung bei Simone von Leselurch 
  • Zitate und Erzählstil/Perspektiven bei Sandy von Nightingales Blog
  • Thema offene Beziehung bei Sarah von buchverliebt 
  • Gründe für "Ein Sommer ohne uns bei Marie von Wortmalerei 
  • Gewinnspiel auf allen fünf Blogs

© by Favolas Lesestoff

Freitag, 12. Februar 2016

[Rezension] "Infernale" von Sophie Jordan





Titel: Infernale
Reihe: Band 1/2
Autorin: Sophie Jordan
Übersetzerin: Ulrike Brauns
Genre: Zukunftsthriller, Dystopie
Verlag: Loewe (15. Februar 2016)
ISBN: 978-3785581674
Seiten: 384
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


"Infernale" ist das neue Buch von Sophie Jordan. Das Buch ist sofort auf den Wunschzettel gewandert, obwohl die Firelight-Trilogie bei mir noch auf dem SuB liegt. Doch die Inhaltsangabe klingt einfach zu verlockend. Zudem hat der Loewe Verlag mit einer tollen Aktion auf das Buch aufmerksam gemacht. Durch einen DNA-Test kann man herausfinden, ob man auch Träger des Mördergens ist. Ich bin es auf jeden Fall und so habe ich das Buch zur Hand genommen, denn ich musste mich ja kundig machen, was auf mich zukommen wird.




Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)




Einstieg ins Buch:
Ich habe schon immer gewusst, dass ich anders bin.

Können die Gene unseren freien Willen beeinflussen?
Kann ein DNA-Test ein Leben zerstören?

Davy ist ein Wunderkind aus gutem Hause. Sie spielt mehrere Instrumente und kann sehr gut singen. In der Schule ist sie beliebt und hat einen Freund, um den sie wohl alle beneiden. Doch dann fällt ihr DNA-Test bezüglich dem HTS (Homicidal Tendency Syndrome) positiv aus und ihr ganzes Leben ändert sich dramatisch. Ihre Talente sind nichts mehr Wert und sie wird von der Gesellschaft ausgegrenzt. Ihre Freunde kehren ihr den Rücken zu, selbst ihre Eltern sind überzeugt, dass sie irgendwann zur Mörderin werden wird.

Sophie Jordan appelliert mit ihrer Geschichte an den Leser, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, doch genau das tut ihre Protagonistin. Obwohl ihr DNA-Test auch positiv ist, ist sie überzeugt, dass die anderen Träger alle böse und aggressiv sind - nur sie muss einfach eine Ausnahme, ein Fehler sein. So kreisen ihre Gedanken oft um das Gleiche und sie scheint völlig desorientiert und verstört zu sein. Erst nach einiger Zeit fasst sie sich und tritt als starke Person auf.

Träger sind das Krebsgeschwür dieser grossen Nation. Und wie bei jeder anderen Krankheit besteht die einzige Überlebensstrategie darin, es mit Gift zu bekämpfen ....     (Dr. Wainwright bei einer Anhörung vor dem amerikanischen Kongress, Seite 312)

Nach einem kurzen, ruhigen Start, nimmt "Infernale" schnell an Fahrt auf. Die Autorin zeigt uns Ausgrenzung von ihrer brutalsten Weise. Das Schicksal der Träger geht einem unter die Haut und einzelne Szenen schockieren. Ein ums andere Mal erwischte mich Sophie Jordan auf dem falschen Fuss, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte - zu einem Teil vor Spannung, zum anderen Teil vor Entsetzen. Man muss einfach herausfinden, welches Schicksal Davy und den anderen Trägern blüht, wie die Geschichte ausgeht. 

Wenn man liest, wie radikal gegen die Träger des HTS vorgegangen wird, stellt sich schon die Frage, ob wirklich dieses Gen die Ursache ist, dass gerade diese Menschen vorwiegend zu Straftätern werden, oder aber vielleicht doch das Umfeld, das so skrupellos mit ihnen umgeht. Umso erschreckender, dass die Geschichte in der nahen Zukunft (2021) angesiedelt ist.

Es tut sicher gut, dass in dieser dramatischen Geschichte, die Gefühle nicht zu kurz kommt. Leider hat die Autorin hier ab und zu etwas zu viel Kitsch gestreut, da wäre wohl weniger mehr gewesen.

Infernale ist ein Zukunftsthriller mit dystopischen Elementen. Doch so wie sich die Gesellschaft in diesem ersten Teil entwickelt, bin ich mir beinahe sicher, dass wir mit Band 2 eine Dystopie in der Hand halten werden. Ich will auf jeden Fall mehr, denn ich habe Feuer gefangen ....  schliesslich bin auch ich ein Träger von HTS ....





mitreissend, schockierend, nachdenklich machend
In "Infernale" zeigt uns Sophie Jordan ein Zukunftsszenario, in dem ein Gen, ein Leben an den Rande der Gesellschaft bringen kann: das Mördergen. Eine spannende Idee, die zum Nachdenken anregt und mit viel Spannung, Action und Schockmomenten umgesetzt wird. So fesselt das Schicksal von Davy dermassen, dass man lieber die Nacht zum Tage macht, als das Buch aus der Hand zu legen.










  1. Infernale
  2. Infernale - Rhapsodie in Schwarz (voraussichtlicher Erscheinungstermin: Frühjahr 2017)






Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf und landete mit ihrer Firelight-Trilogie einen internationalen Bestseller. 2016 legt sie mit „Infernale“ den Auftakt einer packenden Liebesgeschichte vor, die durch geschickt platzierte gesellschaftskritische Anklänge zum Nachdenken anregt. Heute lebt die New York Times-Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston.
(Textquelle: Loewe Verlag)





© by Favolas Lesestoff

Mittwoch, 27. Januar 2016

[Rezension] "Das Licht von Aurora" von Anna Jarzab




Titel: Das Licht von Aurora
Reihe: Das Licht von Aurora, Band 1
Autorin: Anna Jarzab
Übersetzer: Ulrike Brauns
Genre: Romantasy
Verlag: Loewe (22. Juni 2015)
ISBN: 978-3785579503
Seiten: 448
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren


Das Cover von "Das Licht von Aurora" hat mich ja schon lange fasziniert und ich habe von Anfang an mit dem Buch geliebäugelt. Doch irgendwie hat es dann doch nie den Schritt bis in mein Buchregal geschafft. Bis das Online-Leseevent #wirlesenAurora kam ....




Schon immer wollte die 16-jährige Sasha in die Rolle ihrer liebsten Romanheldinnen schlüpfen und Abenteuer in fernen Welten erleben. Nicht ahnend, dass die Geschichten ihres Großvaters über Parallelwelten tatsächlich wahr sind, landet sie plötzlich unfreiwillig in Aurora – einer modernen Monarchie. Neben einem Leben am Hofe erwartet Sasha hier auch die ganz große Liebe. Doch Palastintrigen und Verrat drohen ihre Träume zu zerstören ...
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)







Einstieg ins Buch:
In der 10. Klasse belegte ich einen Philosophiekurs, um Punkte für meinen Abschluss zu sammeln. Zu Beginn der allerersten Unterrichtsstunde schrieb mein Lehrer, Mr Early, drei Wörter an die Tafel: kata to chreon.

Träumt nicht jedes Mädchen davon, eine Prinzessin zu sein?
Sasha zumindest tut das schon seit Jahren und als Grant, den sie schon fast beinahe so lange anhimmelt, sie bittet, mit ihm zum Abschlussball zu gehen, scheint zumindest ein Teil des Märchens wahr zu werden. Doch als sie dann in einem Paralleluniversum landet, ist sie sich dessen gar nicht mehr sicher. Sie weiss nicht einmal mehr, was sie glauben soll, denn angeblich gibt es doch keine Parallelwelten ...
Doch es ist wirklich wahr: Sie Sasha Lawson soll in die Rolle ihrer Doppelgängerin in der Parallelwelt Aurora schlüpfen und das ist genau die Prinzessin Juliana, von der sie schon so lange träumt.

Die Idee mit den Paralleluniversen wird zwar nicht ganz glaubwürdig, aber doch so erklärt, dass man damit leben kann. Die Idee mit den Analogen (Doppelgängern), die zwar gleich aussehen, aber unterschiedliche Charaktere haben, finde ich sehr spannend. Zudem fand ich den Gegensatz zwischen der doch recht rückständigen Monarchie und der wahnsinnig fortschrittlichen Technologien faszinierend.

Die Protagonistin Sasha ist ein ganz normales Mädchen, das bei ihrem Grossvater lebt, da ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Sie war mir sofort sympathisch, denn sie tritt sehr taff auf. Wie willensstark sie wirklich ist, erleben wir je länger sie in Aurora ist, denn sie würde alles dafür tun, um wieder zu ihrem Grossvater auf die Erde zu kommen.

"Wer, was, wo, warum - verzweifelte Fragen, verstörte Fragen. Sie klirrten gegeneinander wie Glasflaschen, rammten sich wie Autoskooter und verhedderten sich wie Weihnachtsgirlanden in meinem vor Angst erstarrten Verstand.     (Sasha, Seite 58/59)

Thomas ist der Analog von Sashas Schwarm und nutzt so diesen Vorteil, um sie nach Aurora zu entführen. Er ist der Regierung treu ergeben und eher unnahbar. Ihn musste ich erst besser kennenlernen, bevor der Agent bei mir punkten konnte. Aber leider gibt es die eine oder andere Situation, in der er nicht wirklich glaubwürdig agiert.

Nachdem man sich in die Welt von Aurora eingelesen hat, entwickelt sich eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte. Sasha gerät zwischen die Fronten zweier Länder, deckt Verrat und Intrigen auf und verliert dabei selbstverständlich auch noch ihr Herz.

"Das Licht von Aurora" ist in zwei unterschiedlichen Schriftarten gedruckt. Abwechselnd begleiten wir Sasha in der ich-Perspektive und Thomas in der personalen Erzählform.
Anna Jarzabs Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Doch am Ende wartet sie mit eine wirklich fiesen Cliffhanger auf, so dass ich froh bin, dass Band 2 "Im Schatten der Welten" schon bald erscheinen wird.






Für sieben Tage in die Rolle einer Prinzessin schlüpfen .... Wer würde da schon sein sagen?
Doch "Das Licht von Aurora" entwickelt sich für Sashe eher zum Alptraum als zu einem Mädchentraum.
Anna Jarzub zaubert eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichte vor einer tollen Kulisse, ein überraschend positiver Auftakt zu einer Reihe voller Paralleluniversen, Doppelgängern, Intrigen und Gefühlen.









   

  1. Das Licht von Aurora
  2. Das Licht von Aurora. Im Schatten der Welten






Anna Jarzab wuchs in einem Vorort von Chicago und in der Gegend von San Francisco East Bay auf. Nachdem sie an der Santa Clara University Englisch und Politikwissenschaft studierte, machte sie an der University of Chicago ihren Master in Literatur und Kreativem Schreiben. Heute lebt sie in New York.
(Textquelle: Loewe Verlag)





© by Favolas Lesestoff