Freitag, 20. Oktober 2023

Deutscher Jugendliteraturpreis 2023 - #djlp23 - Die nominierten Titel der Jugendjury



Jedes Jahr werden auf der Leipziger Buchmesse eine Anzahl Bücher für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Meistens sind das sehr spezielle, besondere Bücher. Gerade im Jugendbuchbereich mag ich das sehr gerne. Die Jugendjury arbeitet autonom und verleiht ihren eigenen Preis. Jeder Leseclub nominiert einen Titel; mit Hilfe eines Punktsystems wird aus den sechs Nominierungen das Preisbuch ermittelt.

Dieses Jahr habe ich vier der sechs nominierten Titel gelesen.

Hier nun eine Übersicht über die für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 nominierten Bücher der Jugendjury:


Die nominierten Bücher der Jugendjury:


Feuerwanzen lügen nicht 
von Stefanie Höfler (Text)

Mischa findet die Sprüche seines besten Freundes Nits super. Der bewundert den rundum talentierten Mischa, weil er tausend Tatsachen über Tiere weiß. Nits hätte Mischa bedingungslos alles geglaubt, bis er über immer mehr Lügen stolpert und erfährt, dass hinter alldem ganz andere Wahrheiten stecken – fatale Familiengeheimnisse, von denen nicht mal Mischas kleine Schwester Amy etwas ahnt. Aber, wie kann es sein, dass er all das nicht gesehen hat!?
(Bild- und Textquelle: Beltz & Gelberg)

mein Fazit:
"Feuerwanzen lügen nicht" ist nicht nur ein Buch voller Gefühle, Wärme, Spannung und Humor. Es ist vor allem eine Geschichte, die realistisch aus dem Alltag zweier Kinder gegriffen ist und ein wichtiges Thema auf den Tisch bringt, das viel zu oft totgeschwiegen wird: Armut.
Stefanie Höfler erzählt feinfühlig, aber auch fesselnd. Dieses Buch ist wirklich grossartier Lesestoff, den ich jedem nur ans Herz legen kann.

meine ganze Rezension: *klick*



Als die Welt uns gehörte 
von Liz Kessler (Text), Eva Riekert (Übersetzung)

Über die Hoffnung in dunkelsten ZeitenWien, 1936. Drei Freunde – Leo, Elsa und Max – verbringen einen perfekten Tag auf dem Jahrmarkt zusammen. Ein Foto, aufgenommen im Riesenrad des Praters, wird sie immer an diesen Moment der Freude und der Leichtigkeit erinnern. Die ganze Welt scheint ihnen zu gehören! Doch bald darauf versinkt diese Welt um sie herum in Dunkelheit und reißt sie grausam auseinander.
(Bild- und Textquelle: Fischer KJB)


mein Fazit:
intensiv, schonungslos, packend
Liz Kessler erzählt in "Als die Welt uns gehörte" nicht nur von einem kleinen Teil Familiengeschichte sondern vor allem von einem grossen Stück Zeitgeschichte, das niemals vergessen werden darf. Wir erleben die Zeit des Nationalsozialismus aus den Perspektiven von drei Kindern, erleben drei Lebensabschnitte, die unter die Haut gehen und nicht mehr so schnell vergessen werden.
Dieses Buch nimmt sich einer schwierigen und traurigen Thematik an. Ich kann "Als die Welt uns gehörte" nur empfehlen. Lest dieses wichtige Buch!

meine ganze Rezension: *klick*



Roxy: Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz 
von Neal & Jarrod Shusterman (Text), Kristian Lutze und Pauline Kurbasik (Übersetzung)

Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist.
(Bild- und Textquelle: Fischer Sauerländer)

mein Fazit:
"Roxy" ist eine aufrüttelnde, tiefgründige und äusserst kreative Geschichte über den Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente. Die Idee der personifizierten Drogen gefällt mir ausgesprochen gut. Auch wenn Neal und Jarrod Shusterman definitiv keine Wohlfühlgeschichte geschrieben haben, ist es es sehr wichtiges Buch, das ich nur weiterempfehlen kann.

meine ganze Rezension: *klick*




Future Fairy Tales: Geschichten aus einer anderen Welt 
von Holly-Jane Rahlens (Text), Christiane Steen (Übersetzung)

Ein besonderes Märchenbuch für starke Mädchen – und für die Frauen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Holly-Jane Rahlens zeigt mit diesen höchst originellen Märchenvariationen ihr ganzes Können: Ob Aschenputtel, Rapunzel oder Sterntaler, die Autorin spielt gekonnt mit Märchenmotiven und erzählt sie aus einer futuristischen Perspektive völlig neu. Dazu liefert sie unterschiedlichste Erzählweisen, vom Tagebucheintrag über Kurzgeschichte, Drehbuch oder Gedicht bis hin zum Blogeintrag. Es sind Texte voller Humor und Tiefe, Emotion und literarischem Erfindungsgeist. Und wie nebenbei entsteht für den Leser eine ganz neue Welt in der fernen Zukunft.
(Bild- und Textquelle: Rowohlt)

mein Fazit:
"Future Fairy Tales - Geschichten aus einer anderen Welt" ist ein ganz spezielles Märchenbuch. Zehn bekannte Märchen der Gebrüder Grimm werden in ein Zukunftsszenario versetzt. Holly-Jane Rahlens beweist dabei einen grossen Ideenreichtum. Mich konnte sie mit ihrer Idee leider nicht ganz überzeugen.

meine ganze Rezension: *klick*




Die ungeduldigen Frauen 
von Djaïli Amadou Amal (Text), Ela zum Winkel (Übersetzung)

Drei Frauen, drei Geschichten, drei miteinander verbundene Schicksale. Dieser mehrstimmige Roman schildert das Leben von Ramla, Safira und Hindou, die im Norden Kameruns als muslimische Fulben aufwachsen. Die junge Ramla, die von einer Zukunft als gebildete Frau träumt, wird als Zweitfrau mit Safiras viel älterem, polygamen Mann zwangsverheiratet, während ihre Schwester Hindou gezwungen wird, ihren Cousin zu heiraten. »Munyal! Geduld!«, ist der einzige Rat, den die drei Frauen immer wieder von ihrem Umfeld erhalten und der sich durch ihr Leben zieht. Doch sie sind ungeduldig und beginnen, jede auf ihre eigene Weise, sich gegen die Konventionen und die Gewalt, die sie erfahren, zu wehren. Zwangsheirat, häusliche Gewalt und Polygamie: Dieser Roman ist das Zeugnis einer traurigen Realität. Amadou Amal bricht Tabus, indem sie nicht nur die Lage der Frauen in der Sahelzone anprangert, sondern ihre starke Stimme gegen das universelle Problem der Gewalt gegen Frauen erhebt. Ein wichtiger Beitrag für die Rechte von Frauen.
(Bild- und Textquelle: Orlando Verlag)




Wie ein Herzschlag auf Asphalt 
von Deb Caletti (Text), Susanne Just (Übersetzung)

Wenn dir alles genommen wird, was kannst du dann tun, außer davonzulaufen? Genau das tut Annabelle. Sie läuft und läuft und hört nicht wieder auf. Ihr kurzentschlossener Plan: Von Seattle bis nach Washington DC laufen – über viertausendreihundert Kilometer – einem Ziel entgegen, das sie selbst nicht recht versteht. Sie läuft durch Gebirge, Dörfer, Großstädte und Einöden, will nur ihr Herz pumpen, ihre Muskeln brennen und ihre Füße pochen spüren. Doch die schrecklichen Erinnerungsfetzen an Den Stehler holen sie immer wieder ein. Nur dank ihrer Familie und Freunde und allen voran Opa Ed, der Annabelle im Wohnmobil begleitet, schafft sie es, weiterzumachen. Von Fremden angefeuert und ermutigt wird sie zu einer Aktivistin gegen das, was ihr passiert ist. Und mit jedem Schritt, mit jedem Herzschlag, kommt Annabelle einer Heilung und der Kraft, wieder Liebe und Hoffnung in ihr Leben zu lassen, ein Stückchen näher.
(Bild- und Textquelle: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag)



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