Dienstag, 5. August 2014

[Rezigramm] "Sternensommer" von Sabrina Qunaj


Titel: Sternensommer
Autorin: Sabrina Qunaj
Verlag: Impress (5. Juni 2014)
Genre: Jugendbuch, Science Fiction
ASIN: B00KDKKOMQ
Seitenzahl: 325 Seiten
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Designerkleider, hochhackige Schuhe und stundenlange Haarkuren sind für die sechzehnjährige Dilia so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Kein Wunder, dass es für Dilia der pure Albtraum ist, als ihr vielbeschäftigter Vater sie über die Ferien in ein Sommercamp abschiebt. Die einzige Person, die sie dort kennt, ist auch noch ihr Schulkamerad Emrys, der Nerd, den sie bis auf den Tod nicht ausstehen kann. Und doch wird es ein Sommer werden, der sie buchstäblich bis in die Sterne trägt. Denn Emrys ist ein Junge wie nicht von dieser Welt…

(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)  





Zu Beginn lernen wir Dilia kennen: verwöhnt, arrogant, immer perfekt gestylt. Wir erleben sie in ihrer ihr zu Füssen liegenden Clique und wie sie andere Schüler niedermacht. Am letzten Schultag gerät sie kurz mit Emrys aneinander, der überraschenderweise für eines ihrer Opfer einspringt und ihr die Stirn bietet. Doch ernst nehmen kann sie ihn nicht, denn er gehört zum gemeinen Volk und hat ihre Meinung nach sowieso nichts an der privilegierten Eliteschule zu suchen. Doch die Schule kümmert sie an diesem Tag nicht mehr, denn in Gedanken ist sie schon unter Palmen am Pool, wo sie sich von schicken Bahama Boys kalte Dinks servieren lässt ....


Doch alles kommt anders als gedacht. Kaum aus Los Angeles zurück, versetzt sie ihr Vater und fliegt viel lieber mit seiner Wasserstoffblondine nach Paris. So soll Dilia statt auf die Bahamas ins Sunshine Camp nach Charity fahren.
Dort angekommen, muss Dilia feststellen, dass es kaum Gleichaltrige gibt und zu ihrem Entsetzen trifft sie dort auch noch auf Emrys ...


Dilia ist wirklich eine sehr unsympathische Protagonistin. Klar kann man ihrem oberflächlichen, meist abwesenden Vater, der alles mit Geld wett machen möchte, einen Teil der Schuld in die Schuhe schieben, doch sie trägt dieses "Grossgekotzte" so zur Show - und zwar auch auf Kosten von anderen -, dass es einem schwer aufstösst. Klar entwickelt sich Dilia, doch irgendwie habe ich nie so richtig den Zugang zu ihr gefunden.
Auch Emrys ist recht klischeebehaftet ... der gutwillige, geheimnisvolle Nerd mit den verwuschelten Haaren .... Er hat eine sehr wichtige und interessante Rolle inne, aber auch sein Charakter blieb mir zu distanziert.

Die Geschichte entwickelt sich wie jede andere 0815-Liebesgeschichte und Sabrina Qunaj greift dabei tief in die Klischeekiste. Doch kurz vor dem Eklat biegt sie in die Science Fiction Nebenstrasse ein und gibt "Sternensommer" somit neue, frische Impulse.
Auch gefallen hat mir, dass sich Dilia weiterentwickelt, sich zu öffnen beginnt. Und als sehr positiv betrachte ich den Punkt, dass dies nicht wie meistens durch die Liebe passiert, sondern durch einen ganz anderen Grund ....

Ehrlich gesagt, habe ich mir nach "Elfenmagie" viel mehr von dieser neuen Geschichte von Sabrina Qunaj versprochen. Die Grundidee finde ich zwar spannend, doch die Umsetzung des fiktiven Teils ist mir zu wenig ausgereift.
Dazu kommt, dass mir die Charaktere und so auch die ganze Geschichte zu distanziert blieb und mir zu wenig unter die Haut ging.


Sabrina Qunaj hat einen angenehmen Schreibstil, der sich locker und flüssig lesen lässt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Dilia und Emrys erzählt, so dass wir ihr Umfeld, ihre Familie und ihre Geschichte schön kennen lernen.




Klischee-Liebesgeschichte meets Science Fiction
"Sternensommer" war für mich eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, mehr aber leider auch nicht. Die Geschichte liest sich zwar locker-flockig, blieb mir jedoch zu distanziert.










Sie würde nicht weinen. Gefühle waren lästig, sie zu zeigen unverzeihlich - egal, ob jemand sie dabei sehen konnte oder nicht.     (Dilia, Pos. 322)

Rette mich!, dachte sie nur - und sagte wie üblich kein Wort.     (Dilia, Pos.358)

"Was tue ich denn sonst Tag für Tag von früh bis spät? Ich denke, ich rechne, suche nach Lösungen, die es einfach nicht gibt. Und dann folgt mit diese Puppentyrannin bis hierher, als hätte ich nicht genug Ärger am Hals. Jetzt muss ich mich auch noch um Koffer voller Schuhe kümmern, auf denen sie nicht einmal richtig laufen kann."        (Emrys, Pos.614)

Sie stand draussen auf der Terrasse und betrachtete das ferne Funkeln in der Dunkelheit, bis sie meinte, in seine Augen zu blicken.     (Dilia, Pos. 2952)

Sie konnte sich schlecht etwas einreden, wenn die Stimme ihres Herzens so laut brüllte, dass sie nicht überhört werden konnte.      (Dilia, Pos. 3913)



@ by Favolas Lesestoff

1 Kommentar:

  1. Ich mag dein Rezigramm immer gerne lesen. Es ist so schön übersichtlich. Das war echt eine super Idee von dir. :)

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