Donnerstag, 17. Oktober 2013

[Rezension] "Die Verschworenen" von Ursula Poznanski






Titel: Die Verschworenen
Reihe: ja, Band 2 / 3
Autorin: Ursula Poznanski
Genre: Jugendliteratur, Dystopie, Thriller
Verlag: Loewe Verlag (16. Oktober 2013)
ISBN: 978-3-7855-7386-0
Seiten: 464
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren



Da "Die Verratenen" seit letzter Weihnacht ungelesen im Regal stand, versuchte ich mein Glück bei der Blogger-Aktion des Loewe Verlags und bekam "Die Verschworenen" tatsächlich vorab zum Lesen. So hatte ich endlich einen Grund, mein erstes Buch von Ursula Poznanski in Angriff zu nehmen und war nach dessen Ende froh, dass Band 2 schon bereit lag ...





In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.

Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.
Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen.
(Bild- und Textquelle: Loewe)






Einstieg ins Buch:
Die Kinder sind ein bebender Schatten im ersten Licht der Morgendämmerung. Ihre Stimmen dringen bis zu meinem Versteck. Aufgeregte, hohe Töne, manchmal ein Lachen, das tapfer klingen soll.

Mit einem Ritual der Schwarzdorn steigen wir wieder in die Geschichte ein, ganz nach dem Motto 'mittendrin statt nur dabei'.
Gegen Ende des ersten Bandes fanden die Verratenen Ria, Aureljo, Tomma, Tycho und Dantorian Unterschlupf bei Quirin in der Stadt unter der Stadt. Nun erleben wir einen ersten ruhigeren Teil, in dem Arueljo und Dantorian ihren Plan, in die Sphäre Vienna 2 zu gelangen, ausarbeiten und Tycho die unterirdischen Gänge auskundschaftet. Als Ria per Zufall beim Sortieren der Bibliothek auf eine Seite aus Jordans Chronik stösst, macht sie sich fieberhaft auf die Suche nach weiteren Teilen, denn darauf muss die Lösung für ihr Problem stehen. Nicht ohne Grund hatte der farblose Sentinel damals auf diese Chronik hingewiesen und die sechs Studenten als Verräter abgestempelt. Nur Tomma kann sich mit der neuen Situation gar nicht anfreunden und versinkt je länger je mehr in einer ernsten Lethargie.

Auch "Die Verschworenen" wird aus der ich-Perspektive von Ria erzählt. Sie hat sich seit dem Anfang enorm weiterentwickelt und ihre Denkweise hat sich um 180 Grad gedreht. Sie kann sich nicht vorstellen, mit Aureljo unter falscher Identität in eine Sphäre zu 'flüchten'. Sie vermisst das Tageslicht und die Sonne und versucht versteckt an die Erdoberfläche zu gelangen. Doch vor Sandor scheint sie das nicht verbergen zu können und so beginnt er, sie jeweils in den frühen Morgenstunden an die Luft zu 'entführen'. Er bringt ihr vieles bei, was sie braucht, um in der Wildnis überleben zu können.

Sandors Körper gleicht einer Landkarte und ich frage mich, ob ich sie lesen könnte, wenn der Abstand zwischen und kleiner wäre.     (Ria, Seite 11)

Ria ist immer noch ein enorm faszinierender Charakter.  Zwar beginnt sie innerlich zu schwanken, doch es ist äusserst interessant mitzuverfolgen, wie sie sich immer wieder auf ihre alte Stärke konzentrieren und ihr Talent wie auf Knopfdruck abrufen kann. Das ist ihr Anker, denn ihr (See)Weg hat hohen Wellengang und hält einige Schicksalsschläge für sie bereit.

Wach bleiben, während alle um mich herum sich in das sorglose Vergessen des Schlafs retten dürfen, ist eine Sache, die ich noch nie gemocht habe. In der Nacht bekommen meine Gedanken Zähne und meine Ängste eine zusätzliche Dimension.     (Ria, Seite 90)

Die Ausarbeitung der Charaktere ist eine grosse Stärke der Autorin. Diese sind enorm vielseitig und facettenreich. Jede Person hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Beweggründe so zu handeln, wie sie es tut. Dadurch wird jedem Leben eingehaucht und lässt den Leser mitfiebern und mitleiden.

Mit "Die Verschworenen" ist Ursula Poznanski ein weiteres Buchjuwel gelungen. Ihr Schreibstil konnte mich wieder begeistern und fesselte mich an die Seiten. Und das, obwohl sie in diesem zweiten Band ruhige und spannungsgelandene Szenen gekonnt abwechselt. So lässt sie die Leser mitfiebern und deren Puls ansteigen, gibt ihnen jedoch auch Zeit zum Durchschnaufen und Mitdenken. Einzelne Geschehnisse lassen sich zwar vorhersehen, doch die Autorin überrascht auch immer wieder und erwischt einem ganz schön auf dem falschen Fuss. Meisterhaft hat sie ihre Fäden gesponnen, das Netz immer enger gezogen. Und das Ende .... ja, das hebt die Welt wirklich aus den Angeln ...

"Wir müssen nur dieses eine Missverständnis aus der Welt schaffen, dann können wir sie aus den Angeln heben!"      (Aureljo, Seite 157)



Auch dieses Cover besticht durch seine Schlichtheit und ergänzt Band 1 perfekt.



Mit "Die Verschworenen" hat sich Ursula Poznanski direkt in mein Leserherz geschrieben. 
spannungsgeladen, dicht, überraschend, mitreissend ... 
Lest dieses Buch und ihr werdet in meine Lobeshymne mit einstimmen.



Hiermit verleihe ich dem Buch "Die Verschworenen"
von Ursula Poznanski die goldene Leseente.
















      
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  2. Die Verschworenen
  3. ?

Mehr Infos zur Trilogie und Autorin unter:
www.Ursula-Poznanski.de




© Doris Bretterbauer
Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.
(Bild- und Textquelle: Loewe)


8 Kommentare:

  1. Huhu Favola,

    das Buch habe ich auch gestern angefangen, aber im Moment habe ich leider nur sehr wenig Zeit. Die ersten Seiten zeigen aber schon, dass es Teil 1 in nichts nachstehen wird und "Die Verratenen" hat mir schon super gut gefallen :-)

    Liebe Grüße
    MacBaylie

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    1. Hoi MacBaylie
      Oh ja, die Bücher sind echt toll! Bist du in der Zwischenzeit schon durch?
      Mir hat ja Band 2 noch besser als der erste Teil gewonnen.

      lg Favola

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  2. Halli hallo

    Wow die goldene Leseente!!
    Ich habe jetzt etwa so die ersten 100 Seiten gelesen und freue mich wahnsinnig auf das was mich noch alles erwarten wird. Erstaunlicherweise konnte ich mich noch an vieles aus Band eins erinnern.

    Liebe Grüsse Bea

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    1. Hoi Bea

      In der Zwischenzeit bist du ja bestimmt auch schon durch :-)
      Und was meinst du? Ist die goldene Leseente berechtigt? ;-) Ich bin ja auf deine Meinung gespannt.

      lg Favola

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  3. Oha, die goldene Leseente - na, dann sollte ich mich wohl jetzt ganz fix ans Lesen machen! Hab mir das Buch Donnerstag gekauft und schon die ersten 60 Seiten inhaliert, aber jetzt hab ich Angst vor dem Ende, so wie du es beschreibst O.o
    Ich bin aber jetzt dennoch sehr, sehr gespannt, insbesondere natürlich auf die Entwicklung der Beziehung von Sandor und Ria, die ich ja schon in Band 1 so klasse fand ;)

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    1. Hi Sonne

      Inzwischen hast du das Buch bestimmt auch schon beendet :-)
      Angst vor dem Ende muss man nicht haben ... es ist einfach nur ein riesiger Wow-Effekt und es bleibt einem der Mund offen stehen :-)
      Und die Beziehung zwischen Sandor und Ria .... hach, Sandor ist einfach toll <3

      lg Favola

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  4. Hoi du Liebe :-)
    Ja, exakt! Das Buch ist, wie auch Teil 1, perfekt und deine goldene Leseente sowas von gerechtfertigt! Ich bin so glücklich, dass ich über diese Reihe gestolpert bin, das war nämlich mehr oder weniger Zufall :-)
    Drück,
    Damaris

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    1. Hoi Damaris
      Oh ja, die Bücher sind wirklich genial. Ich will ja schon so lange Erebos" lesen, weil davon so viele bei uns in der Bibliothek begeistert sind, doch "Die Verratenen" war wirklich mein erstes Buch von Ursula Poznanski .... aber bestimmt nicht mein letztes ....
      Nun warte ich ungeduldig auf das grosse Finale.

      glg

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