Samstag, 24. Januar 2015

[Rezension] "Schrei" von Eric Berg





Titel: Schrei
Autor: Eric Berg
Genre: Jugendthriller
Verlag: bloomoon (8. Januar 2015)
ISBN: 978-3845807751
Seiten: 160
empfohlenes Lesealter: 14 - 17 Jahren





Früher habe ich sehr oft Thriller gelesen, doch in letzter Zeit ist dieses Genre definitiv zu kurz gekommen. Da Cover und Inhalt von "Schrei" vielversprechend aussahen, habe ich mich dazu entschlossen, es zumindest mit einem Jugendthriller wieder einmal zu versuchen.





Es sind schwüle Tage im August, als Lulu ins Internat am See zurückkehrt. Aber ihr graut vor dem bevorstehenden Schuljahr. Nicht nur, dass ihre beste Freundin plötzlich wie besessen Todesszenen zeichnet und Lulu fies gemobbt wird. Ausgerechnet Niko geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, obwohl sie doch eigentlich glücklich mit Lars zusammen ist. Lulu muss sich endlich entscheiden, wen sie wirklich liebt, bevor es zu spät ist …
(Bild- und Textquelle: bloomoon)




Einstieg ins Buch:
Scheisse gelaufen. Das ist das Erst und Letzte, was mir durch den Kopf geht wenn ich daran denke. 

Im ersten Kapitel spricht Heiko den Leser direkt an und wirft ihm einige reisserische Infobrocken vor, macht jedoch nur Andeutungen, so dass man sofort gepackt wird und herausfinden möchte, was da wirklich geschehen ist, dass die Internatsleitung die Schule dicht gemacht hat. 
Danach begleiten wir Lulu auf dem letzten Wegstück zurück nach Sommerfeld, zurück ins Internat , ins Haus Lombardi, an den zukünftigen Unglücksstelle.

Eric Berg geht ungewohnte Wege. Er vereint in "Schrei" zwei ganz unterschiedliche Erzählweisen. Zum einen erleben wir an der Seite von Lulu die Vergangenheit bis zum Unglück. Hier erzählt der Autor in der 3. Person und zeigt uns die Sicht der einst sehr beliebte Kapitänin der Volleyballmannschaft, Schülersprecherin und Redakteurin der Schülerzeitung. Doch dann erleben wir, wie die Situation kippt und Lulu mehr und mehr gemobbt wird.

Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle in den Schatten eines Baumes gesetzt und ausgiebig geweint, um alles rauszukriegen, was an Frust und Mutlosigkeit in ihr war. Doch die Zukunft konnte man leider nicht einfach wegweinen oder mit Tränen besänftigen, man konnte sie nur durchstehen.     (Lulu, Seite 19)

Zwischen diesen Kapiteln kommen die verschiedensten Mitschüler zu Wort und zwar in der Gegenwart, also nach dem Unglück. Diese schildern ihre Meinung zu den Geschehnissen und zur Person von Lulu und sprechen dabei den Leser zum Teil direkt an. Durch diese Abschnitte bekommen wir von Lulu ein ganz anderes Bild und setzten nach und nach das Puzzle zusammen.

Auf der einen Seite fand ich das richtig toll, denn wir erleben die unterschiedlichsten Blickwinkel, was äusserst spannend ist. Lulu wird von allen Seiten beleuchtet und wird in Schatten und Licht getaucht. Auf der anderen Seite kommen so auf gerade einmal 160 Seiten 13 Personen zu Wort, was die Lektüre auch anspruchsvoll macht. Über diese Erzähler erfahren wir nämlich nicht viel, sie dienen nur als Informationsquelle, um den Nebel um das Unglück zu zu lichten, und so wird es manchmal schwierig, diese ins Gesamtbild einzuordnen.

"Du siehst nicht seinen Charakter, sondern nur das Drumherum. Jenny ist das Drumherum völlig egal. So ist das, wenn man jemanden liebt."     (Simon zu Lulu, Seite 125)

Eric Berg passt seinen Schreibstil perfekt dem Erzähler an, was ein interessantes Spannungsfeld gibt. Lulus Kapitel schildert er recht sachlich und ruhig, für die Berichte der Mitschüler verwendet er eine sehr direkte und jugendliche Sprache.





Eric Berg begeht interessante Wege und führt die Vergangenheit und das Jetzt an den gleichen Platz namens 'Unglücksstelle', auch als 'Tatort' bekannt. Die unterschiedlichsten Blickwinkel erzeugen Spannung und führen uns Schritt für Schritt Richtung Ziel.
"Schrei" ist ein Jugendthriller, der es in sich hat.




Zum Buch gibt es auch eine interessante Seite: *klick*





© Derek Henthorn
Eric Berg ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Eric Walz. Er wurde 1966 in Königstein geboren und beschloss im Jahr 2002, seinen lang gehegten Kindheitstraum zu verwirklichen und Bücher zu schreiben. Bereits mit seinem Debütroman „Die Herrin der Päpste“konnte er einen großen Erfolg verbuchen. Weitere Romane historischen Inhalts folgten, ehe sich Walz kriminalistischen Themen widmete, die er unter dem Pseudonym Eric Berg veröffentlicht. Sein Kriminalroman „Das Nebelhaus“ stand monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, auch der Nachfolger „Das Küstengrab“ entwickelt sich zum Verkaufsschlager.

Im Frühjahr 2015 erscheint mit „SCHREI“ Walz‘ erster Roman für Jugendliche bei bloomoon, ebenfalls unter dem Pseudonym Eric Berg.
(Bild- Textquelle: bloomoon)


1 Kommentar:

  1. Hallo!
    Ich habe dich getaggt!
    http://dasleseeulchen.blogspot.com/2015/01/getagged-sisterhood-of-world-bloggers.html
    Viel Spaß wünscht dir
    Das Leseeulchen

    AntwortenLöschen

Hinweis:
Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an den Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzbestimmungen und in der Datenschutzerklärung von Google.