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Samstag, 23. April 2016

[Rezension] "Silfur. Die Nacht der silbernen Augen" von Nina Blazon





Titel: Silfur. Die Nacht der silbernen Augen
Autorin: Nina Blazon
Genre: Urban Fantasy
Themen: nordische Sagen, Island
Verlag: cbt (21. März 2016)
ISBN: 978-3570163665
Seiten: 480
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren





Tja, einmal mehr muss ich schreiben, dass mich Nina Blazon noch nie enttäuscht hat - im Gegenteil, ganz still und heimlich hat sie sich unter meine Lieblingsautoren geschlichen. Und so freute ich mich schon riesig auf "Silfur", wieder einmal eine Geschichte für etwas jünge Leser, wie "Lillesang".





Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Geschichten? Die Brüder Fabio und Tom sind sich da zunehmend unsicher. Gemeinsam mit Elín, dem wilden isländischen Mädchen, das ihnen nicht nur die Hauptstadt Reykjavík zeigt, sondern sie auch mit zu einem Reiterhof in der Nähe der berühmten Hraunfossar-Wasserfälle nimmt, stoßen sie auf eine geheimnisvolle Welt im Verborgenen …
(Bild- und Textquelle: cbt)



Einstieg ins Buch:
Fabios Eltern hatten also keinen Witz gemacht. Die Isländer assen tatsächlich vergammelten Haifisch!

"Silfur" beginnt gleich sehr humorvoll, denn Fabio, Tim und ihre Eltern verbringen ihre Ferien in Island und bekommen zur Begrüssung gleich eine isländische Spezialität vorgesetzt. Doch die deutschen Touristen können sich nicht für den Hákarl, vergammelten Haifisch, begeistern.

Fabio und Tim sind zwei sehr unterschiedliche Brüder. In der Geschichte begleiten wir Fabio, der eher ein stiller Beobachter ist. Er sitzt sehr gerne am Computer und blendet mit einem Fantasyrollenspiel den Alltag und seine Problem aus. Tim ist sehr intelligent und sportlich und obwohl er zwei Jahre jünger ist, hat er Fabio von der Grösse her schon eingeholt. Um seinen grossen Bruder nicht zu kränken, zeigt er viele seiner Talente nicht. Als sie Elín, die Tochter der Ferienhausvermieterin, kennenlernen, taut Tim auf, denn auch sie ist immer in Bewegung und kennt keine Angst wenn es um Tempo und Höhe geht.
Ein herber Schlag für Fabio, denn eigentlich geht er mit seinem Bruder durch dick und dünn und nun zieht Tim mit dieser Elín los, die ihn auch noch frech als Dvergur (Zwerg) bezeichnet. Und dann macht Fabio noch eine beunruhigende Entdeckung: Er kann Elfen sehen und diese sind mitten in Reykjavik.

Das Land der Vulkane. Was Björg und Elín anging, stimmte das. Zumindest Elín sah aus, als würde ihr jeden Moment glühende Lava aus den Ohren schiessen.     (Seite 57)

Einmal mehr konnte mich Nina Blazon mit facettenreichen Charaktere und vor allem einem wahnsinnig tollen Setting begeistern. Island stand nie weit oben auf meiner Wunsch-Reiseziel-Liste, doch nach "Silfur" weiss ich, dass ich dieses Land irgendwann selber kennenlernen muss. Mit ihren bilhaften Beschreibungen bringt sie dem Leser Reykjavik näher und verleiht Island mit dem Einbinden der nordischen Sagen und Elfen eine mystische Atmosphäre.

Die Autorin beweist auch ihren schier unendlichen Ideenreichtum und Humor. So kann sich ein Elf mit einem Wolfskopf teleportieren oder die Elfen haben ihr eigenes Internet.

"Silfur" ist ein Buch voller Geheimnisse und überraschenden Wendungen, so dass einem beim Lesen nie langweilig wird. Und obwohl die Geschichte schon ab zehn Jahren empfohlen wird, bekommt man auch als Erwachsener sehr viel geboten. Neben dem abenteuerlichen, mysteriösen Teil werden auch Themen wie der Umgang mit persönlichen Defiziten, Familienzusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft wunderschön beleuchtet. Nina Blazon kratzt hier nicht nur an der Oberfläche, sondern packt einen mit Haut und Haar.

Aber die Wahrheit war, er war gar nicht wütend. Es fühlte sich eher an wie eine dumpfe Angst. Weil ihm plötzlich klar geworden war, dass Tom unbemerkt schon wieder ein Stück über ihn hinausgewachsen war.     (Seite 103) 





Mit "Silfur. Die Nach der silbernen Augen" begeistert Nina Blazon wieder mit einem rundum faszinierenden Buch. Gekonnt verknüpft sie ein Ferienabenteuer mit der Elfenwelt, eine Freundschaftsgeschichte mit den alten nordischen Sagen. Angereichert mit vielen Geheimnissen und einer guten Portion Humor kommt der perfekte Lesegenuss heraus. Für mich steht nun auf jeden Fall fest, dass ich die Insel der Elfen und Trolle selber erkunden möchte. 
Island, ich komme!









© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)


Dienstag, 26. Januar 2016

[Wer "A" sagt . . .] mit Nina Blazon










Vor meiner Karriere als Autorin . . . .

…habe ich auch schon geschrieben: als Journalistin und Texterin. Allerdings boten Spezialthemen wie „Betriebsrentensysteme“, „Öffentlicher Personennahverkehr“ und „Umweltberichte“ wenig Spielraum für Fantasie.


Mir gefällt an meinem Beruf, . . . .   

… vor allem die Möglichkeit, ganz frei zu arbeiten und mich in die verschiedensten Themen einarbeiten zu dürfen. Und, ganz großartig! – für die Recherche darf ich Experten und Wissenschaftler kontaktieren und ihnen oft sehr seltsame Fragen stellen, die sie für ein Buch tatsächlich beantworten („Also um diesen Thronsaal zu sprengen, bräuchte man wieviel Schwarzpulver?“ „Und wie genau würde ein Serienkiller jetzt vorgehen …?“).


Ein Tag im Leben einer Autorin . . . .

… ist zu 90 % ziemlich unspektakulär. Morgens an den Schreibtisch sitzen und schreiben, Mittagspause machen (oder auch nicht), weiterschreiben, telefonieren, Mails beantworten, recherchieren bis zum Feierabend.

 
Meine Ideen für ein Buch . . .

… bekomme ich oft durch das Lesen von Sachbüchern und Biografien. Und natürlich auf Reisen.


Ein unvergessliches Erlebnis als Autorin . . .

… war die Recherchereise nach Frankreich auf den Spuren der legendären „Bestie von Gévaudan“ für den historischen Krimi „Wolfszeit“.

 
Mein Lieblingsbuch . . .

… ist derzeit der Historienroman „Das Tal der goldenen Flüsse“ von Patricia Mennen. Ich bin ganz fasziniert von der darin beschriebenen Expedition zu den Yanomami im Amazonasdschungel. Großartige Recherche, farbenprächtige Beschreibungen und eine spannende Begegnung der Kulturen!


Als nächstes plane ich . . .

… ein paar Wochen Urlaub zu machen, denn das letzte Jahr war sehr arbeitsam. Und dann wird es wohl wieder fantastisch werden.










Als Kind . . . .

… wollte ich Kellnerin werden.


Bücher . . . .

… sind eine erstklassige Möglichkeit, Zeitreisen zu machen.


Es war einmal . . . .

… ein altes Märchen-Kinderbuch, in dem ich immer noch gerne lese: „Senja und der Räuberprinz“.


Am liebsten . . . .

… mag ich Schichtnougat. Möglichst mit einem heißen Milchkaffee und mit Blick auf viel Schnee vor dem Fenster – wie gerade jetzt!


Seit gestern weiss ich, . . . .

… dass mir Marzipan immer noch nicht schmeckt.



Schon immer . . . .

… wollte ich Reiterferien in den Karpaten oder auf Island machen.


Ich will gar nicht wissen, . . . .

… wieviele Mücken man im Laufe seines Lebens aus Versehen verschluckt.




© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)

Mehr zu Nina Blazon gibt es auf ihrer Homepage.







Da Nina Blazon schon viele Bücher veröffentlicht hat, habe ich eine kleine Auswahl getroffen.

        

         

        

  • Faunblut
  • Ascheherz
  • Der dunkle Kuss der Sterne     → zu meiner Rezension
  • Der Winter der schwarzen Rose     → zu meiner Rezension
  • Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe     → zu meiner Rezension
  • Silfur. Die Nacht der silbernen Augen     (Erscheinungstermin: 21.3.2016)
  • Laqua. Der Fluch der schwarzen Gondel
  • Feuerrot     (Erscheinungstermin: 21.2.2016)
  • Wolfszeit
  • Totenbraut
  • Zweilicht
  • Liebten wir



Liebe Nina
herzlichen Dank, dass du bei meiner Aktion "Wer A sagt . . " mitgemacht hast. Du kannst mich mit deinen Büchern immer wieder begeistern und ich freue mich schon riesig auf "Silfur".
Dir wünsche ich einen schönen und erholsamen Urlaub.
Favola - Nicole  


Und wer auch die anderen B-Sagerinnen kennenlernen möchte, findet diese hier: *klick*



Sonntag, 17. Januar 2016

[Rezension] "Der Winter der schwarzen Rosen" von Nina Blazon





Titel: Der Winter der schwarzen Rosen  
Autorin: Nina Blazon
Reihe: jein
Genre: Jugendliteratur, Fantasy
Verlag: cbt (5. Oktober 2015)
ISBN: 978-3570163641
Seiten: 544
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen und enttäuscht wurde ich bisher von keinem. Richtig begeistern konnte sie mich letzten November mit "Der dunkle Kuss der Sterne" und im Januar dann mit "Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe". Ich finde es bewundernswert, wie breit gefächert die Autorin schreibt. High Fantasy, Urban Fantasy, historisch angehaucht .... und kein Buch gleicht dem anderen.




In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)



Einstieg ins Buch:
Meine Schwester Tajann war schon immer ein Kind der Feen. Solange ich mich erinnern kann, sah ich jedes Mal, wenn ich nachts aufwachte, die geisterhaften Frauen an ihrem Bett sitzen.

Taris hat seine ganz eigenen Gesetze. So muss die Erstgeborene bis zu ihrem 17. Geburtstag das Elternhaus in eine vorbestimmte Richtung verlassen und darf nie mehr zurückkehren. Wenn dies geschehen ist, ist die Zweitgeborene frei und darf tun und lassen, was sie möchte.
Liljann und Tajann sind Zwillingsschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Liljann ist schüchtern und kann Magie wahrnehmen, so dass sie immer versucht nicht aufzufallen. Sie ist älter als ihre Schwester und muss sich bald auf den Weg ins Grauland machen. Doch davor fürchtet sie sich, denn dort ist die Wildnis voller Gefahren und kaum einer kehrte lebend zurück.
Tajann ist ein Lebemensch und hat grosse Pläne. Sie kann es kaum erwarten, bis ihre Zwillingsschwester das Haus verlässt und sie endlich frei ist. So wirkte sie auf mich sehr oft selbstsüchtig.

"Das ... macht uns Menschen wohl aus", erwiderte ich leise. "Wenn wir tanzen, dann tanzen wir, bis unser Herz überquillt. Wenn wir lieben, dann so sehr, dass die Welt zu leichten beginnt - und mit dem Hass ist es ebenso. Wir kosten alles bis zu Neige aus und wir geben uns mit Grenzen nicht zufrieden."     (Liljann, Seite 494) 

Nach einem Fest in der Zitadelle scheinen sich ihre Wege zu trennen, denn beide haben einen Mann kennengelernt, der ihr Herz höher schlagen lässt. Viel zu spät realisieren die unterschiedlichen Schwestern, dass ihre Schicksale unweigerlich miteinander verbunden sind, sie nur Spielfiguren in einem von Geheimnissen und Intrigen geprägten Plan sind und dass Liebe viele Schattierungen aufweisen kann.

Das Buch wird abwechselnd aus den Perspektiven von Liljann und Tajann erzählt. Dies wird durch verschiedene Schriftarten verdeutlicht. Doch auch so merkt man immer schnell, welche Schwester man gerade begleitet, denn die Autorin versteht es sehr gut, die beiden Charaktere herauszukristallisieren. Ihr Schreibstil ist bildhaft und zum Teil schon fast poetisch, was die Besonderheit der Geschichte unterstreicht.

"Der Winter der schwarzen Rosen" ist definitiv mehr als ein jugendliches Fantasybuch. Es ist erwachsener, dunkler und komplex. So braucht man zu Beginn etwas um sich in die Welt einzulesen, kann sich dann aber umso tiefer fallen lassen. Nina Blazon fesselt mit facettenreichen Charaktere, einer vielschichtigen Welt, Magie und Mythologie, grossen Emotionen und Intrigen und versteht es, den Leser in die Irre zu leiten.

"Jemanden wirklich zu lieben heisst auch, ihn ohne Masken zu sehen, seine Schwächen zu kennen - und sie ebenfalls zu umarmen."     (Tajann, Seite 503) 




düster, magisch, vielschichtig
Nina Blazon bietet einmal mehr Fantasy vom Feinsten und beweist, dass viele Schattierungen von Liebe existieren. "Der Winter der schwarzen Rosen" ist ein Lesegenuss der Extraklasse.







Die vier Bücher sind keine Reihe im herkömmlichen Sinne, das kann man auch an den unterschiedlichen Covergestaltungen erkennen. Doch sie spielen alle in der gleichen Welt und "Der Winder der schwarzen Rosen" schliesst nun den Kreis um die Wesen und Städte in der Faunblut-Welt. Jedes kann aber problemlos einzeln gelesen werden. Nina Blazon hat das auf ihrer Seite ausführlich erklärt. 


               

  1. Faunblut
  2. Ascheherz
  3. Der dunkle Kuss der Sterne     → zu meiner Rezension
  4. Der Winter der schwarzen Rose




Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgers schrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.

www.ninablazon.de

(Textquelle: cbt Verlag)




© by Favolas Lesestoff


Mittwoch, 28. Januar 2015

[Rezension] "Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Nina Blazon





Titel: Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe
Autorin: Nina Blazon
Genre: Kinderbuch, Urban Fantasy. Märchen
Verlag: cbt (1. September 2014)
ISBN: 978-3570162873
Seiten: 416
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren





Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen und enttäuscht wurde ich bisher von keinem. Richtig begeistern konnte sie mich im November mit "Der dunkle Kuss der Sterne". Ich finde es bewundernswert, wie breit gefächert die Autorin schreibt. High Fantasy, Urban Fantasy, historisch angehaucht .... und kein Buch gleicht dem anderen. So wollte ich natürlich auch herausfinden, was zwischen diesen wunderschön schillernden, glitzernden Buchdeckeln von "Lillesang" steckt. 





Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...
(Bild- und Textquelle: cbt)




Einstieg ins Buch:
Du willst wohin?" Jos Mutter schrie nicht, aber ihre blauen Augen blitzten vor Empörung und auf ihrer Stirn braute sich das Gewitter zusammen, das gleich auf Jo niedergehen würde.

Mit "Lillesang" richtet sich Nina Blazon wieder einmal an ein etwas jüngeres Publikum, empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren. Beim Lesen merkt man das auch, doch geschadet hat es meinem Lesegenuss überhaupt nicht, denn das Buch ist nicht nur optisch ein richtiges Highlight.
Wir begleiten die elfjährige Jo, die wahnsinnig gerne schwimmt und so gerne einmal ans Meer reisen würde. Doch genau damit gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, denn diese möchte sie am liebsten von allem, das nass ist, fernhalten. Als sie dann das Häuschen direkt an der dänischen Küste erbt, kommt sie nicht mehr drumherum und reist mit Mann und Tochter nach Ishøj, in der Nähe von Kopenhagen. Erst erwartet man eine typische Mädchen-Feriengeschichte, doch dann entdeckt Jo mit ihren neuen Freunden seltsame Dinge in Mettes Häuschen, eine sonderbare Frau taucht auf, Mama verhält sich komisch und in der Nacht geschehen geheimnisvolle und vor allem richtig gruselige Dinge.

"Das Meer ist ein Labyrinth magischer Spiegelungen. Es täuscht und verzerrt, du wirst alles darin sehen, was du erwartest."     (Seite 283)

"Lillesang" ist eine Märchenadaption und obwohl diese gerade recht in Mode sind, hebt sie sich von den anderen ab. Hier verarbeitet die Autorin "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen und bietet dem Leser ein rasantes und gruseliges Abenteuer durch Kopenhagen und Umgebung. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wird die Spannung nämlich gekonnt angezogen und man hängt gebannt an den Seiten von "Lillesang".
Neben der kleine Meerjungfrau verwebt Nina Blazon auch noch die Sage der Gongur in ihre Geschichte und bringt so nicht nur junge Leser zum Gruseln. Und auch sonst wurde es mir als schon erwachsene Leserin nie langweilig, denn die Autorin erwischte mich mehr als einmal auf dem falschen Bein und weiss zu überraschen.

"Siehst du? Nichts ist nur böse oder nur gut. Und wie bei den Drachen und den Prinzessinnen weiss man nie, ob in der schlimmsten Kreatur nicht doch etwas Gutes steckt."     (Seite 404)

Gant toll finde ich, wie Nina Blazon das Meer überall mit einbindet. Durch die Handlung, steht die See schon im Mittelpunkt, doch sie schafft es, diese auch durch Redewendungen oder andere Begriffe in die Sprache, in die Geschichte mit einzubinden und zaubert so auch in diesem Kinderbuch eine ganz tolle Atmosphäre.
In "Lillesang" werden einem jedoch nicht nur "Die kleine Meerjungfrau", Hans Christian Anderson und die Gongur näher gebracht. Die Autorin zeigt auch auf, wie wichtig Freundschaft und die Familie ist - und das auf eine sehr schöne Art, denn man soll immer auf sein Herz hören.






Einmal mehr beweist Nina Blazon ihre anscheinend unerschöpfliche Fantasie und entwirft eine eindrückliche Story rund um das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" und andere 'meerige' Sagen.
"Lillesang" ist ein rasantes und gruseliges Abenteuer quer durch Kopenhagen und Umgebung und weiss Gross und Klein zu fesseln.









© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)