Mittwoch, 16. November 2016

[Rezension] "Vierzehn" von Tamara Bach






Titel: Vierzehn
Autorin: Tamara Bach
Genre: Jugendroman
Verlag: Carlsen (29. September 2016)
ISBN: 978-3551583598
Seiten: 112
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 20 Jahre









Ich hatte bis jetzt leider noch kein Buch von Tamara Bach gelesen, in unserer Bibliothek steht aber der eine oder andere ihrer Titel. "Vierzehn" ist ein wunderschönes und sehr besonderes Buch, das ich am Carlsen-Bloggerempfang bekommen habe. Die Autorin selber war auch vor Ort und hat mir das Buch sogar signiert.



Der erste Schultag. Zwei Wochen vor den Sommerferien ist Beh krank geworden und konnte nicht mit den anderen in den Urlaub fahren. Als das neue Schuljahr anfängt, hat sie alle acht Wochen lang nicht gesehen. Viel ist passiert, ihre Freundinnen haben neue Leute kennengelernt und Geschichten zu erzählen. Beh dagegen war nur zu Hause. Aber eigentlich war da mehr, von dem ihre Freundinnen nichts wissen. Zu Hause liegt eine Postkarte für sie im Briefkasten, in der Stadt gibt es ein Zimmer mit blauen Wänden, da ist ein Hund, ein Mädchen mit Schwimmflügeln und lauter Orte, die Beh bis zum Abend noch fotografieren wird, weil ihnen etwas fehlt. Und als Beh am Ende des Tages ihre Zimmertür schließt, hat sie auch jemand bei ihrem vollen Namen genannt.
(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)





Einstieg ins Buch:
Du schläfst. Du träumst. 

Mit "Vierzehn" hält man ein ganz besonderes Buch in der Hand. Es ist nicht nur optisch wunderschön gestaltet, sondern weiss auch inhaltlich zu faszinieren und zu begeistern.

Wir begleiten die vierzehnjährige Beh und erleben ihren ersten Schultag - vom Aufwachen über den Schulweg, das Zusammentreffen nach den Ferien bis hin zum Schwimmbadbesuch und dem 'Gute Nacht'. Wir erleben den ganz normalen Alltag mit seinen Höhen und Tiefen, mit der ganzen Bandbreite an Gefühlen. Und eigentlich könnte man denken, dass dies zu normal, zu langweilig ist, doch Tamara Bach weiss zu fesseln.

Sie legt nämlich einen aussergewöhnlichen Schreibstil an den Tag. Die Du-Perspektive ist immer etwas Besonderes, doch Tamara Bach lebt diesen Erzählstil. Es gibt Sequenzen, da beginnt sie fast ausschliesslich mit 'Du'. Dazu kommen ihre kurzen, prägnanten Sätze, so dass "Vierzehn" schon fast poetisch anmutet.
Sicherlich muss man sich erst etwas an den Schreibstil gewöhnen, doch dann wird nur schon die Sprache zum Lesegenuss. 

Man könnte ausrechnen, wie viele Schulstunden man dieses Jahr vor sich hat. Man könnte Marker setzen, Meilensteine, für Ferien, Notenschluss, für Atempausen. Man kann es aber auch einfach seinlassen.     (Seite 29)

"Vierzehn" ist ein ruhiges Buch, das jedoch nur schon durch den Schreibstil fasziniert. Dazu kommen Andeutungen, so dass man sich bei der Lektüre immer fragt, was da in der Vergangenheit los war, was da wohl noch kommt. Und als der Tag um ist und Beh zu Bett geht, ist man fast ein bisschen wehmütig, dass die gemeinsam Zeit um ist, denn dieses Mädchen hätte man gerne noch etwas besser kennengelernt. Doch so ist das Leben. Manchmal bekommt man nur einen Einblick ....






authentisch, tiefgründig, einzigartig
Tamara Bach hat es in "Vierzehn" geschafft, den ganz normalen Alltag auf eine sehr besondere Art einzufangen. Mit ihrem ganz eigenen Schreibstil ist ihr ein stilistisches Meisterwerk gelungen.






© Carlsen Verlag


Tamara Bach, 1976 in Limburg an der Lahn geboren, studierte in Berlin Englisch und Deutsch für das Lehramt. Ihr erstes Buch, "Marsmädchen", wurde als noch unveröffentlichtes Manuskript mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und erhielt außerdem den Deutschen Jugendliteraturpreis. Weitere Bücher und Auszeichnungen folgten, u.a. der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 2013 für "Was vom Sommer übrig ist". 2014 stand "Marienbilder" auf der internationalen Auswahlliste White Ravens. Heute lebt und schreibt Tamara Bach in Berlin. Ihr neuestes Buch heißt "Vierzehn" und ist ebenfalls bei Carlsen erschienen.

(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)






© Favolas Lesestoff

6 Kommentare:

  1. Oh da hast du mich jetzt sehr neugierig auf das Buch gemacht. Klingt wirklich gut. Habe es sogleich auf meine Wunschliste gesetzt.
    Viele liebe Grüße
    Sandra

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    1. Habe mir das Buch gekauft und gestern in einem Ritt durchgelesen. Tolles Buch, mag den Schreibstil in der Du-Perspektive wirklich sehr gerne.
      Danke für den Buchtipp!
      Liebe Grüße
      Sandra von plentylife.blogspot.de

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    2. Hey Sandra
      Oh, das freut mich riesig! Ich finde nämlich, dass "Vierzehn" viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Aber das ist ja noch oft so bei besonderen Büchern .... Und ich bin wirklich froh, dass es dir auch so gut gefallen hat. Die Du-Perspektive hat schon was ....
      lg Favola

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  2. Wir mussten es in der Schule lesen und ich persönlich kann es nicht empfehlen. Ich fand den Schreibstil merkwürdig und die Geschichte hat kaum Inhalt. Ich war froh, als ich es fertig hatte. Kann es kaum erwarten das Buch in die Bibliothek zurück zu bringen und nie wieder daran denken zu müssen!

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    1. Hallo Unknown
      Schade, dass dir das Buch nicht gefallen hat, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es noch etwas anderes ist, wenn man ein Buch in der Schule lesen muss. Zudem ist "Vierzehn" wirklich ein spezielles Buch und ich weiss nicht, ob es mir als Schülerin gefallen hätte. Jetzt als etwas älteres Semester mag ich so stilistisch einzigartige Geschichten sehr.
      lg Favola

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  3. Ich stimme hier zu. Als ich das Buch vor einer Woche gezwungenermaßen gelesen habe, habe ich mich sehr auf das Ende des Buches gefreut. Die Art, wie das Buch geschrieben ist, empfand ich nach mindestens 2 Kapitel lesen als sehr anstrengend und nicht besonders ansprechend. Dieses Buch hat meiner Meinung nach keinen richtigen Inhalt und überliefert keine Message. Nachdem ich mich im Internet umgeschaut habe, wie viele positive und auch negative Rezensionen im Internet zu diesem Buch zu finden sind (das tat ich, weil mich die Nominierung zum Jugend Literatur Preis in der Kritikerjury, als auch in der Jugendjury sehr verwundert hat) , habe ich erschreckend festgestellt, dass ich fast die einzige zu sein scheint, die das Buch ausschließlich schrecklich fand. Viele schrieben in ihren Rezensionen, dass das Buch, wenn man zwischen den Zeilen liest, etwas tolles überliefert und einen berührt. Das kann ich nun wirklich gar nicht nachvollziehen. ich habe schon viele Bücher gelesen und in diesem konnte ich wirklich nichts hineininterpretieren oder ähnliches. Zusammengefasst finde ich diese Geschichte langweilig und ohne bedeutenden Hintergrund.

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