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Freitag, 14. Juli 2017

[Rezension] "Wie ein Fisch im Baum" von Lynda Mullaly Hunt






Titel: Wie ein Fisch im Baum
Autorin: Lynda Mullaly Hund
Übersetzerin: Renate Weitbrecht
Genre: Jugendroman
Themen: Schule, Mobbing, Legasthenie
Verlag: cbt (31. Oktober 2016)
ISBN: 978-3570164204
Seiten: 304
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren







Bei "Wie ein Fisch im Baum" ist mir als erstes das das Cover ins Auge gestochen. Als ich dann die Inhaltsangabe gelesen hatte, wanderte das Buch sofort auf meine Wunschliste. Ally leidet an einer Lese-Rechtschreibschwäche und ist gleichzeitig hochintelligent. Gemeinsam mit einem neuen Lehrer und zwei anderen Aussenseitern geht sie gegen das Mobbing vor. Ein Must-Read als Lehrerin ....

Sonntag, 25. Juni 2017

[Rezigramm] "Der Prinz der Elfen" von Holly Black



Titel: Der Prinz der Elfen
Autorin: Holly Black
Übersetzerin: Anne Brauner
Verlag: cbt (3. April 2017)
Genre: Urban Fantasy
ISBN: 978-3570164099
Seitenzahl: 416
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Die Geschwister Hazel und Ben leben in dem Ort Fairfold, der an das magische Elfenreich grenzt. Seit Jahrzehnten steht dort, mitten im Wald von Fairfold, ein gläserner Sarg, in dem ein Elfenprinz schläft – von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnisch beäugt, auch wenn Hazel und Ben die alten Geschichten nicht glauben. Seit Kindertagen fühlen sie sich zu dem schlafenden Jungen magisch hingezogen, ihm vertrauen sie alle ihre Geheimnisse an. Inzwischen ist Hazel 16 und küsst immer neue Jungs, um die Leere in ihrem Herzen zu füllen. Doch als eines Tages der Sarg leer ist und der Prinz erwacht, werden die Geschwister in einen Machtkampf der Elfen gezogen. Hazel muss die Rolle annehmen, in die sie sich als Kind immer geträumt hat: als Ritter gegen ein dunkles Monster kämpfen …
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)  



Am Ende eines Waldweges, hinter einem Bach und einem ausgehöhlten Baumstamm mit Asseln und Termiten, stand auf dem Erdboden ein Sarg aus Glas. Darin schlief ein Junge mit Hörnern und Ohren, so spitz wie Messer

Schon die ersten Sätze versprechen eine magische, sagenhafte Geschichte.
Die Geschwister Hazel und Ben leben in Fairfold, das ans Elfenreich grenzt. Im Wald steht ein gläserner Sarg, in dem ein wunderschöner Elfenprinz schläft. Um ihn ranken sich viele Geschichten und er ist ein grosser Anziehungspunkt für Touristen. Hazel und Ben fühlen sich seit Kindheitstagen zum Elfenprinzen hingezogen, haben sich viele Geschichten um ihn ausgedacht und ihm all ihre Geheimnisse anvertraut.

Montag, 5. Juni 2017

[Rezigramm] "Windfire" von Lynn Raven


Titel: Windfire
Reihe: nein
Autorin: Lynn Raven
Verlag: cbt (14. Dezember 2015)
Genre: Urban Fantasy
ISBN: 978-3570161029
Seitenzahl: 464
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Las Vegas – inmitten der glitzernden Stadt der Glücksspieler schlägt Jessie sich gerade so durch. Immer knapp bei Kasse, versetzt sie ein kostbares Erbstück. Doch kaum hat der Schmuck den Besitzer gewechselt, poltert ein unberechenbarer Fremder in Jessies Leben: Shane. Und er verlangt genau dieses Amulett von ihr.
Die Begegnung der beiden entfacht ungeahnte Leidenschaft: Feuer trifft auf Wind, Halb-Djinn auf Hexe. Wie echte Gegensätze ziehen sich Jessie und Shane an, stoßen sich ab, und Magie bricht sich Bahn. Schnell wird klar, dass sie gemeinsame Feinde haben. Halb auf der Flucht, halb auf der Suche reisen sie zusammen in die Wüstenstadt Petra, um dort Antworten zu finden – Antworten, die weiter führen als je gedacht.
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)  




Mit "Blutbraut" konnte mich Lynn Raven damals richtig begeistern. Obwohl das Buch recht umfangreich war, hatte es in kürzester Zeit verschlungen. Kein Wunder also, dass ich recht hohe Erwartungen an ihr neues Buch hatte.
Jessica DeLaney hat es wirklich nicht leicht. Sie kann sich mit drei Jobs nur gerade so über Wasser halten und muss schauen, dass sie die Krankenhausrechnungen für ihren Stiefbruder begleichen kann.


Montag, 15. Mai 2017

[Rezension] "Rat der Neun - Gezeichnet" von Veronica Roth






Titel: Rat der Neun - Gezeichnet
Reihe: Rat der Neun, Band 1
Autorin: Veronica Roth
Übersetzerinnen: Petra Koob-Pawis, Michaela Link
Genre: Science Fiction
Verlag: cbt (17. Januar 2017)
ISBN: 978-3570164983
Seiten: 608
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren








Veronica Roth hat mich mit ihrer Divergent-Reihe in den Bann gezogen. Im Januar erschien nun "Rat der Neun". Ich war sehr gespannt, was sie uns nach ihrem ersten grossen Wurf zeigt.



In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.
Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)






Einstieg ins Buch:
Die Rauschblumen blühten nur in der längsten Nacht. Die ganze Stadt feierte, wenn sich die Blütenblätter zu einem satten Rot entfalteten - zum einen, weil die Rauschblumen das Herzblut des Volkes darstellte, zum anderen - das vermutete Akos -, damit nicht alle in der Kälte den Verstand verloren.

Nachdem mich Veronica Roth mit ihrer Divergent-Trilogie begeistern konnte, war ich sehr gespannt, was sie sich nach ihrem grossen Wurf hat einfallen lassen.

Es gibt Bücher, die lassen sich weglesen wie nichts, eignen sich perfekte als lockeres Lesefutter für zwischendurch. Wenn ihr zu "Rat der Neun" greift, muss euch klar sein, dass dies hier nicht der Fall sein wird. Veronica Roth hat eine komplexe Welt mit vielen facettenreichen Charaktere geschaffen, die eure ganze Aufmerksamkeit verlangen. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, konzentriert lesen und vorab vielleicht die am Ende angehängte Karte und das Glossar studieren, damit einem der Einstieg in die Geschichte leichter fällt. Ich habe mir sogar je einen Stammbaum mit den fremd klingenden Namen aufgezeichnet, damit ich einen besseren Überblick habe. 

Aber ich kann euch sagen, es lohnt sich dran zu bleiben, denn "Rat der Neun" konnte mich genau mit diesem komplexen Weltenentwurf und den spannenden Charaktere packen und faszinieren.

Die Geschichte von Akos und Cyra spielt sich in einer eigenen Galaxie ab, und ist somit ganz klar im Genre Science Fiction anzusiedeln. Doch mit den Lebensgaben und Schicksalsbestimmungen bringt Veronica Roth auch eine gute Portion Fantasy mit ein, so dass ein überaus spannender Genre-Mix entsteht.

Alle Menschen sind gewalttätig. Einige widerstehen dem Impuls, einige tun es nicht.
Besser, du akzeptierst es und nutzt es, um dein Wesen zu erkenne, statt dich selbst zu belügen.     (Seite 126)


In "Rat der Neun" begleiten wir zwei Protagonisten. Cyra erleben wir in der ich Perspektive. Sie bringt definitiv frischen Wind in die oft ähnlichen Heldinnen der Jugendbücher. Sie tritt sehr stark und selbstbewusst auf, doch durch ihre Lebensgabe ist sie eigentlich gebrochen. Sie muss ständig schlimme Schmerzen aushalten, kann diese jedoch auch auf andere übertragen, so dass sie von ihrem Bruder sehr gerne als Folterwerkzeug missbraucht wird. Dieser ist nämlich ein tyrannischer Herrscher und ein sehr gelungener Antagonist.

Akos' Kapitel werden in der dritten Person geschildert. Seine Lebensgabe unterbindet die Gaben anderer und so werden er und sein Bruder entführt, denn er soll Cyras Schmerzen erträglich machen. So ist es klar, dass sich die beiden näher kommen, doch Akos hat nur ein Ziel, seinen Bruder zu befreien und zu fliehen. 

Ich kann euch nur dazu ermutigen, "Rat der Neun" in die Hand zu nehmen, denn es bietet eine unheimlich spannungsgeladene und explosive Geschichte mit einigen (bösen) Überraschungen. Eine anhaltend unterschwellige Bedrohung übt einen enormen Lesesog aus, so dass man, einmal in Roths Galaxie angekommen, ihr kaum noch entfliehen kann. 

Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und mit jedem gewinnt es an Tiefe um schlussendlich in einem mitreissenden Showdown zu enden. "Gezeichnet" endet zwar einigermassen zufriedenstellend, ist jedoch ganz klar der Anfang für etwas noch Grösseres. Ich bin gespannt ....






düster, komplex, mitreissend
Wer bereit ist, in Veronica Roths neue, komplexe Welt einzutauchen, bekommt eine grossartige Geschichte mit facettenreichen und ausserordentlich spannenden Charaktere geboten. "Rat der Neun - Gezeichnet" begeistert mit mit einem gelungenen Mix aus Science Fiction und Fantasy.









Veronica Roth lebt in Chicago und studierte an der dortigen Northwestern University Creative Writing. Im Alter von nur 20 Jahren schrieb sie während ihres Studiums den Roman, der später "Die Bestimmung" wurde und den Auftakt zu ihrer internationalen Bestseller-Trilogie bildet. Nun hat ihr Buchhit auch die Leinwand erobert. In der Verfilmung der preisgekrönten Romane begeistern die Stars Shailene Woodley als die tapfere junge Heldin Tris und Theo James als deren große Liebe Four.





© Favolas Lesestoff

Mittwoch, 3. Mai 2017

[Rezension] "Ich gebe dir die Sonne" von Jandy Nelson






Titel: Ich gebe dir die Sonne
Autorin: Judy Nelson
Übersetzerin: Catrin Frischer
Genre: Jugendroman, Coming-of-Age
Verlag: cbt (21. November 2016)
ISBN: 978-3570164594
Seiten: 480
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren









"Ich gebe dir die Sonne" ist eine Empfehlung vom Verlag. 



Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)





Einstieg ins Buch:
So fängt alles an.
Mit Zephyr und Fry - den Soziopathen von nebenan -, die hinter mir hergeschossen kommen, und dem Waldboden, der unter meinen Füssen bebt, während ich durch Luft, Bäume, gleissend grelle Panik sprenge.     (Noah, 13 Jahre)

Es gibt Bücher, da weiss man schon nach wenigen Seiten, dass man sie lieben wird. "Ich gebe dir die Sonne" von Jandy Nelson ist so eine Geschichte. Eine Geschichte, die mich tief beeindruckt und begeistert hat und die ich kaum in Worte fassen kann. Eine Geschichte, die man selber erleben muss.

Die Zwillinge Noah und Jude sind mit 13 Jahren zwar sehr unterschiedlich, aber unzertrennlich. Doch dann schleicht sich die Eifersucht ein, um den Stellenwert bei den Eltern aber auch aufeinander. Drei Jahre später sprechen sie kaum noch ein Wort miteinander und es hat den Anschein, als hätten sie die Rollen getauscht. Mit 13 Jahren war Noah sehr introvertiert und drückte sich vor allem durch das Malen aus, Jude war dagegen draufgängerisch und frei. Doch heute studiert sie an der Kunsthochschule, die immer Noahs Traum war. Er hingegen nimmt keinen Pinsel, keine Stifte mehr in die Hand.

Die Erzählweise ist etwas ganz Besonderes, denn wir erleben Noah als 13-jährigen in der Vergangenheit und Jude heute als 16-jährige. Obwohl wir so mit jedem Perspektivenwechsel auch noch einen Zeitsprung haben, bereitet es keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen.

Ich dachte immerzu, es ist in Ordnung, ich komme damit klar. Ich kann das. Es ist okay, okay, okay. Aber das war es nicht und ich kam nicht damit klar.
Ich wusste nicht, dass man in seinem eigenen Schweigen begraben werden kann.
Und dann war es vorbei.
Und dann war alles vorbei.          (Jude, 16 Jahre / Seite 68)

Erst nach und nach erkennt man, wie die unterschiedlichen Charkatere zusammenspielen, was es mit den Familiengeheimnissen auf sich hat und was dann schlussendlich wirklich zum Bruch zwischen den Zwillingen geführt hat. Jandy Nelson zieht im Hintergrund geschickt die Fäden und schafft die Balance zwischen dem individuellen Schicksal und dem gemeinsamen Drama.

"Ich gebe dir die Sonne" ist ein ruhiges Buch, das mit facettenreichen Charaktere überzeugt. Was die Geschichte jedoch hervorhebt ist die Sprache. Jandy Nelson erzählt so intensiv, zum Teil poetisch, dass man als Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgerissen wird. Einmal begonnen, konnte ich mich dieser Sprachgewalt nicht mehr entziehen. Das ist Erzählkunst!

Jandy Nelson hat mir ein wundervolles und intensives Leseerlebnis geschenkt und obwohl das Buch doch knapp 500 Seiten umfasst, hätte ich NoahundJude nur zu gerne noch ein Stück weiter begleitet.

Die Realität ist erdrückend. Die Welt ist ein Schuh, in der falschen Grösse. Wie soll man das aushalten?     (Noah, 13.5 Jahre / Seite 152)






tiefgründig, intensiv, sprachgewaltig
 Jandy Nelson vereint in "Ich gebe dir die Sonne" eine tiefgründige, fesselnde Geschichte mit Sprachkunst. Mir fehlen immer noch die Worte, um diesem Meisterwerk der Jugendliteratur gerecht zu werden. Ich kann euch nur ans Herz legen, NoahundJude selber kennenzulernen.





Hiermit verleihe ich dem Buch "Ich gebe dir die Sonne"
von Jandy Nelson die goldene Leseente.







Jandy Nelsons Debüt Über mir der Himmel stand auf mehreren Bestenlisten und wurde ein großer internationaler Erfolg. Ihr zweiter Roman Ich gebe dir die Sonne ist New York Times-Bestseller, die Filmrechte sind an Warner Brothers verkauft, er stand ebenfalls auf mehreren Bestenlisten und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Printz Award. Derzeit lebt Jandy Nelson in Kalifornien – nicht weit von den Schauplätzen aus Über mir der Himmel und Ich gebe dir die Sonne -, wo sie sich ganz dem Schreiben widmet.





© Favolas Lesestoff

Samstag, 17. Dezember 2016

[Rezigramm] "Dein Leuchten" von Jay Asher


Titel: Dein Leuchten
Autor: Jay Asher
Übersetzerin: Karen Gerwig
Genre: Contemporary Young Adult
Verlag: cbt (31. Oktober 2016)
ISBN: 978-3570164792
Seiten: 320
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren


Inhalt:
Jedes Jahr zu Weihnachten reist Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien, um dort auf der Familienplantage Weihnachtsbäume zu verkaufen. Doch diesmal wird Sierras Welt auf den Kopf gestellt. Sierra verliebt sich – das erste Mal, unsterblich und mit aller Macht. In Caleb, den Jungen mit den Grübchen, der Weihnachtsbäume verschenkt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt, denn Caleb soll seine Schwester angegriffen haben. In seiner Heimatstadt ist er deshalb ein Außenseiter. Sierras Eltern, ihre Freunde, alle warnen sie davor, sich auf ihn einzulassen. Doch Sierra kann nicht glauben, dass Caleb gefährlich ist, und riskiert alles, um ihre große Liebe zu gewinnen …
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag 




Sierra lebt in Oregon. Dort hat ihre Familie eine Weihnachtsbaum-Plantage. Jedes Jahr fahren sie die Bäume nach Kalifornien, um sie dort auf ihrem Platz zu verkaufen. So muss Sierra immer vor den Herbstferien von ihren Freundinnen Abschied nehmen, da sie mithilft und bis Weihnachten in Kalifornien ist. Doch sie freut sich auch immer riesig auf diese besondere Zeit, denn sie steckt voller Kindheitserinnerungen und Traditionen.

Doch auch in Kalifornien wartet eine Freundin auf sie. Heather und Sierra sind ein richtig tolles Gespann und sie geniessen ihre kurze Zeit im Jahr. Dieses Jahr empfiehlt Heather ihrer Freundin, sich auf einen Adventsflirt einzulassen, damit sie mit ihrem Freund nicht alleine dasteht. Sierra findet jedoch gar keinen Gefallen an dieser Idee, doch dann taucht Caleb immer wieder bei ihr auf und kauft Weihnachtsbaum um Weihnachtsbaum.


"Dein Leuchten" wird aus der Sicht der fünfzehnjährigen Sierra erzählt. Sie ist einem schnell sympathisch, da ihr die Familie sehr wichtig ist und sie sich mit viel Engagement im Familienunternehmen einbringt. Sie ist verantwortungsbewusst und weiss, was sie möchte. Vor allem aber gibt sie nicht viel auf das Gerede anderer sondern geht den Gerüchten lieber selber auf den Grund.
Und das ist das Glück von Caleb, denn wenn man den Leuten Glauben schenkt, hat er eine sehr dunkle Vergangenheit. Doch kann ein Junge, der so viele Weihnachtsbäume kauft, wirklich gefährlich sein?

Das Setting ist richtig schön weihnachtlich und sehr gelungen. Es hat mir grossen Spass gemacht, einen Einblick ins Weihnachtsbaumgeschäft zu bekommen.
Die beiden Protagonisten sind zwar nichts wirklich Neues, doch beide sind interessant und schön ausgearbeitet.
Im Zentrum der Geschichte stehen wichtige Attribute wie Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen. Sie wurden perfekt in die Geschichte eingebaut.


"Dein Leuchten" ist eine ruhige Geschichte, die ohne grosses Tamtam oder herzzerreissende Dramatik auskommt. Über eine grosse Spanne gelingt Jay Asher die Gratwanderung zwischen Romantik und Kitsch sehr gut und Sierra ist mit ihrem heissem Moccha mit Pfefferminzstangen-Geschmack die einzige, die zu viel Süsses in die Geschichte bringt. Doch gegen das Ende beweist der Autor dann doch noch, dass Amerikaner Kitsch lieben - vor allem zu Weihnachten. Mir persönlich war es dann doch etwas zuviel des Guten.


Der Schreibstil von Jay Asher ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Leichtigkeit, wie er Sierras Geschichte erzählt, und die Weihnachtsbaum-Atmosphäre machen "Dein Leuchten" zu einer wunderbaren Adventslektüre.





"Dein Leuchten" ist eine ruhige Liebesgeschichte mit einem perfekten weihnachtlichen Setting. Jay Asher erzählt sehr angenehm und schafft die Gratwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und Humor. Nur gegen das Ende rutscht er meiner Meinung nach etwas zu sehr ins Kitschige ab. Doch in der Adventszeit kann man das mit einem Schmunzeln abtun und so beschert einem "Dein Leuchten" unterhaltsame Lesestunden und eine perfekte Einstimmung auf Weihnachten.






© Favolas Lesestoff

Freitag, 28. Oktober 2016

[Rezigramm] "Apple und Rain" von Sarah Crossan


Titel: Apple und Rain
Autorin: Sarah Crossan
Übersetzerin: Birgit Niehaus
Genre: Jugendroman
Themen: Freundschaft / Familie / Erwachsen werden
Verlag: cbt (22. August 2016)
ISBN: 978-3570164006
Seiten: 320
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren


Inhalt:
Drei Jahre alt war Apple, als ihre Mum sie in einer stürmischen Nacht bei der Großmutter zurückließ. Seitdem hat Apple nichts von ihr gehört. Elf Jahre später taucht Mum plötzlich wieder auf. Mum ist das Gegenteil von Apples strenger, konservativer Nana. Im Glückstaumel zieht Apple bei Nana aus, direkt zu Mum. Womit sie aber nicht gerechnet hat: Sie ist nicht Mums einziges Kind. Dass ihre kleine Halbschwester Rain ebenso wenig von Apple wusste, macht die Sache nicht besser. Und dass Mum Apple als Babysitterin braucht, auch nicht. Apple dämmert, dass sie eine schwierige Wahl getroffen hat. Zum Glück kann sie sich dem Nachbarsjungen Del anvertrauen, der ziemlich gut zuhören kann ...
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag 



Wir steigen mit Apples erster Kindheitserinnerung in die Geschichte ein. Sie war drei Jahre alt und erwachte weinend in der Nacht. Dann bekam sie mit, wie ihre Mutter sie bei der Grossmutter zurückliess und ging. Nana und Apple haben sich zwar gut arrangiert, doch sie vermisst ihre Mutter trotzdem sehr und möchte vor allem wissen, warum sie sie verlassen hatte.


Dann, nach elf Jahren, taucht ihre Mutter plötzlich wieder auf. Apple ist überglücklich und zieht ganz überstürzt zu ihr. In der neuen Wohnung angekommen, entdeckt sie Rain, ihre Schwester, von der sie keine Ahnung hatte. Aber auch Rain wusste nichts von einer grossen Schwester und so sind die beiden Mädchen sehr skeptisch. Und leider muss sich Apple nach einiger Zeit auch eingestehen, dass sich ihre Mutter wohl doch nicht geändert hat, sondern nur einen Babysitter brauchte. So hatte sie sich ihr neues Leben mit Mum überhaupt nicht vorgestellt.


Apple ist zwar erst 14 Jahre alt, doch sie wirkt für ihr Alter schon sehr reif. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was sie schon alles durchgemacht hat. Weder bei ihrer Mutter noch bei ihrem Vater ist sie die oberste Priorität, so dass sie bei Nana aufwächst. Das ist nicht immer einfach, denn diese ist streng und erzieht sie sehr konservativ. Apple ist mir sofort ans Herz gewachsen, denn sie ist ein sehr sympathisches Mädchen, das auf ihre Mutter hofft.

Sarah Crossans Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und haben Tiefe. Klar hegen wir gegen die eine oder andere Figur auch eine Abneigung, doch so ist das ja auch im richtigen Leben.
In "Apple und Rain" steht die Freundschaft, die Familie und das Erwachsen werden im Mittelpunkt. Mit einer sehr ruhigen Art bringt die Autorin einem die Themen gekonnt und emotional rüber.


"Apple und Rain" ist zwar eine wirklich schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe, doch mir hat noch das gewisse Etwas gefehlt.


Der Schreibstil von Sarah Crossan ist schlicht und ruhig. Trotzdem schafft sie es, mit nur wenigen Worten Emotionen zu transportieren.
Dadurch dass "Apple und Rain" aus der ich-Perspektive von Apple geschrieben ist, kann der Leser sehr gut mit der Protagonistin mitfühlen und versteht sie nur zu gut.







"Apple und Rain" ist eine schöne, ruhige Geschichte ums Erwachsen werden. Obwohl sie sich sehr leicht lesen lässt, schafft es Sarah Crossan gut, in die Tiefe zu gehen. Das Buch ist traurig und schön zugleich und zeigt, wie wichtig Freundschaft ist. 







Wie es wohl wäre, meiner Mutter nie mehr zum Abschied winken zu müssen? Langsam fange ich an zu glauben, dass das richtig schön wäre.     (Seite 73)

Es ist weder der beste Tag meines Lebens noch der lustigste, und trotzdem: Ich bin glücklich, zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit.     (Seite 230)

Wenn Del mich anschaut, dann sieht er mich wirklich. Er schaut mir in die Augen, nicht auf meine Beine oder meine Haare oder sonst wohin. Das ist für ihn alles nebensächlich.     (Seite 245) 



©  by Favolas Lesestoff


Sonntag, 4. September 2016

[Rezigramm] "Ich und die Walter Boys" von Ali Novak


Titel: Ich und die Walter Boys
Autorin: Ali Novak
Übersetzerin: Michaela Link
Verlag: cbt (8. August 2016)
Genre: Contemporary Young Adult
ISBN: 978-3570311165
Seitenzahl: 448
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahren


Inhalt:
Jackie hasst unvorhersehbare Ereignisse. Als perfekte Tochter hat sie ihr Leben in New Yorks High Society fest im Griff und sonnt sich in der Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Mit einer Lawine unvorhersehbarer Ereignisse: 1. Jackie steht plötzlich alleine da. 2. Sie muss zu ihrer Vormundfamilie, den Walters, nach Colorado ziehen. 3. Die Walters haben nicht nur Pferde, sondern auch zwölf Söhne! Mitten in der Pampa, allein unter Jungs von 6 bis 21, für die Privatsphäre ein Fremdwort ist, lautet Jackies erster Gedanke: Nichts wie weg. Und ihr zweiter: Moment ... ein paar der Kerle sehen unfassbar gut aus!
(Bild- und Textquelle: cbt)  




Jackie verliert bei einem Unfall ihre Eltern und ihre Schwester. Als wenn das Schicksal nicht schon genug hart zugeschlagen hat, muss sie nun auch noch ihr Zuhause in New York verlassen und zur Familie der Schulfreundin ihre Mutter, die nun ihr Vormund ist, nach Colorado ziehen. Die Pferderanch der Walters liegt völlig abgeschieden und Jackie muss plötzlich mit zwölf Jungs unter einem Dach leben.

Doch die Walter Boys empfangen Jackie gar nicht erfreut und zeigen ihr entweder die kalte Schulter oder machen Spässe auf ihre Kosten.  Zum einen ist ihr diese wilde Jungswelt total fremd und zum anderen gibt es unter den Jungs einige Regeln, die sie noch nicht kennt. Doch nach und nach lernt sie die einzelnen Familienmitglieder besser kennen und an der Schule verhilft ihr der Umgang mit den Walters zu neuen Freunden.
Doch man kann sich gut vorstellen, was ein Mädchen in einem Haushalt voller pubertierenden Jungs anstellen kann ....

Jackie ist eine starke Protagonistin. Ihre Eltern waren sehr reich und sie ist somit Luxus gewöhnt. In ihren massgeschneiderten Kleidung hat sie immer eine Privatschule besucht und übers Wochenende ist man auch kurz zum Sonnentanken ans Meer geflogen. Somit muss sie nicht nur den Verlust ihrer Familie verkraften sondern sich auch noch in einer völlig ungewohnten Umgebung zurecht finden. Dabei muss sie lernen, ihren Kontrolldrang etwas zurückzuschrauben und ab und zu über ihren Schatten springen.

Ich hatte grossen Spass mitzuverfolgen, wie Jackie die Walter Boys nach und nach besser kennen- und schätzen lernt.
Es ist fast unglaublich, wie Ali Novak es schaffte, jedem ihrer Charaktere ein eigenes Gesicht zu geben und diese auch noch lebendig werden zu lassen. Bei so vielen Personen ist das wirklich eine grosse Kunst und "Ich und die Walter Boys" lebt genau von all diesen tollen Figuren und den Gefühlen und Spannungen zwischen ihnen.
Sehr praktisch ist, dass am Anfang und am Ende ein kurzer Steckbrief zu jedem Walter Boy notiert ist, so dass man sich da jeweils kurz orientieren kann, von wem nun die Rede ist.

Wo am Anfang des Buches das Kennenlernen und die Streiche im Vordergrund stehen, nehmen dann Jackies Gefühle immer mehr Raum ein. Es erstaunt nicht, dass Jackie auch in Sache Liebe den Kopf entscheiden lässt, doch das Hin und Her hat mich doch ein Wenig gestört.


Ali Novaks Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie erzählt ihre Geschichte aus der ich-Perspektive von Jackie, so dass man sich wirklich gut in die Protagonistin hineinversetzen kann.
"Ich und die Walter Boys" legt die nötige Portion Ernsthaftigkeit an den Tag, ist aber auch immer wieder humorvoll und sehr emotional. Kaum begonnen, entpuppt sich das Buch als ein richtiger Pageturner, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte.





spritzig, unterhaltsam, emotional
"Ich und die Walter Boys" punktet vor allem mit seinen vielen tollen Charaktere und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ali Novak hat es geschafft, eine äusserst kurzweilige Geschichte amüsant, aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu verpacken, so dass man am liebsten gleich einen zweiten Band auspacken würde.








Natürlich sah ich blass aus. Ich war gerade mit einer Frau, die ich nicht kannte, durch das halbe Land geflogen, weil meine Familie tot war. Hinzu kam, dass ich mit zwölf Kindern zusammenziehen würde, die allesamt Jungs waren! Aller Voraussicht nach würde es dieser Tag nicht mehr ganz in die Top Ten schaffen.     (Seite 21)
"Jackie hat eine Bruchlandung im Jungs-Paradies hingelegt. Ich meine, schaut euch das doch mal an. Es spielt keine Rolle, auf welchen Typ Jungen sie steht, weil es von jeder Sorte einen gibt."     (Seite 108)

Colorado war nur ein Lesezeichen zwischen den Seiten meines Lebens, der Ort, an dem ich bleiben musste, bis ich alt genug war, um wieder nach Hause zu gehen.     (Seite 125) 






© Favolas Lesestoff