Montag, 16. Oktober 2023

Deutscher Jugendliteraturpreis 2023 - #djlp23 - Die nominierten Jugendbücher


Jedes Jahr werden auf der Leipziger Buchmesse eine Anzahl Bücher für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Meistens sind das sehr spezielle, besondere Bücher. Gerade im Jugendbuchbereich mag ich das sehr gerne. 

Dieses Jahr habe ich sogar fünf der sechs nominierten Titel gelesen, und alle haben mir wirklich gut gefallen.

Hier nun eine Übersicht über die für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023 nominierten Jugendbücher.


Die nominierten Jugendbücher:


Trip mit Tropf 
von Josephine Mark (Text und Illustration)

»Das ist doch jetzt alles nicht wahr!« Was das Schicksal ihm da untergejubelt hat, ist selbst für den lässigsten Wolf eine Zumutung: Weil es ihm versehentlich das Leben gerettet hat, hat er plötzlich ein… Kaninchen am Hals. Kaninchen! Die verputzt man und gut! Wäre da nicht der Wolfskodex, der ihn verpflichet, nun seinerseits für das Wohlergehen des kleinen Nagers zu sorgen.
Von Zumutungen kann das Kaninchen ein Lied singen, schließlich schleppt es einen lästigen Tropf und einen meterlangen Medikamentenplan durchs Leben. Diese Infusionen, die ständige Übelkeit. Und jetzt auch noch ein Wolf! Wölfe! Die verputzen einen und aus! Aber dieser Wolf ist so… anders. Und, das muss man ihm lassen, er weiß, wo's langgeht.
(Bild- und Textquelle: Kibitz Verlag)

mein Fazit:
"Trip mit Tropf" nimmt uns mit auf einen turbulenten und emotionalen Roadtrip - immer dabei: den Medikamentenplan und den Tropf des kranken Hasens. Josephine Mark beweist, dass es möglich ist, Krankheit und Humor in einem Comic unterzubringen und konnte mich mit ihrem unterschiedlichen und aussergewöhnlichen Duo begeistern. Unbedingt lesen!

meine ganze Rezension: *klick*



Firekeeper's Daughter 
von Angeline Boulley (Text), Claudia Max (Übersetzung)

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat nie wirklich dazugehört, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe-Reservation. Denn sie ist halb weiß, halb Native American. Daunis träumt von einem Neustart am College, wo sie Medizin studieren möchte. Doch als sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern muss, beschließt Daunis, die eigenen Pläne vorerst auf Eis zu legen. Der einzige Lichtblick ist Jamie, der neue und sehr charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis‘ Bruder Levi. Daunis genießt seine Aufmerksamkeit und hat sich gerade in ihrem Leben eingerichtet, als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird. Damit nicht genug, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Widerstrebend willigt Daunis ein und erfährt so Dinge, die ihre Welt vollkommen auseinanderreißen …
(Bild- und Textquelle: cbj)

mein Fazit:
"Firekeeper's Daughter" gibt uns einen spannenden Einblick in die Kultur und Lebensweisen der Native Americans. Geschickt verknüpft Angeline Boulley die Identitätssuche der 18-jährigen Daunis mit fesselnden Thrillerelementen.
Die Geschichte braucht zwar ein wenig Zeit, um richtig Fahrt aufzunehmen, es ist aber sehr spannend, mehr über die Kultur der Native Americans im Ojibwe-Reservat zu erfahren.

meine ganze Rezension: *klick*



Henny & Ponger 
von Nils Mohl (Text)

Verfolgungsjagd mit Love-Story: Diese Liebe ist nicht von dieser Welt!
Wie von einem anderen Stern knallt Henny in Pongers Leben. Sie treffen sich in der S-Bahn, lesen das gleiche Buch und machen einen Deal: Sie gibt sich ein paar Tage als seine Freundin aus und er soll ihr helfen, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch warum werden sie auf einmal von Leuten in Anzügen verfolgt, die eine Menge komische Fragen stellen? Nach und nach merkt Ponger, dass dies keine normale Lovestory ist. Werden sie es gemeinsam schaffen ?
(Bild- und Textquelle: mixtvision)

mein Fazit:
Wer gerne klischeehafte 0815-Geschichten liest, sollte wohl die Finger von "Henny & Ponger" lassen. Nils Mohl Werk lässt sich nämlich in keine Schublade stecken und ist eine tolle Mischung aus Coming-of-Age, Liebesgeschichte, Science Fiction und Roadmovie. Dieses Buch konnte mich inhaltlich und sprachlich begeistern.

meine ganze Rezension: *klick*



Yadriel und Julian. Cementery Boys
von Thomas Aiden (Text), Stefanie Frida Lemke (Übersetzung)

Ein paar Tage vor dem Tag der Toten will Yadriel endlich beweisen, dass er ein brujo ist. Alle in seiner Familie können heilen oder Geister beschwören, aber weil Yadriel trans ist, verwehren sie ihm das Ritual, bei dem ihm Santa Muerte seine Kräfte verleiht. Mit der Hilfe seiner Cousine und besten Freundin Maritza schafft er es allein. Doch bei seiner ersten Beschwörung geht etwas schief und der falsche Geist steht vor ihm: Julian, der Bad Boy seiner Highschool, ist weit davon entfernt, bereitwillig ins Reich der Toten überzutreten. Mit Yadriels Hilfe will er herausfinden, wie er gestorben ist. Und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto weniger will auch Yadriel, dass Julian geht.
(Bild- und Textquelle: Dragonfly)

mein Fazit:
"Yadriel und Julian. Cementery Boys" ist ein 1A-Coming-of-Age-Roman mit einem schönen Fantasyanteil. Thomas Aiden konnte mich mit diesem Genremix, ausserordentlichen Charaktere, einem spannenden Einblick in die mexikanische Kultur und seinem sensiblen Umgang mit dieser genderdiversen Liebesgeschichte begeistern.

meine ganze Rezension: *klick*



Harte Schale, Weichtierkern 
von Cornelia Travnicek (Text), Michael Szyszka (Illustration)

Der Oktopus: kaum erforscht, Einzelgänger, undurchschaubar, seiner Umwelt überlegen – ein bisschen wie ein Alien. Und ein bisschen wie Fabienne, 16.
Fabienne hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und damit auch ihre Freunde verloren. Hilfesuchend macht sie einen Termin mit einem Psychiater – und erfährt die Diagnose: Asperger. Vielen Dank auch! Aber damit kommt sie klar und andere müssen das jetzt auch! Selbstbestimmt versucht sie neue Freunde zu finden – und ein Sexualleben.
Michael Szyszka erfasst Fabiennes Beobachtungen und bissige Analysen ihrer Umwelt und verwandelt sie in bunte, wilde Collagen. Facettenreich, und schillernd – genau wie ein Oktopus.
(Bild- und Textquelle: Beltz & Gelberg)

mein Fazit:
"Harte Schale, Weichtierkern" überrascht und beeindruckt von der ersten Seite an. Gebannt verfolgen wir die Tagebucheinträge einer Jugendlichen bis hin zu ihrer Diagnose Asperger und darüber hinaus.
Der sarkastische, nüchterne, zum Teil beinahe poetische Stil von Cornelia Travnicek wird von den wilden, pointierten Illustrationen von Michael Szyska bereichert. Ein Gesamtkunstwerk, das ich nur weiterempfehlen kann.

meine ganze Rezension: *klick*



Die Sonne so strahlend und schwarz 
von Chantal-Fleur Sandjon (Text)

Ein sprachgewaltiger und überraschender Coming-of-Age-Roman für Jugendliche, voller Tiefgang und Gefühl, neu und aufregend.

Seit ihrer ersten Begegnung ist Nova völlig fasziniert von Akoua. Ihre Gedanken kreisen nur noch um dieses Mädchen, das mit ihrem Strahlen Novas Welt zum Leuchten bringt. Es ist Liebe auf den ersten Blick und der Beginn einer aufregenden Zeit voller erster Male. Ein Neuanfang, der keinen Platz mehr für bittere Erinnerungen lässt. Denn Nova ist glücklich und denkt kaum noch an das, was ihre Mutter, ihr kleiner Halbbruder und sie erlebt haben. Doch dann geschieht das Unvorstellbare und der Schmerz kehrt zurück …
(Bild- und Textquelle: Thienemann)


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2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Vielen Dank für den tollen Beitrag! Solche Nominierungen gehen immer komplett an mir vorbei, deshalb freu ich mich über deine Vorstellung!
    Mir kommt tatsächlich kein einziger Titel bekannt vor, obwohl ich ja doch auch viele Jugendbücher bei anderen sehe und auch immer gerne das ein oder andere lese :)

    Deinen Beitrag hab ich heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hi Favola,

    Ich habe tatsächlich noch keinen der Titel gelesen, aber ich finde „Die Sonne so strahlend und schwarz“ klingt nach einem richtig guten Buch. Das wandert dann auch gleich mal auf meine Wunschliste.

    Liebste Grüße

    Sonja von Lovin Books

    AntwortenLöschen

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