Sonntag, 21. Juni 2015

[Rezension] "Herzriss" von Britta Sabbag





Titel: Herzriss
Reihe: ja, Band 2
Autorin: Britta Sabbag
Verlag: Bastei Lübbe (Boje) (16. April 2015)
Genre: Jugendbuch, Coming-Of-Age
ISBN: 978-3414823816
Seiten: 224
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 15 Jahre



Mit ihrem ersten Jugendbuch "Stolperherz" konnte mich Britta Sabbag damals richtig begeistern. Es brachte einem ein Stück Jugend zurück, weckte Abenteuerlust und Schmetterlinge im Bauch, zauberte einem ein Lächeln aufs Gesicht und hinterliess ein rundum wohliges Gefühl. Und darum freute ich mich riesig, als ich erfuhr, dass es mit Sanny und Greg weitergeht.


Sanny erlebt mit Bassist Greg ihre erste große Liebe. Doch als der einen Plattenvertrag angeboten bekommt, ist klar, dass die Band damit vor einer echten Zerreißprobe steht. Auch Sanny kommen Zweifel: Hat ihre Liebe zu Greg eine Zukunft, wenn er vielleicht schon bald das Leben eines Popstars führt? Gleichzeitig lassen sich Sannys Eltern scheiden, und Sanny merkt, dass ihre Kindheit zwar irgendwie vorbei ist, aber das Erwachsensein noch nicht richtig angefangen hat. Und mitten in diesem Gefühlschaos stellt sie dann auch noch fest, dass die Freundschaft zu Schlagzeuger Lex ein paar ganz bestimmte Punkte überschreitet ...
(Bild- & Textquelle: Bastei Lübbe)






Einstieg ins Buch:
Zerrissenheit ist ein Begriff, der in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet wird. Mir ihm bezeichnete man ursprünglich einen Zustand der Zerknirschung des Herzens, einen Zwiespalt des Menschen, eine Art Bedrängnis der Seele, die einen inneren Konflikt zwischen Wènschen und Wirklichkeit darfstellt (...)

MIt "Herzriss" bekommen wir gleich mehrere Sachen geboten. Zum einen ist es natürlich die Fortsetzung von "Stolperherz", zum anderen eine tolle Geschichte rund ums Erwachsenwerden. Aber in den 224 Seiten steck nocht viel mehr, als man vorerst denkt. Natürlich geht es um Freundschaft und Liebe, um Wünsche und Vertrauen, doch es geht auch ums Loslassen können. Gleich zu Beginn der Geschichte muss sich Sanny der Tatsache stellen, dass sich ihre Eltern scheiden lassen werden. Es finden tagtäglich Verhandlungen um das Haus, das Auto, Möbelstücke und um Sanny statt und sie selber fällt zwischen Stuhl und Bank. Und so muss sie lernen, für sicher selber einzustehen, herausfinden, was sie selber will. Und diese Entwicklung steht der Protagonistin richtig gut.

"Wir zwei sind wie Iron Man und Hulk. Du bist schlau, und ich bin stark. Wir sind unschlagbar."     (Paps zu Sanny, Seite 21)

Am Ende von "Stolperherz" ist Sanny mit Greg zusammengekommen und alles ist schön, bis sie gemeinsam zu einem Vorspielen fahren. Es geht um viel, denn ein Plattenvertrag für die Band liegt im Bereich des Möglichen. Wer hätte da gedacht, dass dieser Trip alles auf die Probe stellt: die Band, die Frendschaft, ja sogar die Liebe?

Und so hat Greg bei mir leider Minuspunkte gesammelt - und das nicht nur bei mir. Wie weit darf oder soll man gehen um die eigenen Ziele zu erreichen? Es ist ganz klar, dass man die Chance nutzen muss, die sich einem bieten, doch für welchen Preis?

"Manchmal ist das, wovor wir uns fürchten, und das, wonach wir uns sehnen, ein- und dasselbe."     (Greg, Seite 31)

Dafür lernen wir in "Herzriss" Lex besser kennen. Im ersten Band war er eher eine Randerscheinung, wird nun aber mit seiner sensiblen und ruhigen Art eine wichtige Stütze für Sanny. Ist es da nicht selbstverständlich, dass sich Gefühle entwickeln? Die Frage ist nur, welche Art von Gefühle ....

Neben den vielen tiefgründigen Themen bringt Flocke immer wieder ein Schmunzeln ins Spiel. Er ist einfach der charismatische, witzige Freund, den wohl jeder in seinem Leben haben sollte und der  der Geschichte gut tut.

Manchmal wirft das Leben dir Mediznbälle zum Volleyballspielen auf deine Feldhälfte, und du musst trotzdem weiterspielen.    (Seite 197)

Das Buch lässt sich wieder locker flockig lesen, denn Britta Sabbag schreibt wie immer sehr flüssig und unterhaltsam. Immer wieder streut sie wunderschöne Sätze ein. Einige der Zitate sind richtige Lebensweisheiten, was toll zum Inhalt der Geschichte passt.



"Herzriss" ist mehr als eine lockere Geschichte übers Erwachsenwerden. Die 220 Seiten bergen eine Tiefe, die überrascht und nachdenklich macht. Freundschaft und Liebe, Vertrauen und Loslassen, seine Träume leben und Ziele erreichen .... alles Aspekte, die in jeder Lebenslage, in jedem Alter wichtig sind, nicht nur in der Jugend. 




   

1. Stolperherz     zu meiner Rezension
2. Herzriss






© Beatrice Treydel
Britta Sabbag, geboren in Osnabrück (Sternzeichen Skorpion; für alle, die das wichtig finden), studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Universität Bonn. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums arbeitete sie sechs Jahre als Personalerin in verschiedenen Firmen. Als die Krise zuschlug, nutzte sie die Chance, um das zu tun, was sie schon immer tun wollte: schreiben. Nach Fertigstellung des ersten Romans besuchte sie diverse Drehbuchseminare der IFS Köln und die Autorenwerkstatt des Kölner Filmhauses; verschiedene Drehbuchstoffe befinden sich derzeit in der Entwicklung. Heute schreibt, lebt und liebt sie immer noch in Bonn und will ihrer Wahlheimat auch weiterhin treu bleiben.

(Bild- & Textquelle: Brittag Sabbag)





Brittag Sabbag hat sich mir auch schon als B-Sagerin zur Verfügung gestellt:



3 Kommentare:

  1. Liebe Favola,
    ich bin ein großer Fan der Reihe und war sehr froh, dass mir auch Band 2 gefallen hat. Weißt du, ob noch ein 3. Teil erscheinen soll?
    LG Lena

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    1. Hey Lena

      Ich habe vorhin zur SIcherheit gleich mal bei Britta Sabbag nachgefragt. Nein, es wird keinen weiteren Teil geben ... Von der Geschichte her passt das für mich sehr gut, ich hoffe aber, dass die Autorin bald wieder ein Jugendbuch schreiben wird.

      lg Favola

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  2. Hallo,
    ich bin gerade über deinen Blog gestolpert und er gefällt mir super gut :)
    Schöne Rezension :3
    Weiter so :)
    Gruß Pia von piasbuecherparadies.blogspot.de

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