Donnerstag, 19. Oktober 2023

"Roxy" von Neal & Jarrod Shusterman



Titel: Roxy
Untertitel: Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz
Autoren: Neal & Jarrod Shusterman
Übersetzer:in: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze
Verlag: FISCHER Sauerländer (23. Februar 2022)
Seitenzahl: 448
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist.
(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)  



"Ich werde als Schmerzmittel bezeichnet, doch das greift viel zu kurz. Ich kann noch so viel mehr…"


Es ist immer wieder beeindruckend, welche kreative Ideen in den Werken von Neal Shusterman stecken. "Roxy" ist wieder einmal ein Gemeinschaftsprojekt mit seinem Sohn Jarrod. Dieses Mal verleihen sie Drogen eine menschliche Gestalt, zeigen sie mit Charaktereigenschaften, Gefühlen und Wünschen - und wie mühelos sie sich in das Leben eines Menschen einschleichen können.


Isaac
verstaucht sich den Knöchel. Was zuerst harmlos erscheint, könnte aber bald sein Sportstipendium gefährden. Und so greift er trotzdem zu den Schmerztabletten, die ihm seine Grossmutter gibt, was ihm ermöglicht, wieder aufs Spielfeld zu kommen. Roxy hält Einzug in sein Leben...
Als Isaacs Schwester Ivy erfährt, dass sie ihren Schulabschluss wahrscheinlich nicht schaffen wird, erkennt sie ihre letzte Chance und beginnt Medikamente einzunehmen, um sich besser konzentrieren zu können. Gemeinsam mit Addison hat sie das Gefühl, alles schaffen zu können...


Die beiden Geschwister spielen die Hauptrolle im lebensgefährlichen Wettstreit der beiden "Drogen" Roxy (Oxycodon) und Addison (Adderall). Beide wollen beweisen, wie gefährlich sie sind und wollen nicht von einem anderen Familienmitglied verdrängt werden.


Nur schon die Übersicht über die Familienclans der Drogen auf der Innenseite der Klappenbroschur hat mich fasziniert und gefesselt. Allein die Idee, diesen wie Menschen Leben einzuhauchen ist grandios.
Es ist faszinierend, in die Gedankenwelt der Drogen einzutauchen, die oft mit dem Konflikt zwischen ihrem missbräuchlichen Gebrauch und ihrem ursprünglichen medizinischen Nutzen zu kämpfen haben.
 

Ich bin dem Prolog gegenüber recht zwiegespalten eingestellt. Auf der einen Seite facht er zwar die Spannung und das Miträtseln an, auf der anderen Seite nimmt er jedoch leider auch recht viel vorweg.



Der Schreibstil der Shustermans liest sich angenehm flüssig und fesselnd. Sie nutzen viele Metapher und beschreiben Szenen sehr bildhaft, so dass sie eine dichte Atmosphäre schaffen.
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Isaac, Ivy sowie von Roxy und Addison. Der Wechsel zwischen den Menschen und den Drogen gibt eine ganz besondere Dynamik.
Zwischen den Kapiteln gibt es das eine oder andere Intermezzo, in denen andere Drogen ihre Geschichte erzählen.


Fazit:

"Roxy" ist eine aufrüttelnde, tiefgründige und äusserst kreative Geschichte über den Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente. Die Idee der personifizierten Drogen gefällt mir ausgesprochen gut. Auch wenn Neal und Jarrod Shusterman definitiv keine Wohlfühlgeschichte geschrieben haben, ist es es sehr wichtiges Buch, das ich nur weiterempfehlen kann.







© Favolas Lesestoff

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis:
Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an den Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzbestimmungen und in der Datenschutzerklärung von Google.