Sonntag, 4. März 2018

"Stadt der tanzenden Schatten" von Daniel José Older



Titel: Stadt der tanzenden Schatten
Autorin: Daniel José Older
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Verlag: Carlsen (26. Mai 2017)
Genre: Urban Fantasy
ISBN: 978-3551583604
Seitenzahl: 304
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr Großvater plötzlich wirres Zeug redet und eins der Porträts an Brooklyns Häuserwänden Tränen weint, ist klar, dass diese Ferien alles andere als entspannt werden. Durch den Sprayer Robbie erfährt Sierra auch warum: Sie gehört zur geheimen Zunft der »Shadowshaper«, d.h. sie kann mit den Geistern ihrer Ahnen Bilder zum Leben erwecken. Aber jemand hat es auf Leute wie sie abgesehen!
(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)  



"Sierra? Was ist los?"
"Nichts, Manny."
Eine glatte Lüge. Sierra sah vom Gerüst herunter auf den Hof, wo Manny, der Domino-König mit verschränkten Armen stand. "Ganz sicher?"
"Ja." Dann starrte sie wieder das Wandbild an. Er war keine Einbildung: In Papa Acevedos gemaltem Augenwinkel glitzerte eine Träne. Die Träne bewegte sich nicht - natürlich nicht, wir wa gemalt. Aber trotzdem: Gestern und vorgestern war die Träne noch nicht da gewesen.     (Seite 7)

Sierra liebt es zu Zeichnen. Nun hat sie sich ein grosses Sommerprojekt vorgenommen. Sie traut sich zum ersten Mal an ein Graffiti. Es soll ein grosser Drache werden. Plötzlich beginnt sie jedoch, merkwürdige Dinge wahrzunehmen. Wandbilder scheinen sich zu verändern und verblassen. Als sie dann nach einer Party von einem Toten verfolgt wird und auch noch ihr Grossvater seltsame Dinge von sich gibt, wird klar, dass sie Hilfe braucht.


"Stadt der tanzenden Schatten" startet sehr vielversprechend. Es geschehen viele mysteriöse Dinge, die Spannung aufbauen und der Autor schafft eine dichte Atmosphäre. Als Leser möchte man den Dingen unbedingt auf den Grund gehen, die Rätsel lösen.

Das Leben der Protagonistin wird total auf den Kopf gestellt. Trotzdem nimmt Sierra das  alles recht gut und schnell auf und stellt sich ihrer neuen Aufgabe. Sie ist puertoricanischer Abstammung und ist manchmal sehr temperamentvoll und aufbrausend.


Die Idee mit den zum Leben erwachenden Wandbildern ist sehr innovativ und hatte mich sofort fasziniert.
Der Einstieg ins Buch ist auch sehr gelungen, schnell ist man dem Charme und der Atmosphäre erlegen.

Doch irgendwann hatte ich das Gefühl, auf einem Nullpunkt angelangt zu sein und dass sich der Leseanreiz immer mehr verflüchtigte. Das Buch ist relativ dünn und doch passiert sehr vieles in einem sehr hohen Tempo. Oft ging es mir zu schnell, so dass mir die Tiefe fehlte und die Charaktere zu blass blieben. Sehr schade.


Daniel José Olders Schreibstil ist jugendlich und lässt sich sehr flüssig lesen. Die kurz gehaltenen Kapitel lassen die Geschichte noch dynamischer und temporeicher erscheinen.
Um Sierras puertoricanischen Hinterrund zu versinnbildlichen wurden immer wieder spanische Ausdrücke eingebaut. Das bringt einen ganz eigenen und tollen Charme mit sich und ist auch für Leute ohne Spanisch-Kenntnisse lesbar. Ein Glossar wäre trotzdem eine Bereicherung gewesen.




"Stadt der tanzenden Schatten" von Daniel José Older wartet mit einer innovativen und originellen Grundidee auf. Denn wer hat schon von Wandbildern gelesen, die mit Hilfe von Geistern zum Leben erweckt werden?
Leider konnte mich die Geschichte nicht völlig überzeugen, denn der vielversprechende Anfang gipfelte meiner Meinung nach in einem zu rasanten Actionfeuerwerk, so dass die Charaktere zu blass blieben.







© Favolas Lesestoff

5 Kommentare:

  1. Huhu Favola
    Ich hätt da mal ne Frage bezüglich design. Wie machst du das, dass die Bilder immer so schön abgerundet sind? Also auf der rechten Seite bei den Gadgets... (ich weiss ich bin kein Hirsch in Sachen Technik und so:()
    LG Fabia

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  2. Gimp ist kostenlos oder? Brauchst du für die Bearbeitung der Cover eine Erlaubnis oder ist das in Ordnung, wenn man sie bearbeitet?

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    1. Hallo Micha
      Ja, Gimp ist kostenlos. Ich denke nicht, dass ich für das Abrunden der Ecken eine Erlaubnis brauche. Es ist ja das ganze Cover zu sehen. Wenn du aber 100%ig auf der sicheren Seite sein möchtest, fragst du einfach mal bei einem Verlag nach.
      lg Favola

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