Samstag, 3. Oktober 2015

[Rezigramm] "Mortal Heart - Das Erbe der Seherin" von Robin LaFevers



Titel: Mortal Heart. Das Erbe der Seherin
Reihe: His Fair Assassin series #3
Autorin: Robin LaFevers
Übersetzerin: Michaela Link
Genre: Jugendbuch, Fantasy, Historisches
Verlag: cbj (9. Februar 2015)
ISBN: 978-3570401804
Seiten: 608
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren


Inhalt:
Geduldig hat Annith auf ihre große Chance gewartet, in die Fußstapfen ihrer Schwester zu treten – als Dienerin des Todes. Umso bitterer ist sie enttäuscht, als sie erfährt, dass die Äbtissin vorhat, sie zur Seherin auszubilden und damit zu einem Schicksal zwischen den Mauern des Klosters zu verdammen. Verraten von jenen, denen sie vertraute, beschließt Annith ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
(Bild- und Textquelle: cbj 




Erst hat mich der Umfang des Buches etwas abgeschreckt, aber einmal begonnen, liest sich auch die Geschichte um Annith sehr flüssig. Nach so einer längeren Wartezeit ist es sehr praktisch, dass jeder Teil eine andere Protagonistin ins Zentrum rückt, doch Ismae und Sybella werden schon ganz am Anfang wieder erwähnt, so dass man sich im Kloster St.Mortain gleich wieder zuhause fühlt.


Auf dem Cover von Band 1 & 2 stand zwar noch Fantasy, doch ich muss ehrlich sagen, dass die Trilogie für mich ganz klar im historischen Bereiche angesiedelt ist. Sie spielt nämlich 1488 in der Bretagne, weist aber einige übersinnliche Elemente auf, was eine wirklich gelungene Mischung abgibt. In "Mortal Heart" bekommt der Fantasyanteil nun aber mehr Gewicht.
Obwohl Annith die beste Novizin ist, bekommt sie einfach keinen Auftrag. Im Gegenteil: Die Äbtissin schlägt ihr vor, den Posten der Seherin zu besetzen. Doch dafür hat Annith nicht ihr Leben lang hart trainiert. So nimmt sie ihr Schicksal selber in die Hand und flieht aus den sicheren Mauern des Klosters.


Die Geschichte ist aus der Sicht von Annith geschrieben. Sie hat keine einfache Kindheit hinter sich, denn als einzige weiss sie nicht, ob ihre Mutter wirklich bei ihrer Geburt gestorben ist. Sie wurde schon als Säugling ins Kloster gebracht und hatte unter der letzten Äbtissin schwer zu leiden. Doch durch ihre Qualen wurde ihr Glaube in Mortain immer stärker und so erleben wir nun eine gefestigte Persönlichkeit, die weiss, was sie will  -  auch wenn sie dafür alles hinterfragen muss, woran sie bisher geglaubt hat.

Die Trilogie von Robin LaFevers lebt von starken Frauenfiguren. Die Autorin zeichnet diese äusserst facettenreich und lebendig. Und so fand ich es richtig toll, dass Ismae, Sybella und Annith in diesem finalen Band auch wieder zueinander finden. In "Mortal Heart" bekommen wir zwar nicht so viel Action geboten wie in den beiden Vorgängern, doch das ist gar nicht nötig. Robin LaFevers zieht gekonnt alle Fäden und die Geschichten der drei Töchter Mortains finden hier ein überzeugendes Ende.
Die Bretagne eignet sich perfekt als Schauplatz für diese atmosphärischen Bücher, die tief in die Mythologie eintauchen.


Lange habe ich überlegt, was ich bemängeln könnte, aber es ist mir einfach nichts eingefallen. Das einzige, was man vielleicht ändern müsste, wäre, die Bücher weiterzuempfehlen, denn meiner Meinung nach bekommt die Trilogie definitiv zu wenig Aufmerksamkeit.


Robin LaFevers Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Sehr schön zeigt sie Anniths innere Zerrissenheit auf und es ist ein grosses Talent von ihr, Emotionen glaubwürdig zu transportieren. 
Und obwohl auch der dritte Band recht umfangreich ist, hat man das Buch überraschend schnell gelesen, denn man klebt regelrecht an den Seiten.





Mit "Mortal Heart" findet die Trilogie um die Novizinnen des Todes ein rundum gelungenes Ende. Mit einer weiteren starken Protagonistin begeben wir uns in die Vergangenheit der Bretagne, tauchen in die Mythologie ein und treffen auf altbekannte und lieb gewonnene Charaktere.
Ein historischer Schmöker mit einem guten Schuss Übersinnlichem, den ich jedem empfehlen kann!







Die Zeremonie des heutigen Abends fühlt sich anders an als die vorherigen, als ginge ich auf der Schneide eines Messer das ich nicht sehen kann.     (Seite 67)

Ich begreife jetzt, dass ich nicht einmal weiss, wonach sich mein Herz verzehrt. Früher einmal hätte mir das Angst gemacht - so form- und gestaltlos zu sein -, aber jetzt empfinde ich es als befreiend.     (Seite 276)

Ich falle in den Kuss hinein wie ein Stein in einen tiefen Teich und sinke tiefer und tiefer, bis ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass ich jemals fortgehen werde. Ich lasse alles los, alles bis auf die sinnlichen Eindrücke, die mich überfluten.     (Seite 432)





      


  1. Grave Mercy - Die Novizin des Todes     →  zu meiner Rezension
  2. Dark Triumph - Die Tochter des Verräters     →   zu meinem Rezigramm
  3. Mortal Heart - Das Erbe der Seherin



©  by Favolas Lesestoff

4 Kommentare:

  1. Das hast Du wundervoll beschrieben! Ich kann Dir nur aus tiefstem Herzen zustimmen :)7

    Hoffentlich war das nicht das Letzte, das man von der Autorin gehört hat!

    Liebste Grüße

    Rica

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    1. Hoi Rica

      Oh ja, ich hoffe auch, dass wir bald wieder etwas von Robin LaFevers lesen.

      lg Favola

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  2. Hallöchen,
    ich finde, deine Begeisterung für das Buch kommt durch deine Rezi wunderbar rüber. Toll geschrieben, allerdings so gar nicht mein Fall :)
    Allerdings ist es ja gut, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt :D

    Alles Liebe, Nelly

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    1. Hoi Nelly

      Danke für dein Kompliment :-)
      Und ja, ich denke für diese Trilogie muss man Historisches und auch das Übernatürliche mögen. Und es ist wirklich gut, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt :-)

      lg Favola

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