Samstag, 12. März 2016

[Rezigramm] "Almost" von Anne Eliot



Titel: Almost
Reihe: nein
Autorin: Anne Eliot
Übersetzerin: Birgit Niehaus
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (18. März 2016)
Genre: Contemporary Young Adult
ISBN: 978-3423716710
Seiten: 464
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14-16 Jahre


Inhalt:
Drei Jahre ist die Nacht her, die das Leben der heute siebzehnjährigen Jess für immer veränderte. Nun will Jess nichts mehr, als wieder ein normales Leben führen - und dazu braucht sie 1. das Sommerpraktikum bei der Firma geekstuff.com, 2. ein soziales Leben und 3. einen Freund. Denn nur, wenn sie all das hat, werden ihre Eltern ihr glauben, dass alles wieder okay ist bei ihr, und sie endlich wieder ein normales Leben führen lassen. Als ausgerechnet ihr Mitschüler Gray sich als Mitkonkurrent für das Praktikum entpuppt, bietet sich für Jess die perfekte Lösung für alle drei Punkte: Sie teilen sich den Job, Gray bekommt das ganze Geld und tut dafür so, als wäre er ihr Freund. Was Jess aber nicht weiß: dass Gray seine ganz eigenen Gründe hat, sich auf den Deal einzulassen.
(Bild- und Textquelle: dtv)  




Gleich zu Beginn lernen wir Jess und einige ihre Probleme kennen. Sie schläft Nachts nämlich kaum und versucht das dann tagsüber in ihrem Auto etwas aufzuholen und sich mit viel Red Bull wach zu halten. Sie wartet nämlich auf ihr Bewerbungsgespräch für einen Praktikumsplatz bei Geekstuff.com. Sie braucht diesen Job unbedingt, denn nur so kann sie ihr normales Leben zurück bekommen und darf sich fürs College bewerben. Denn seit jener unheilvollen Nacht vor drei Jahren hat sie riesige Probleme und steht unter totaler Beobachtung ihre Eltern.


Doch auch Gray muss diesen Sommerjob unbedingt haben - und zwar braucht er das Geld, damit er sich das College finanzieren kann. Und weil beide befürchten, der andere bekomme den Zuschlag, gehen sie einen Deal ein: Gray bekommt den bezahlten Job und Jess arbeitet gratis mit. Er ist dafür den Sommer über ihr 'Fake-Freund', so dass Jess ihren Eltern beweisen kann, wie gut es ihr geht und dass sie wirklich ausziehen und aufs College gehen kann. Aber dann wird ihr Albtraum plötzlich wieder schlimmer und Gray hat auch noch etwas mit jener Nacht zu tun ....


Die Protagonistin Jess ist sehr kratzbürstig und hat hart für ihren Bitch-Ruf an der Schule gearbeitet. Ihr soziales Leben besteht aus ihrer Familie, vor allem ihre kleine Schwester Kika ist ihr sehr wichtig. Kika versucht ihr auch oft zu helfen, am liebsten mit irgendwelchen Listen. Sie hat so ein grosses Schutzschild um sich hochgezogen, dass sie niemanden an sich heranlässt und sich am liebsten in ihr Zimmer zurückzieht.
Gray ist schon lange in Jess verliebt. Er ist einer der wenigen, der weiss, was in jener Nacht vor drei Jahren passiert ist, denn er war dabei. Seither plagt ihn das schlechte Gewissen. Er muste versprechen, niemandem etwas zu erzählen, und Jess aus dem Weg zu gehen. Doch als sie droht, einen anderen als Freund zu engagieren, willigt er doch ein, denn er möchte sie beschützen. 

Die Idee mit dem Fake-Freund-Vertrag finde ich sehr witzig. Er bringt die beiden Protagonisten an ihre Grenzen, aber auch in kritische und witzige Situationen.
Gray ist zwar ein sehr feinfühliger Mensch, provoziert Jess aber auch sehr gerne, um sie aus den Reserven zu locken. So entstehen viele wirklich witzige und bissige Dialoge, die äusserst unterhaltsam sind.
Die Geschichte ist abwechselnd aus Jess' und Grays ich-Perspektive geschrieben. So erleben wir die beiden immer einmal von aussen, wie sie auf andere wirken, und dann erhalten wieder einen tiefen Einblick in ihr Inneres. Durch die Vergangenheit haben sich beide eine Fassade aufgebaut, die jedoch langsam zu bröckeln beginnt, als sich die beiden besser kennenelernen.

"Almost" ist meiner Meinung etwas kitschig, denn schon bald geraten beide Seiten ins Schwärmen für den anderen. Wer aber gerne süsse Liebesgeschichten liest, ist mit diesem Titel von "Anne Eliot" siche gut bedient.
Wie viele Lovestorys ist auch diese vorhersehbar, doch es muss ja nicht immer das Rad neu erfunden werden.


Der Schreibstil von Anne Eliot ist locker und süffig zu lesen, so dass man "Almost" kaum aus der Hand legen mag. Die Autorin baut auf grosse Emotionen und weiss den Leser mit den Problemen ihrer Protagonisten und der aufkeimenden Liebe zu fesseln.





Mit "Almost" bedient Anne Eliot sicher die so beliebte Sparte von Liebesgeschichten mit grossen Probleme und Geheimnissen, die auf den Protagonisten lasten.
Die Idee mit dem Fake-Freund-Vertrag ist jedoch richtig frisch und die bissigen Dialoge peppen die doch vorhersehbare Geschichte perfekt auf, so dass "Almost" 1A Lesefutter für Romantiker ist.






Plötzlich denkt jeder, ich wäre geheilt.
Und ich? Ich hab's satt, über Dinge zu reden, die ohnehin nie wieder in Ordnung kommen. Darüber, dass es mir fast wieder gut geht. Dass mein Leben fast wieder normal ist.     (Jess, Seite 12)

Im echten Leben gibt es keine Wiederholungsspiele. Und auch keine Strafpunkte, egal wie echt die Fouls sind.     (Gray, Seite 23) 

Mein Brustkorb ist Schauplatz einer unkontrollierten Schmetterlingsattacke. Einer Schmetterlingsrevolte. Eines von Schmetterlingen verübten Massakers.
Massakrierte Person: ich.
Eingesetzte Waffen: Wangengrübchen.     (Jess, Seite 33)

"Wo hast du diese Textbausteine her? www.schnell-und-schlüpfrig-zum-Knutschdate.com? Oh Manm, echt."
Ich lache. "Nee: www-Volltrottel-versucht-mit-wunderschöner-Fake-Freundin-zu-kommunizieren.com."     (Gray, Seite 176)





© by Favolas Lesestoff

1 Kommentar:

  1. Heyho,

    bei diesem Buch hatte ich die Leseprobe gelesen und irgendwie konnte es mich nicht ​so mitreisen. Aber deine Rezi macht mich doch schon wieder neugierig. :D

    Liebe Grüße,
    Ruby

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