Mittwoch, 15. Mai 2013

[Rezension] "Aufbruch: Partials 1" von Dan Wells





Titel: Aufbruch
Reihe: Partials, Band 1
Autor: Dan Wells
Genre: Jugendbuch, Dystopie
Verlag: ivi (12. März 2013)
ISBN: 978-3492702775
Seiten: 512
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Hach, ich liebe einfach Dystopien, dann das Cover und zu guter letzt all die begeisternden Stimmen zu diesem Buch .... da musste ich es einfach auch haben ...




Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …
(Bild- und Textquelle: Piper)





Einstieg ins Buch:
Das neugeborene Mädchen 485GA18M starb am 30. Juni 2076 um 6.07 Uhr morgens. Es war drei Tage alt.

Von der ersten Seite an hat uns "Aufbruch" in eine düstere, beklemmende Atmosphäre versetzt. Es wird das Jahr 2016 geschrieben und wir erleben, wie die 16-jährige Kira Walker während ihrem Praktikum auf der Säuglingsstation die Krankheitsverläufe und Todeszeitpunkte der Babys protokolliert. Seit dem Isolationskrieg vor elf Jahren, bei dem sich die künstlich geschaffenen Soldaten, die Partials, gegen ihre Schöpfer, die Menschen, erhoben und gesiegt haben, hat kein einziges Neugeborenes überlebt. Kira hat das Gefühl, dass nur Akten geführt werden und kein Heilmittel gesucht wird. Damit kann und will sie nicht leben. Als ihr Freundin Madison dann verkündet, dass sie schwanger ist, steht für Kira fest, dass sie alles daran setzen wird, dass dieses Baby überleben wird.

Kira ist ein sogenanntes 'Seuchenbaby'. Ihre Eltern sind während des Krieges durch den Virus umgekommen und sie erinnert sich nicht mehr an die Welt davor. So ist sie schnell erwachsen geworden - muss sie auch, denn da kein Baby überlebt, hat der Senat das Zukunftsgesetz erlassen. Er hofft, dass, je mehr Babys zur Welt kommen, endlich einmal eines überleben wird und so müssen die Frauen ab 18 so oft wie möglich schwanger werden - ob sie wollen oder nicht.
Kira bringt alle Atribute mit, die eine taffe, sympathische Protagonistin braucht. Sie ist selbstbewusst, mutig, intelligent, weiss was sie möchte und verliert ihr Ziel nicht aus den Augen. Sie setzt sich für andere ein und ist eine Freundin, mit der man Pferde (oder anderes) stehlen kann. Kira gibt sich nicht mir allem zufrieden und ist der Meinung, dass jeder etwas für sein eigenes Glück beitragen muss.


"Glück ist das Natürlichste auf der Welt, wenn du es hast, und etwas Fremdes, Seltsames und Unmögliches, wenn du es nicht hast. [...] Es ist, als wollte man eine Fremdsprache lernen. Du weisst genau, was du sagen willst, aber du findest nie die richtigen Worte, solange zu nicht allen Mut zusammennimmst und redest."     (Seite 91)

Marcus ist Kiras Freund seit sie denken kann. Er bringt sie zum Lachen, was ihr sehr wichtig ist. Leider bin ich mit Marcus nie warm geworden. Er war mir zu unnahbar, zu unscharf skizziert. Und auch wenn die beiden ein Liebespaar sind, fehlt mir die Prise Romantik, die für mich in so einem Fall doch dazu gehört. "Aufbruch" ist also eine reine Dystopie, ohne irgendwelchen Schnickschnack.
Geschickt lässt Dan Wells dafür Passagen über die Politik, die Forschung, Biologie und die Medizin einfliessen, so dass man ein gut ausgearbeitetes und umfassendes Bild dieser futuristischen Welt erhält. Und obwohl dafür auch einige Fachbegriffe verwendet wurden, hatte ich keine Verständnisprobleme.

Die Partials sind sehr interessant, doch hätte ich sehr gerne etwas mehr über sie erfahren. Sie sind eigentlich der Mittelpunkt der Geschichte und doch treffen wir erst sehr spät auf ein Exemplar dieser Spezies. Nach und nach macht uns Dan Wells zwar mit einzelnen Informationen den Mund wässrig, doch mein Hunger wurde damit nicht gesättigt. Ich denke und hoffe, dass wir da in Band 2 noch mehr erfahren werden.

Nachdem mich die ersten Seiten geschockt und gefesselt hatten, empfand ich den ersten Drittel als recht zäh. Danach zieht der Autor das Tempo an und die Geschichte wird dichter und mitreissend. Je näher das Ende rückt, umso dramatischer und packender wird es, so dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. "Aufbruch" konnte mich mit einigen unvorhersehbaren Wendungen überraschen und hat mich das eine oder andere Mal auf dem linken Fuss erwischt.

Schön ist, dass uns Dan Wells nicht mit einem fiesen Cliffhanger zurücklässt. Trotzdem freue ich mich schon auf Band 2, denn ich habe da so einige Vermutungen, die ich natürlich gerne bestätigt haben würde.





Nach einem etwas zähen Start trumpft Dan Wells mit einer spannenden Geschichte und überraschenden Wendungen auf. "Aufbruch" bringt alles mit, was eine gute Dystopie ausmacht: Es ist düster, beklemmend, aber mit einem Hoffnungsschimmer.






  1. Partials 01. Aufbruch
  2. Partials 02. Fragmente



Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Seine Romane um den jungen Killer John Cleaver sind große Erfolge. »Partials«, der Auftakt zu seiner neuen Young-Adult-Serie, eroberte den US-Buchmarkt im Sturm.
(Textquelle: Piper)


6 Kommentare:

  1. Das ist definitiv ein Buch für mich!! Und es war eine tolle Rezension! Vielen Dank!

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  2. Für mich war es eines der bisherigen Jahreshighlights!
    Zum Glück empfand ich das erste Drittel nicht so... Oder vielleicht war ich auch einfach noch berauscht von dem Weltenentwurf - keine Babys, ständig schwanger :o

    Jetzt hoffen wir beide, dass Dan Wells und mit dem Folgeband noch mehr begeistern kann :-)

    Glg
    Steffi

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  3. Na das klingt doch alles recht vielversprechend! :) Wie gut das ich vorhin auch mit Partials angefangen habe :D Wobei ich dachte: Partials..klingt wie Percents :D :D :D

    Wirklich schöne Rezension...mal sehen wie mir das Buch gefällt, bin aber wie gesagt erst auf Seite 30 oder so.

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  4. Das Buch liegt auch noch auf meinem SuB und ich bin schon sehr gespannt darauf ...

    Liebe Grüße

    Judith

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  5. Halli hallo
    Mir hat das Buch recht gut gefallen, aber als Highlight könnte ich es jetzt nicht bezeichnen.

    Was mich etwas gestört hat war dieser "politischkriegerischer" Teil, da kam ich mir manchmal vor als würde ich im Kino sitzen und einen amerikanischen Actionthriller schauen.
    Auch die Liebesbeziehung empfand ich irgendwie recht kühl.
    Spannend fand ich dann aber wieder diese überraschende Wendung ab Seite 435.

    Ich bin neugierig auf den zweiten Teil, kann da aber gut abwarten.

    Eine Dystopie der etwas anderen Art.

    Deine Rezi hat mir übrigens gut gefallen.
    Liebe Grüsse Bea

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  6. @Melissa:
    Danke :-) Und ja, das Buch lohnt sich definitiv :-)

    @Steffi:
    Ja, bin gespannt, wie es weitergeht und habe die eine oder andere Vermutung. Bin schon gespannt, ob diese so zutreffen. ;-)

    @Ayanea:
    Oh, dann viel Vergnügen mit deiner Lektüre. Ich hoffe, du bist gut ins Buch reingekommen.

    @Judith:
    Dann wünsche ich dir dann viel Lesespass. Gespannt darfst du wirklich sein, denn Dan Wells wartet mit einigen unerwarteten Wendungen auf.

    @Bea:
    Da sehen wir das Buch ja ganz ähnlich :-)

    lG Favola

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