Freitag, 5. Juni 2015

[Rezension] "Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken" von Sabaa Tahir




Titel: Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken
Reihe: Elias & Laia, Band 1
Autorin: Sabaa Tahir
Originaltitel: An Ember in the Ashes
Genre: High Fanatsy
Verlag: Bastei Lübbe (one by Lübbe) (15. Mai 2015)
ISBN: 978-3846600092
Seiten: 512
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Nach der tollen Leseprobe ist "Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken" gleich hoch auf dem Wunschzettel eingestiegen und ich dem tollen Cover konnte ich einfach nicht widerstehen.



Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...
(Bild- und Textquelle: Bastei Lübbe)




Einstieg ins Buch:
Mein grosser Bruder kehrt heim in den dunklen Stunden vor der Morgendämmerung, in denen sogar die Geister ruhen. Er riecht nach Stahl und Kohle und Schmiede. Er riecht nach dem Feind.     (Laia)

Ich finde es immer sehr spannend, wenn ein Autor einen bestimmten Grund hatte, sein Buch zu schreiben. Sabaa Tahir hatte sogar zwei davon: Zum einen ist sie in der Mojave-Wüste aufgewachsen, was das Setting von "Elias & Laia" beeinflusste, zum anderen hat sie sich nach der Lektüre eines Artikels über verschleppte Brüder und Männer im Kaschmir gefragt, ob sie ihre Brüder zurückholen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich eigentlich dachte, dass Sabaa Tahirs Geschichte eine Dystopie sei, sie entpuppte sich dann aber schnell als High Fantasy.

Die Autorin hat eine faszinierende und facettenreiche Welt geschaffen. Auf der einen Seiten haben wir die Kundigen, die Eimheimischen, die für mich arabisch angehaucht waren, auf der anderen Seite stehen die Eroberer, die Martialen. Sie herrschen im Imperium, das mich stark an das römische Reich erinnerte. Nicht nur die Namen oder die ganze Militärakademie mit ihrem Drill weist deutliche Parallelen auf, auch die Kapitelüberschriften sind römische Zahlen. Und so kommt es, dass ich mich trotz komplexem Weltenaufbau recht schnell zurecht gefunden habe.

Das Leben besteht aus einer Million Augenblicke, die nichts bedeuten. Aber der Augenblick, als Darin geschrieben hat - dieser Augenblick bedeutet alles. Er war eine Mutprobe. Und ich bin durchgefallen.     (Laia, Seite 32)

Die Geschichte wird abwechselnd aus der ich-Perspektive von Laia und Elias erzählt. Mit ihr erleben wir als Einstieg gleich die Grausamkeit der Soldaten des Imperiums und ihren Anführern, den Masken. Ihre Grosseltern, bei denen sie lebt, werden vor ihren Augen umgebracht und ihr Bruder mitgenommen. Sie selber entkommt, hat aber ein so schlechtes Gewissen, dass sie ihrem Bruder nicht geholfen hat, dass es ihr Fixpunkt wird, ihn zu befreien. Aus diesem Grund schliesst sie sich dem Widerstand an und lässt sich auf eine sehr gefährliche Mission ein: Sie soll als Sklavin in der Militärakademie Schwarzkliff spionieren.

Elias steht auf der anderen Seite. Er ist nämlich der Beste des Abschlussjahrgangs von Schwarzkliff, bald soll er die Maske für immer tragen. Doch er kann sich damit nicht anfreunden und plant seine Flucht, als einer der mysteriösen Auguren ihn vor eine schwer wiegende Wahl stellt.

"Dieses Leben ist nicht immer das, wofür wir es halten", sagt Cain. "Du bist wie die Glut in der Asche, Elias Veturius. Du wirst funkeln und brennen, plündern und zerstören. Du kannst es nicht ändern. Du kannst es nicht aufhalten."     (Elias, Seite 80)

Beide Protagonisten empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und Laia wie auch Elias machen eine enorme Entwicklung durch. Der Titel lässt auf eine grosse Liebesgeschichte zwischen den beiden schliessen, doch die Autorin rückt diese in den Hintergrund und baut sie sehr unaufdringlich in die Handlung ein, was ich sehr positiv wahrnahm. 
Auch die Nebenfiguren fand ich richtig gut gelungen, denn viele wussten zu überraschen oder wuchsen über sich heraus. 

Schnell konnten mich Elias und Laia mit ihren Schicksalen fesseln. Ich empfand es äusserst spannend, die Seiten der Unterdrückten und der Eroberern zu erleben. Der magische Anteil mit seinen Auguren, Dschinns oder Efrite wurde mit üblen Intrigen durchzogen und bald übte die Geschichte einen derartigen Sog aus, dass ich das Buch kaum noch aus den Händen legen konnte.
Sabaa Tahir schreibt so bildgewaltig, so dass ich mir "Die Herrschaft der Masken" auch gut als Leinwandepos vorstellen könnte.

Auf welche Stimme soll hören? Auf den Spitzel oder die Sklavin? Den Kämpfer oder den Feigling? Ich dachte, die Antwort auf solche Fragen sei einfach. Das war, bevor ich lernt, was richtige Angst ist.     (Laia, Seite 158)

Hier wird an gar nichts gespart und so erstaunt es auch nicht, dass es etliche brutale und grausame Szenen gibt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Das Ende ist wirklich sehr offen gehalten, erinnert beinahe eher an einen Anfang für etwas Grösseres. Nur gut, dass inzwischen klar ist, dass es mit "Elias & Laia" weitergeht.


mitreissend, emotional, aber auch brutal
"Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken" fesselte mich von Anfang und bot alles, was mein Leserherz begehrt. Ganz grosses Kino!








Sabaa Tahir war Redakteurin bei der Washington Post. Berichte über den Nahen Osten beschäftigten sie und führten schließlich dazu, dass sie ihren ersten Roman schrieb. Sie wollte eine Geschichte erzählen, die die Gewalt in unserer Welt abbildet. Sie wollte aber auch Figuren erschaffen, die in dieser Welt Hoffnung finden. Die nach Freiheit suchen und sich für die Liebe entscheiden, egal gegen welche Widerstände. Aus diesem Impuls heraus entstand ihr erster Roman, Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken.
(Textquelle: Bastei Lübbe)



14 Kommentare:

  1. Halli hallo

    Schön hat es dir auch so gut gefallen und ist es nicht toll dass es einen zweiten Band gibt, für einmal bin ich deswegen nicht " böse" ;)
    Liebe Grüsse
    Bea

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    1. Huhu Bea

      Oh ja, ich bin wirklich auch froh, dass es einen zweiten Teil gibt, denn ich empfand das Ende wirklich eher als Anfang. Nun müssen wir uns aber in Geduld üben, Sabaa Tahir hat ja eben erst mit schreiben begonnen ....

      lg Favola

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  2. Hey Favola :)

    ich habe das Buch auch gerade beendet und fand es ganz gut. Die Charaktere haben sich echt gut entwickelt, Vor allem Laia, die ich am Anfang noch sehr naiv teilweise fand. Ich hoffe, das wird im zweiten Teil noch viel besser. Erwarte den mit Spannung.
    Vielen Dank für die schöne Rezi :)

    Liebste Grüße Sine

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    1. Hi Sine

      Ich finde es immer sehr wichtig, dass sich die Protagonisten weiterentwickeln. Vor allem in so einer krassen Welt wie Elias und Laia leben. Ich bin auch schon sehr gespannt auf den zweiten Band.

      lg Favola

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  3. Huhu,

    Ich habe es vor allem gerne gelesen, wie sich die Charaktere entwickelt.
    Es wurde ja auch oft die gewalttätigen Szene bemängelt, aber ich glaube das von der Autorin ganz andere Erfahrungen in die Geschichte mit eingeflossen sind, weil sie durch die Recherchen ziemlich viel mitbekommen hat. Ich jedenfalls war auch sehr von der Erzählung beeindruckt.

    LG
    Steffi♥

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    1. Hoi Steffi

      Meiner Meinung nach haben die brutalen Szenen auch gut in die Geschichte gepasst. So hat man die Welt, in der Elias & Laia leben besser vor Augen gehabt. Ich finde es nur wichtig, dass man das vorher auch weiss .....
      Ja, der Erzählstil hat mir auch sehr gut gefallen und ich freue mich schon, dass es weitergehen wird. Nur brauchen wir da noch viel Geduld.

      lg Favola

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  4. Hilfe, da habe ich ja schon wieder ein Buch gefunden, was ich unbedingt lesen muss.

    LG
    Mo

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  5. Huhu ♥ eine wirklich schöne Rezension (wie immer ^^) ! Schon seit erscheinen schleiche ich um das Buch herum und möchte es unbedingt lesen vor allem da die meisten wirklich angetan von der Geschichte sind :) früher oder später wird es also auch bei mir im Regal landen ♥
    Liebe Grüße
    Nasti

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    1. Hi Nasti

      Dann schau doch, dass es besser früher bei dir im Regal landet ;-)
      Ich hatte es auch richtig schnell gelesen ...

      lg Favola

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  6. Jaja, ich bin eine der wenigen, die das Buch eher mittelmäßig finden! Ich fand es streckenweise sehr langatmig! Aber die Idee war gut, aber auch nicht neu! LG

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    1. Hi Verena

      Ja, da sind halt Geschmäcker unterschiedlich. Ich selber konnte in dem Buch keine Längen entdecken, habe es regelrecht verschlungen. Aber ich denke auch immer, dass es eine grosse Rolle spielt, zu welchem Zeitpunkt man ein Buch liest.

      lg Favola

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  7. Hallo :)
    das Buch klingt wikrlich interessant! Normalerweise halte ich Abstand von zu sehr gehypten Büchern, aber es scheint dieses Buch hat den Hype verdient!
    Nur gut das ich nachher mal eine für mich neue Buchhandlung besuchen werde, vielleicht dürfen "Elias und Laila" ja bei mir einziehen :D

    Liebe Grüße

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    1. Huhu Nenatie

      Und? Durften Elias & Laia bei dir einziehen?

      lg Favola

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