Dienstag, 6. August 2013

Brennpunkt Sex in Jugendbücher





Gestern habe ich euch einen ausführlichen Einblick in Sophies Farbenwelt gewährt ( *klick* ). Doch es gibt ein weiteres prägnantes Thema in "Der Geschmack von Sommerregen". Julie Leuze beschreibt feinfühlig Sophies Gefühle, das Näherkommen von Mattis und ihr und auch die für verliebte Jugendliche doch sehr wichtige Sexualität wird schön thematisiert. Die beiden reden nicht nur darüber, sondern wir erleben auch mit, wie sie ihre Körper erkunden und schlussendlich auch miteinander schlafen. Und das schildert die Autorin detailliert, wie ich es noch nie in einem Jugendbuch erlebt habe.


Und da dies ein Kritikpunkt in meiner Rezension war, wollte ich diese Thematik gerne in meinem Summer Special aufgreifen.
Das Buch könnte in der Schule sogar als Lektüre im Aufklärungsunterricht genutzt werden, denn es ist wirklich vorbildlich, wie die beiden Protagonisten miteinander umgehen, wie sie die ganze Sache angehen, nichts überstürzen und Sophie auch 'nein' sagen darf. Mich persönlich stört diese Offenheit überhaupt nicht, doch ich bin altersmässig auch nicht das Zielpuplikum. Und gerade in solchen Fällen blitzt dann doch die Bibliothekarin durch, die das Buch auch mit gutem Gewissen den 14-Jährigen in die Hand drücken kann .... da sitzt die Lehrerin doch zu tief in mir, die sehr viele Eltern kennengelernt hat und weiss, dass einige ganz froh sind, zu wissen, was ihre Kinder lesen, die sich auf mich verlassen, dass ich altersgerechte Bücher nach Hause gebe ....  und ja, ich weiss, heute erleben schon viele Jugendliche ihr erstes Mal mit 14, doch so detailliert geschildert, wäre für mich die Altersempfehlung mindestens ab 16, wenn nicht sogar ab 18 ...


Wenn ich im Kopf so die Jugendbücher durchgehe, kann ich diese grob in vier Gruppen unterteilen:


keusch
keine rosaroten Gefühle ....
Ich dachte ja eigentlich, es sei einfach, richtig keusche Bücher zu finden, ich müsste nur die Jugendthriller nehmen, doch häufig, gibt es auch da eine kleinere Liebesgeschichte.
Beispiele: "Zirkel", "Spiel des Lebens", "Vakuum", "Kälte"

nur küssen (und vielleicht ein bisschen fummeln)
Ich glaube, das ist die grösste Gruppe. In einem grossen Teil der Jugendbücher gibt es eine Liebesgeschichte, doch meistens geht die Beziehung nicht über das Küssen hinaus.
Beispiele: "Silber", eigentlich alle Dystopien wie"Die Bestimmung", "Artikel 5", "Legend",bisher "Die Chroniken der Unterwelt" (ich denke jedoch, dass das ganz gut noch eine 3 werden könnte ...), "Ewiglich", "Göttlich", "Lost on Nairne Island", "Kuss des Tigers", "Von der Nacht verzaubert"


Sex, aber ...
Dann gibt es einige Jugendbücher, in denen die Protagonisten zwar Sex haben, dieser passiert aber auf dem weissen Abschnitt zwischen dem Kapitelende und dem nächsten Kapitel.
Beispiele: "Nach dem Sommer""Das Schicksal ist ein mieser Verräter", "The Curse. Vanoras Fluch", "In dieser ganz besonderen Nacht", "Dark Triumph", "Faunblut", "Ascheherz"

Sex, ein grösseres Thema
Und dann gibt es ganz selten Geschichten im Jugendbreich, in denen Sex ein grösseres Thema ist. Entweder wird viel darüber geredet und/oder, die Autorin bringt den Mut dazu auf, solche Intimitäten wirklich auch aufs Papier zu bringen. Und ich denke, das ist wirklich mutig, denn es ist bestimmt sehr schwierig, den schmalen Grat zu gehen, gefühlvoll und realistisch aber nicht seicht oder abgedroschen zu wirken.
Beispiele: "Der Geschmack von Sommerregen", "Adorkable", "Von wegen Liebe", "Dylan & Gray"


Was meint ihr so zum Thema "Brennpunkt Sex in Jugendbüchern"?
Wie weit sollen jugendliche Verliebte in Büchern gehen? Nur küssen? Ein bisschen Fummeln? Alles - und wenn ja, wie detailliert?
Oder sollen sie es so wie Bella und Edward halten und sich den Sex bis nach der Heirat aufsparen?

Und habt ihr vielleicht gute Buchtipps, die euch zum Thema "Sex in Jugendbüchern" positiv aufgefallen sind?



Julie Leuze, die Autorin von "Der Geschmack von Sommerregen" wird nächsten Samstag hier auf Favolas Lesestoff selber Stellung zu diesem Thema nehmen und uns ihre Beweggründe dafür, dass ihr neustes Jugendbuch in der Gruppe 4 gelandet ist, aufzeigen.
Ich bin schon sehr gespannt darauf.


18 Kommentare:

  1. Hallo Favola,

    ein total interessantes Thema.... Ich denke, dass es einfach schwierig über den Kamm zu schweren ist.
    Manchen 14-jährigen kann man sowas in die Hand drücken, denn sie haben es selbst schon erlebt und sehen dann in den Büchern wie es im optimalen Fall sein sollte (Stichwort "Nein"-Sagen).
    Allerdings sind viele mit 14 einfach noch nicht so weit. Deswegen erwarte ich, dass wenn ein Verlag ein Buch mit der Deklaration ab 14 Jahren herausgibt, kein Soft-Porno drin steckt.

    Ich selber bevorzuge beim lesen Fall 1 bis 3, denn durch diesen wahnsinnigen Erotik-Boom geht mir der Sex mittlerweile auf die Nerven. Egal was man liest, ständig muss es detailliert auftauchen. Ich vermisse die Zeit, als es fast immer auf dem weißen Blatt, wie in Kategorie 3, passierte....

    Liebe Grüße
    Julia

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  2. Sex in Büchern finde ich für Jugendliche ab 14 völlig in Ordnung. Ich kann dir da mal ein Buch ans Herz legen, welches genau für dieses Alter empfohlen wird und sich sehr mit diesem Thema auseinander setzt: http://www.amazon.de/Verdammt-hei%C3%9F-%C3%85sa-Anderberg-Strollo/dp/3789130435/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1375776782&sr=1-1&keywords=Hei%C3%9F

    Kinder kommen heute ja schon sehr früh mit Sexualität in Kontakt...sei es durchs Fernsehen, durch Freunde, Zeitschriften oder gar daheim...es ist schwer sie davor zu beschützen. Also bleibt uns nur, sie rechtzeitig aufzuklären, so kommen sie dann auch mit den Büchern klar :-)

    LG Scatty

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  3. Also ich finde es grundsätzlich ein Problem das die Spanne der Jugendlichen ja sehr weit ist.
    Manche setzten das dann bei 12/13 an, andere erst bei 14/15.

    Ich würde es mal so sehen, in Büchern bis 14/15 Jahren sollte es schon mehr um Kat.1 und 2 gehen, alles andere fände ich zu früh.

    Aber ab 14/15 finde ich es durchaus okay, wenn in Büchern auch Kat. 3 und 4 vorkommen.
    Mir ist wichtiger, wie der Autor/die Autorin mit der Thematik umgeht. Denn viele Teens, das ist einfach so, da braucht man ja nur den Fernseher anschalten und sehen, was die heute alle als Serien gucken in dem Alter, sind heute frühreif und früher an Sex interessiert.
    Ich denke schon, das ein Buch, da jüngeren Lesern sogar ein Gefühl von Sicherheit geben kann. Im Bezug auf: ehrliche Gefühle, auf Nein sagen dürfen, auf Verhütung, auf sich sicher sein etc.

    Das sollte zum Teil sogar mehr genutzt werden, finde ich. Zumal doch die Brutalität in einigen Jugendbüchern nicht weniger 'erwachsen' ist, so dass es zum Teil sogar komisch wirkt, wenn sich die Protas an anderer Stelle so 'unschuldig' benehmen. Es kommt also auch auf die Thematik eines Buches an und eben wie gesagt, die differenzierte Altersangabe.
    Dystopien wie die Bestimmung dürfen für mich gerne Kat. 3 oder 4 haben, denn allein der Grad der Gewalt macht das Buch für mich ein Buch ab m. 15 Jahre und keinesfalls jünger.

    LG
    Lilly

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  4. Also wenn man nicht grad selbst wirklich streng gläubig ist, halte ich es einfach für unrealistisch, dass Sex erst nach der Heirat ein Thema ist. Jeder Jugendliche denkt nun mal an Sex und ich fände es verkehrt, das in Jugendbüchern zu tabuisieren. Es ist einfach ein großer Punkt in der Teenagerzeit und deshalb finde ich, dass es in Büchern ab 14 Jahren auch durchaus eine Rolle spielen darf.

    Aber ich gebe dir recht, es kommt immer drauf an, wie detailliert das Ganze ist. Bei "Der Geschmack von Sommerregen" war ich am Ende auch überrascht, dass es doch recht offenherzig beschrieben wird. Aber da eben der Umgang damit sensibel vonstatten geht (man merkt ja die Unsicherheiten, die Sophie damit verbindet), fand ich das völlig okay. Aber freizügiger sollte es in Jugendbüchern auf keinen Fall werden, z.B. wie in den Rush-Büchern von Abbi Glines, welche ja nicht umsonst zum New Adult-Genre gehören.

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    1. Sehe ich auch so. Wenn man sensibel mit dem Thema umgeht und es nicht auf die abgedrosche billge Ebene herabsetzt, SOLLTE Sex in Jugendbüchern sogar eine Rolle spielen. Gerade in der heutigen Zeit, wo man so schnell erwachsen werden muss, um überhaupt Freunde zu finden. Das sehe ich ganz stark bei jüngeren Teenies, die mit 12 schon reden, als hätten sie unzählige Erfahrungen gemacht. Heutzutage geht ohnehin alles viel schneller und ehrlich gesagt, würde ich, wenn ich jugendliche Kinder hätte, lieber wollen, dass diese sensible Sexszenen lesen (also jetzt nicht Rush-of-Love mäßig), als brutale Gewaltszenen, über die womöglich nicht einmal geurteilt wird.

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  5. Hi Favola!
    Super Thema! Also ich denke einerseits, dass Sex in Jugendbüchern ok ist, denn es ist ja so oder so ein Thema unter Jugendlichen. Warum also nicht auch in Büchern? Andererseits muss es ja mit 14 noch nicht sooo detailreich sein. Es sollte schon eine gewisse Grenze geben. Ich selber als Mutter würde nicht wollen, dass mein 14-jähriges Kind schon so intensive Einblicke in dieses Thema bekommt, auch, wenn Sex mit 14 heutzutage (leider) wirklich nichts ungewöhnliches mehr ist. Aber gerade durch Bücher wird doch irgendwie auch die Kindheit bewahrt, oder? Deshalb sollten Bücher wie "der Geschmack von Sommerregen" nicht unbedingt schon ab 14 sein. Aber generell habe ich nichts gegen dieses Thema in Jugendbüchern.

    Liebe Grüße,
    Kathi

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  6. Halli hallo

    Danke für dieses tolle Thema ich bin schon sehr gespannt, was die Autorin dazu sagen wird, obwohl ich das Buch ja nicht kenne.
    Sehr interessant wäre es auch hier einige Stimmen von Jugendlichen zu " hören"!

    Also ich gebe zu ich bin da eher altmodisch, vor allem auch seit ich selber Kinder habe, die aber noch laaange nicht in diesem Alter sind.

    Ich stimme Julia zu und lese lieber die Kategorie 1-3.
    Bücher die zur Gruppe 4 gehören würde ich ehrlich gesagt erst ab 16 Jahren empfehlen, und auch nur dann wenn " sensibel" damit umgegangen wird, dass heisst, wenn Verhütung, Safer Sex und auch nein sagen zum Thema gemacht werden!!

    Nur weil die Mädels heute schon mit 12 Jahren geschminkt, bauchnabelfrei und mit Hotpants zur Schule gehen heisst das noch lange nicht, dass sie auch reifer geworden sind!

    Liebe Grüsse Bea

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  7. Sehr interessantes Thema! Ich habe mir monatelang den Kopf darüber zerbrochen, ob ich Rasmus und Lily in der Fortsetzung von Verbannt strikt in Kategorie 2 zwängen soll. Aber die beiden wollen so gerne ... Deswegen überlege ich jetzt, wie ich so eine Szene "zurückhaltend" gestalten könnte, um die Altersempfehlung von Band 1 (ab 12) beizubehalten.

    Wenn ich mich an meine eigene Jugendzeit erinnere, dann fand ich es so ab 12 oder 13 Jahren schon spannend, wenn zwischen den Buchhelden "mehr" passierte. Wäre es aber zu explizit geworden, hätte es mich wohl doch abgeschreckt oder beschämt. Deshalb finde ich, wenn nicht abgeblendet und noch dazu ins Detail gegangen wird, sollte sich das auf jeden Fall auf die Altersempfehlung auswirken. (Bedenkt man allerdings, dass sogar der dritte Teil der Panem-Trilogie laut Verlag bereits ab 14 geeignet ist ... da frage ich mich, was von solchen Angaben generell zu halten ist.)

    Liebe Grüße
    Kira

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  8. Huhu,

    ich war natürlich beim Lesen auch erstaunt über die Ausführlichkeit beim Thema Sex. In diesem Buch geht es aber gar nicht darum, es aufgrund von Erotikszenen besser verkaufen zu können - zumindest kann ich mir das nicht vorstellen, denn es bedient ja nicht die typischen Klischees. Ich finde es deshalb durchaus für ab 14 Jahren geeignet, weil ganz sensibel und feinfühlig damit umgegangen wird. Sophie und Mattis sind ja keine vierzehn mehr und da es die Teenager in diesem Alter aber durchaus interessiert und sie auch darüber reden, finde ich, dass "Der Geschmack von Sommerregen" dieses Thema auf eine richtig gute Weise aufgreift. Die meisten Teens reden mit 14 Jahren oder auch früher über dieses Thema aber niemand weiß so wirklich, wie es tatsächlich ist, bzw. was so genau passiert, damit es auch eine schöne Erfahrung wird. In diesem Alter ist man doch unsicher und gerade deswegen finde ich dieses Buch sogar hilfreich für Mädchen die noch keine Erfahrung haben, sich aber mit dem Thema beschäftigen, denn Sophie ist auch unsicher, hat gewisse Ängste und überstürzt nichts, obwohl es ihr gar nicht leicht fällt. Sie wartet, bis sie auch wirklich bereit dazu ist und es mit ganzem Herzen will. Die Details finde ich auch gelungen, so erfahren junge Mädchen wenigstens, wie es im Idealfall sein kann.

    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. Hallo Favola,

    ich kenne das Buch nicht, glaube aber, dass es wichtig ist unsere Kinder frühzeitig aufzuklären, da sie durch Freunde, Filme, Schule etc. immer früher in Kontakt mit dem Thema Sex kommen.

    Wenn, so wie einige sagen, Julie Leuze sehr sensibel und feinfühlig damit umgeht und auch "Nein"-Sagen thematisiert finde ich das wahnsinnig wichtig und wertvoll.

    Bin schon gespannt was die Autorin selbst dazu sagt.

    LG
    Gudrun

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  10. Ich falle altersmäßig zwar auch knapp aus der Zielgruppe ^^, finde aber einen offenen Umgang mit dem Thema durchaus gut. Für mich persönlich ist es zwar schöner, wenn gewisse Dinge der Fantasie überlassen werden und sich "zwischen den Kapiteln" abspielen - aber wie soll die Neugierde von Jugendlichen befriedigt werden, wenn jeder ein großes Geheimnis, wenn nicht sogar ein Tabu aus Sex macht?

    Und hierbei geht's ja offensichtlich um eine Geschichte in der Sex stattfindet, weil Liebe im Spiel ist. Nicht so wie Bravo und Co wo zwar soooo offen mit dem Thema umgegangen wird, aber es einfach nur um Sex geht. Als isolierte Sache - ohne das Drumherum. Irgendwie ist der Kontext in einem Buch doch wunderschön und ich denke gerade für die jüngere Altersgruppe eher geeignet sich dem Thema zuzuwenden als diese wunderbar(schlecht)en Aufklärungsheftchen.
    Und auch wenn man als Lehrer, Eltern oder Bibliothekar gerne die Augen davor verschließt: Ich denke 14 ist GENAU das richtige Alter. Mit 18 sind wohl die wenigsten noch neugierig darauf ^^ bzw. wenn die beiden das so vorbildlich angehen (ich denke da jetzt an Verhütung, dass man sich Zeit lassen kann und man sich nicht unter Druck gesetzt fühlen sollte), dann sollte man doch in einem Alter davon lesen, in dem das erste Mal noch VOR einem liegt...

    Auch wenn ich deinen Kritikpunkt sehr sehr gut verstehe. :-/
    Kniffliges und sehr spannendes Thema! :D (Liegt wohl in der Natur der Sache ^^)

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  11. Jetzt bin ich total neugierig auf das Buch Favola! Grundsätzlich bin ich für Kat4, wenn es denn berührt. Wenn die Liebe mit dabei ist und es nicht stumpf nur Sex ist. Manchmal ärgert es mich Kat3 zu lesen. Z.B. in Asche und Phönix, da ist diese wunderschöne Szene unter der Dusch und man kann sich vorstellen was gleich passiert und will es miterleben, da ist dann plötzlich der Kapitelsprung, der mich von diesem Hoichgefühl wieder in die Realität der Geschichte zurückholt, also dem "Alltag" der Figuren. Sicher ist es schön mit der eigenen Fantasie, aber ich glaube mich hätte als Teenie gerade das offene Darstellen gereizt. Man ist doch so furchtbar unsicher, hat Angst vorm ersten Mal und dabei ist Sex so eine schöne Sache, wenn man es mit der richtigen Person machen kann. Mit jemandem, dem man vertraut und liebt und wo das Gefühl passt. Jemand, vor dem man sich nicht schämt. Wenn genau das bei solchen Szenen vermittelt wird, finde ich es total gut in Büchern, wenn der "Akt" auch beschreiben wird. Schön wäre es, damei realistisch zu bleiben. Das erste Mal mit dem traumtyp gleich in der ersten nacht zu erleben und es als den Sex schlechthin zu bezeichnen dürften die wenigsten erfahren haben. Es ist normal, das man erst fummelt, seine Bedürfnisse und Vorlieben abtastet. Das ein Zungenkuss schon ein Ereigniss und intim ist. Als Teenie hat man ja noch ein ganz anderes Verständniss von Liebe und Sex und muss auch die Erfahrung machen, dass die Vorstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Also ja, Kat4 ist vollkommen in Ordnung, wenn es richtig gemacht wird. Natürlich ist es schwer sich da mit dem Alter festzulegen. Manche speilen mit 12 noch mit Puppen, andere haben schon länger einen Freund undmachen die ersten sexuellen Erfahrungen. Vielleicht sollten solche Inhalte einfach gekennzeichtnet werden, damit man als Eltern weiß , was das Kind da lesen möchte und kann im Zweifelsfall vorher selber lesen. Dann liegt es immer noch im Ermessen der Eltern. Letztens habe ich gehört, das 14jährige Shades of Grey lesen. Das finde ich für Menschen, die keine oder wenig Erfahrung mit Sex haben einfach zu schockierend. Was geht denn in einem Mädel vor, wenn es sowas liest, selbst aber noch keine Erfahrungen hat? Nein, dass muss nicht sein.
    Ein tolles Thema hast Du Dir da rausgesucht und ich hoffe, da kommen noch ein paar jugendliche Meinungen dazu.

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  12. Naja, ich wurde NIE von meinen eltern buchmässig "zensiert". Egal ob gewalt oder sex. klar waren da auch bücher dabei, die ich damals voll cool fand und ich spärter radikal aus meinem kopf entfernt habe (richard bachmann z.bsp.)
    Prinzipiell finde ich es besser, wenn ein solches "evtl" neues thema in einem buch aufgegriffen wird, als im film, denn im buch ist der leser viel mehr gefordert, kann sich nicht nur berieseln lassen. das mitdenken kommt fast automatisch. aus der hinsicht, finde ich es besser, wenn ein 14 jähriger, egal wie unerfahren oder keusch, das thema im buch erfährt. zumal, wie du das bescheibst, meist sehr bewusst vor sich geht, anders wie in den filmen, die oft heimlich getauscht werden. Ich liebe besonders die bücher, die zeigen, dass eben nicht alles perfekt geht. das klamotten nicht einfach so auf den boden landen, dass man sich stösst, das man dabei lachen kann und eben auch jederzeit aufhören kann und darf.
    gerade diese normalität haben viele bücher anderen medien voraus und DAS ein viel grösseres identifzieren in einem buch stattfindet als in filmen, videospielen etc. - das ist eigentlich DIE chance der bücher zu punkten.

    und ganz ehrlich ich kann mir heutzutage NICHT vorstellen, dass ein 14jähriger teen nicht darüber nachdenkt. und lieber so als anders udn deswegen ziehe ich vor solchen büchern wie "adorkable" und "my life next door" etc den hut. denn wenn es gut geschrieben ist, ist das besser als jede bravo lovestory, weil viel realer.

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  13. Uh! Ich liebe dieses Thema XD Habe auch schon mit den Gedanken gespielt etwas darüber zu schreiben ... Nachdem ich Beautiful Disaster gelesen habe und mich darüber geärgert habe, wie sie sich da aufführen =_=
    Ich schreibe ja selber (Es ist so schön, endlich offiziel Autorin zu sein :,D) und in meinen Büchern kommt zu 90% Sex vor. Na klar, die Charaktere sind alle so zwischen 17 - 25 und da spielt es einfach eine große Rolle.
    Mir ist es aber wichtig, dass Verhütung eine große Rolle spielt und/ oder dann die negativen Konsequenzen wenn nicht.
    Mir ist es auch wichtig die richtig zu platzieren und sie den Charakteren anzugleichen. Ist es das erste mal? Oww, dann muss es einfühlsam sein. Und auch nicht gleich mit großem Tamtam. Vielleicht Schmerzen, aber ein schönes Gefühl danach.
    Ist es eine Kurzschlussreaktion? Weniger liebevoll, vielleicht mit einem unangenehmen Nachgeschmack.
    Und so weiter ^-^

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  14. Ich finde, es kommt immer drauf an, WIE es geschrieben ist. Mir fallen da spontan die Mythos-Academy-Bücher ein, in der die Hauptfigur ständig benutzte Kondome in der Schulbibliothek (!!!) findet und auch mal daneben steht, wenn zwei Mitschüler Oralsex haben. Das fand ich schon recht krass, weil man so den Eindruck bekam, dass die Schüler an dieser Schule ständig völlig bedeutungslosen Sex haben, und das wird überhaupt nicht reflektiert. (Und saufen und kiffen tun sie auch ausgiebig.)

    Wenn es aber sensibel und altersgerecht beschrieben wird, finde ich es gut, wenn Sex in Jugendbüchern thematisiert wird, vor Allem wenn dann dabei so nebenbei noch über Kondomgebrauch und das Recht, über den eigenen Körper zu bestimmen, geredet wird.

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  15. Ich bin auch der Meinung, dass es immer drauf ankommt wie es beschrieben wird. ich fände es schlimm wenn es in Büchern das normalste der Welt wäre, wenn man mit jedem in die Kiste springt. Auch finde ich es schade, dass die Personen manchmal viel zu schnell zu intim werden. Sie lassen sich keine Zeit und das sollte ja auch nicht so sein.
    Allerdings finde ich es wichtig, dass dieses Thema kein Tabu ist. Jugendliche denken heutzutage nunmal auch früh an Sex. Warum sollte das dann auch nicht in Büchern vorkommen. Es sollte nur wirklich darauf geachtet werden, dass es sensibel und vorbildlich rübergebracht werden sollte.
    Auch wenn im wahren Leben vielleicht nicht ganz so viel der Wirklichkeit entspricht.

    Liebe Grüße
    Vanessa

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  16. Ich finde, es kommt auch immer auf die Person an. Sowas zu lesen wie 'Ich kann es so und so alten Jugendlichen empfehlen, weil blablabla' hat mich schon immer genervt. Ich persönlich, mit meinen 15 1/4 Jahren, finde Sexszenen in Bücher okay und teilweise sogar passend und interessant zu lesen, solange es nicht unrealistisch (*hust* Shades of Grey *hust* Das Buch gehört schon alleine wegen dem Schreibstil verboten, und bei den Sexszenen merke selbst ich als Laie, dass das so einfach nicht klappen kann xD) oder einfach mies dargestellt ist (wie im bereits von Mikka genannten Beispiel Mythos Academy). Aber ich kenne durchaus Leute in meinem Alter und älter, die allein beim Wort 'Sex' noch kichern. Geistige Reife - wenn man das so nennen kann, kann ja sein, dass man in anderen Bereichen superreif ist - lässt sich halt nicht am Alter festmachen. *shrug*
    Ich als (Hobby-)Autorin lasse meine Werke übrigens eher in Kategorie 3 fallen. Ist finde ich der beste Grat, wobei das auch immer aufs Buch ankommt. Oder ich mach's wie in Vampire Academy, wo dann nicht ins Detail gegangen wird, da wird es umgangen mit zum Beispiel 'es war so unglaublich, dass es sich nicht beschreiben ließ' und so. Auch eine gute Lösung, wie ich finde.

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  17. Hallo!
    Zuerst einmal - klasse Thema!
    Ich habe grade beim Lesen, auch von Kommentaren, oft ein "Jain" im Kopf gehabt. Natürlich gibt es behütete 14jährige, die mit Sex noch nicht einmal annähernd etwas am Hut haben. Und natürlich spricht auch nichts gegen obige Varianten 1-3 - nicht in jeder Geschichte muss Sex vorkommen. Aber in Jugendbüchern sollte es doch vor allem um die Lebenswelt Jugendlicher gehen. Nicht jeder Jugendlich hat Sex, bzw. sexuelle Erfahrungen. Aber jeder Jugendliche ist regelmäßig damit umgeben, mal ganz abgesehen vom Hormonchaos! Sei es in der Schule, im Fernsehen, in Büchern und Co. Da werden sexuelle Bilder oder gar Pornos per Whats App versendet - da kann ein bischen Sex im Buch nicht schocken, vielleicht eher helfen, denke ich. Ich glaube, wenn Sex vorkommt, sollte es vor allem eine realistische Darstellung von Sex, und auf jeden Fall auch mit den Unsicherheiten, Peinlichkeiten und Co, die damit verbunden sein können, sein. Das fehlt mir und ich glaube, dass das auch wichtig für Jugendliche ist. Vor allem wenn Sex zwischen den Kapiteln (tolle Beschreibung von Dir! ;) ) stattfindet ist er doch zu 99% immer total toll und findet mit der großen Liebe statt... Maximal war es kurz beim "ersten Mal" etwas unangenehm, aber der Junge war immer total einfühlsam und dann ist es gleich super geworden... Das erhöt doch den "Leistungsdruck" total - von daher bin ich ruhig für mehr, realistischeren Sex in Jugendromanen. Und überhaupt: ich kann mich grade gar nicht an einen Jugenroman erinnern, wo das Thema Sex aus der männlichen Perspektive erörtert wird...
    Soviel dazu erst mal von mir.
    Liebe Grüße
    Sarah

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