"Die Sonnenfeuer-Ballade: A Song to Raise a Storm" von Julia Dippel

Titel: A Song to Raise a Storm

Reihe: Die Sonnenfeuer-Ballade, Band 1

Autorin: Julia Dippel

Verlag: Planet! (9. Oktober 2023)

Seitenzahl: 512
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

Inhalt:

Städte, Siedlungen und Straßen gehören den Menschen, die Wälder jedoch sind das Reich der Qidhe, der magischen Wesen. So will es das umstrittene und streng durchgesetzte Friedensabkommen. Aber Sintha pfeift auf diese Gesetze. Halb Mensch, halb Qidhe muss sie sich ohnehin mit dem Misstrauen beider Welten herumschlagen – besonders mit dem der Vakàr, einem dunklen magischen Volk, das die Einhaltung des Friedensabkommens erbarmungslos überwacht. Als eines Tages ein Schneesturm aufzieht und Sintha gezwungen ist, in einem menschlichen Gasthof Schutz zu suchen, ändert sich für sie alles. Denn in dem eingeschneiten Dörfchen ist ein Mord geschehen und ausgerechnet der gefürchtete Anführerder Vakàr ist gekommen, um ihn aufzuklären. Mit Sintha im Sturm gefangen wirft Arezander nun jedoch nicht nur ein Auge auf ihre ganz speziellen Fähigkeiten …

(Bild- und Textquelle: Thienemann)  

Die Menschen beanspruchen Städte, Siedlungen und Strassen, während die Wälder dem Reich der Qidhe, den magischen Wesen, gehören. Das umstrittene und streng durchgesetzte Friedensabkommen bestimmt diese Aufteilung. Sintha jedoch kümmert sich wenig um diese Gesetze. Als Halb-Mensch, Halb-Qidhe sieht sie sich ohnehin mit dem Misstrauen beider Welten konfrontiert, insbesondere mit dem der Vakàr. Diese dunkle magische Gemeinschaft überwacht rücksichtslos die Einhaltung des Friedensabkommens.

Als eines Tages ein Schneesturm aufzieht, findet Sintha Schutz in einem menschlichen Gasthof. Dieser Zwischenfall markiert eine entscheidende Wendung in ihrem Leben. In dem eingeschneiten Dorf wurde ein Mord begangen, und ausgerechnet der gefürchtete Anführer der Vakàr kommt, um ihn aufzuklären. Mit Sintha im Sturm gefangen, rückt Arezander nicht nur den Mord, sondern auch ihre besonderen Fähigkeiten in den Fokus.

Sintha, oder kurz Sin ist wirklich eine taffe, junge Protagonistin. Sie lässt sich nichts gefallen, handelt nach ihrem eigenen Ermessen und verteidigt bedingungslos diejenigen, die ihr am Herzen liegen. Ihr starker Wille und ihre Entschlossenheit sind erfrischend. Sie trotzt allem und jedem, besonders jedoch Arezaneder. (Zu meiner Enttäuschung bleibt sie sich jedoch nicht das ganze Buch hindurch treu.)

Arezander, der gefürchtete Anführer der Vakàr, ist nicht nur gutaussehend, sondern auch ziemlich verschlossen. Seine Beweggründe sind schwer zu durchschauen, und manchmal fühlt man sich ein wenig hinters Licht geführt.

Die Lektüre hat viel Lesespass mit sich gebracht. Die Spannung wurde geschickt aufrecht erhalten, denn die Handlung entwickelte stetig weiter, ohne jemals langweilig zu werden. Ich wurde von einigen unerwarteten Wendungen überrascht und freue mich sehr auf die Fortsetzung.

Mein kleines Highlight war übrigens Nivi, das Irrlicht.

Besonders cool fand ich den QR-Code für die expliziten Szenen in der Geschichte. Das ermöglichte einem, die Handlung entspannt verfolgen zu können, ohne dass das Buch auf den "spicy" Teil reduziert wurde.

Der Aufenthalt im Gasthaus war interessant und aufschlussreich, mir jedoch trotzdem etwas zu lange. Ich hätte lieber mehr von der Welt ausserhalb des Gasthauses erkundet, von der man zu Beginn bereits einen kurzen Einblick erhielt.
Während der Lektüre war ich ganz dem Lesesog erlegen. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass mehr von dieser Welt erkundet worden wäre, anstatt sich so stark auf die Spannungen zwischen Sin und Arezander zu konzentrieren.

Der Schreibstil von Julia Dippel ist flüssig und bildhaft, so dass die Geschichte einen regelrecht Sog entwickelt und man immer tiefer in die faszinierende Welt von gezogen wird.

Fazit:

fesselnd, düster, emotional

"A Song to Raise a Storm" ist der spannungsgeladene Auftakt einer neuen, atemberaubenden Trilogie. Julia Dippel mixt hier eine facettenreiche Fantasywelt mit grossen Emotionen. Mit ihren interessanten Kreaturen und einem fesselnden Schreibstil hat sie einen Pageturner geschaffen.

Ich hätte jedoch gerne die Welt ausführlicher erkundet und dafür auf die eine oder andere brisante Szene zwischen den Protagonisten verzichtet. 

© Favolas Lesestoff