Donnerstag, 12. April 2018

"Tausend Nächte aus Sand und Feuer" von Emily Kate Johnston



Titel: Tausend Nächte aus Sand und Feuer
Autorin: Emily Kate Johnston
Übersetzerin: Petra Koob-Pawis
Verlag: cbj (24. Mai 2016)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3570164068
Seitenzahl: 368
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird ...
(Bild- und Textquelle: cbt)  




Ich mag Bücher, die ein orientalisches Flair haben oder in der Wüste spielen. Nachdem mir damals "Zorn und Morgenröte" so gut gefallen hatte, wurde ich wie magisch von "Tausend Nächte aus Sand und Feuer" angezogen.
Lo-Melkhinn hat schon über 300 Frauen geheiratet und dann ermordet. Als er nun in ihr Dorf kommt um sich eine neue Braut zu suchen, weiss sie, dass es ihre Schwester treffen wird, da sie das hübscheste Mädchen ist. Doch das will sie nicht zulassen und kehrt an ihrer Stelle in den Palast des Wüstenherrschers zurück.


Die Geschichte beginnt wirklich recht ähnlich wie diejenige von Renée Ahdieh und weiss zu faszinieren. "Tausend Nächte aus Sand und Feuer" nimmt dann jedoch einen total anderen Weg, wird viel phantastischer, mutet zum Teil sogar schon futuristisch an.

Und das Buch ist in vielen Bereichen sehr speziell. So ist zum Beispiel der Wüstenherrscher Lo-Melkhinn die einzige Person im Buch, die einen Namen trägt. Die Protagonistin und alle anderen Charaktere werden mit 'sie' oder mir ihrem Zugehörigkeits- oder Verwandschaftsverhältnis wie zum Beispiel ‘die Mutter meiner Schwester’ benannt. Dies ist zwar sehr spannend und originell, jedoch auch sehr eigenwillig und zu gewollt. 


Wer besondere Bücher mit orientalischem Setting mag, sollte sich "Tausend Nächte aus Sand und Feuer" genauer anschauen, denn vor allem die Sprache, aber auch der Inhalt entwickelt seinen ganz besonderen Reiz.
Der Einstieg in die Geschichte konnte mich schnell faszinieren und das Ende ist sehr phantastisch und spannend.

Dazwischen liest sich die Geschichte leider oft etwas zäh. Ein Grund dafür ist sicher auch, dass die Charaktere alle sehr distanziert wirken.
Und dann hat mich wohl meine Vorfreude noch etwas enttäuscht, denn ich mag märchenhafte Geschichten mit orientalischem Flair. In Emily Kate Johnstons Werk dominiert aber ganz klar der Bereich Fantasy - und der war mir hier einfach ein bisschen zu viel des Guten.


Der Schreibstil ist märchenhaft und hervorragend. Die Autorin ist hier ganz klar eine Meisterin ihres Fachs. Sie arbeitet mit vielen Vergleichen und schafft es, die Eigenarten der Geschichte sprachlich zu betonen.
Durch die speziellen Personenbezeichnungen wie 'Der Vater des Vaters meines Vaters' wirkt die Geschichte manchmal etwas zu überladen, zu gezwungen.




"Tausend Nächte aus Sand und Feuer" von Emil Kate Johnston ist eine eigenwillige Geschichte mit einem hohen Fantasy-Anteil und einem ganz eigenen Reiz. Man muss sich hier auf ein Lese-Experiment einlassen können. Mich konnte das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Ich hatte mit zähen Passagen im Mittelteil und der Distanz zu den Charaktere zu kämpfen. Entschädigt wurde ich zu einem Teil mit einem grandiosen Schreibstil.








© Favolas Lesestoff

1 Kommentar:

  1. Liebe Favola, das Buch klingt interessant, leider auch sehr verwirrend - was sich aber klärt, wenn Du erwähnst, dass nur ein Protagonist einen Namen trägt. Ja, diese unüberwindbare Distanz zu den Charakteren kenne ich und finde es immer sehr schwer, dann weiterzulesen.. irgendwie fehlt dann das feeling - richtig?
    Liebe Grüsse
    Janine von https://www.vivarubia.ch/

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